Spanien, in vielen Gebieten kurz vor dem Kollaps _

  • _ und das hat jetzt mit Catalunia nichts zu tun.

    In Berichten habense heute davon gesprochen, dass es 2017 86 Millionen Touristen in Spanien gehabt haben soll.

    Ich hatte mir jetzt über drei Stunden Reportagen zu den Auswirkungen des derzeitigen Tourismusbooms in Spanien reingezogen.

    Das es so schlimm ist wusste ich aber auch nicht.

    Die Immobilienblase ist jetzt gerade mal so 10 Jahre her und es sieht so aus, als würde sich gerade wieder so ein Irrsinn anbahnen. Diesmal die Mietblase.

    Die Vorausetzung des heutigen billigen Geldes ist ähnlich der Ausgangssituation, die damals die Immobilienblase anschob. Jetzt kommt aber noch der Druckfaktor hinzu, dass Spanien dank Touristenboom jetzt Vizeweltmeister ist. Mehr jährliche Touristen haben nur noch die USA.

    Die Küste und die grossen Städte im Inland werden (auch Dank Airbnb) im Herbst und Winter immer mehr zu Geistergegenden, weil immer mehr Vermieter nicht mehr ganzjährig vermieten wollen. Die Mieten steigen unaufhörlich, die normalen Mieter können nicht mehr und weichen immer weiter ins Land aus, wo die Mieten jetzt natürlich auch anfangen übermässig zu steigen.

    Dort wo die Hedgefonds (vorwiegend amerikanische, einer mit Blackirgendwas im Namen) nicht alles an Leerstand für kleinstes Geld weggekauft haben, drehen sich jetzt wieder die Baukräne. Diese Hedgefonds lassen alles verfallen, die warten lediglich auf den Zeitpunkt, dass sie alles wieder verkaufen können, ohne irgendwas investiert zu haben. Der Zeitpunkt könnte nicht mehr weit sein.

    Selbst die, welche in Barcelona an den Touristen verdienen, sagen, dass sie das Touristenaufkommen bis zum Haaransatz haben. Einer sagte, wenn die grossen Reiseschiffe einlaufen, parken, stinkt die ganze Stadt manchmal nach Diesel. Ein anderer sagte, dann rennen da Horden von Hunderten über die Rampla, werden zu den Sehenswürdigkeiten geschleppt (Sagrada, Gaudihäuser etc,) und weg sind sie wieder.

    Überhaupt stinkt denen der (der sich auch in ganz Spanien vermehrende) Billigtourismus. In der Innenstadt von Barcelona (wie auch in Madrid, Sevilla und den anderen grossen Städten) entstehen überall Billighotels mit bis zu 12 Betten in einem Zimmer und Bad auf dem Flur.

    In Ibiza arbeiten (sieben Millionen Besucher in Jahr) im Sommer genausoviel Polizisten wie im Winter, die Krimalität steigt. Grund, sagt der Chef der dortigen Polizei, ist, dass kein Polizist, welcher im Monat 1700 Euro verdient, sich 1200 Euro monatliche Miete für ein 20 Quadratmeter grosses Appartment leisten kann.

    In nicht fertiggestellten Bauten und Ruinen, leben die Bäcker, Schreiner, Metzger, Hotelangestellten Ibizas in Zelten, weil es für sie im Sommer keinen bezahlbaren Wohnraum gibt.

    In Mallorca, in einer Gegend, die im Winter unter 300 000 Einwohner hat, kommen im Sommer in der Hauptsaisan zwei Millionen Touristen im Monat dazu, von denen auch noch jeder pro Kopf den doppelten Wasserverbrauch eines Einheimischen hat. Die Kläranlage hat aber nur eine Kapazität für etwas mehr als 300 000 Einwohner, also fliesst die Scheisse, Pisse, Waschwasser, Tablettenrückstände und wahrscheinlich auch viel Puderzucker und anderer Dreck von 2 Millionen durch ein dickes Rohr ins Meer, welches so einen Kilometer ins Meer reicht.

    Im Winter wird die Infrastruktur für Wasser und Abwasser erweitert. Die Kosten tragen die Einheimischen und die gehen deshalb mittlerweile auch wegen der Touristen auf die Barrikaden.

    La Manga, bei Murcia, eine wunderschöne Gegend, in der die Spanier bevorzugt Urlaub gemacht haben war dieses Jahr im August gefegt. Grund: Das was die Spanier "die grüne Suppe" nennen, das Wasser so voll mit Algen, dass man im Wasser die Hand vor Augen nicht sieht. Grund, sagen ortsansässige Journalisten: Korruption, die dort eine Durchdringung von 60% bei den Verantwortlichen haben soll, die höchste Quote in Spanien sein soll.

    Mittlerweile schliessen sich die Zimmermädchen zusammen, weil fast alle kaputt und krank sind, weil sie für 800 bis 1000 Euro bis zu 400 Appartements im Monat säubern müssen. Deren Sprecherin hat einen ranghohen Politiker in einer Talkshow drauf angesprochen. Da wollte der damit argumentieren, dass sein Bruder, der Arzt, ja auch am Tag eine Anzahl X am Patienten hätte und dafür gabs vom Publikum ein gellendes Pfeifkonzert.

    Die Regierung verspricht sich jetzt um die unhaltbaren Zustände zu kümmern, wie z. B. darum, dass es immer mehr Usus wird, dass Zimmermädchen (wenn es denn nur "Mädchen" wären und nicht Frauen, die zuhause Kinder haben) erst mal sowas wie ein Praktikum von acht Monaten machen müssen, für die Hälfte des Geldes, also so 400, 500 Euro im Monat.

    Gut, 400 Appartements und Zimmer, das hört sich zunächst einmal nichtssagend an, die Journalisten haben auch mal in einige zu reinigende Hotelzimmer und Appartements die Kamera reingehalten. Das waren die reinsten Schweineställe: Essensreste, dreckiges Geschirr, leere Flaschen, Klamotten überall. Alles fürs Zimmermädchen.

    Ist schon zu lang. Schluss.

    Auf alle Fälle kann ich dem selbstgefälligen Rajoy mittlerweile nicht mehr zuhören, wenn er immer wieder "sein" wunderbares Wirtschaftswachstum des letzten Jahres zur Sprache bringt.

    Und manchmal frage ich mich auch, was dieser Sanchez, Häuptling der Sozialisten, so den ganzen Tag macht. Als "Dulder" der Minderheitsregierung Rajoys hat man ja als Opposition wenig zu tun.

    Und es gäbe einiges zu tun.

    „Arme Kinder sind genauso schlau und so talentiert wie weiße Kinder.“ :thumbup:

    US-Präsident Biden 2019 in einer Rede in Iowa,

  • Arrggghhhhhhhh, ja was denn jetzt? Was stimmt denn jetzt? Das, was vor kurzem hier ein seriöser Sender meldete oder das was der Spiegel schreibt?

    Spanien Vizeweltmeister scheint wenigsten zu stimmen. Erster? Frankreich? USA? Und wieviele Touristen jetzt in Spanien? 82 Millionen? 86 Millioenen?

    https://beispiel.rocks/beispiel.rocks…-a-1188021.html

    „Arme Kinder sind genauso schlau und so talentiert wie weiße Kinder.“ :thumbup:

    US-Präsident Biden 2019 in einer Rede in Iowa,