Spanien > Das könnte in einem Bürgerkrieg enden _

Hab gerade beim Spiegel gesehen, dass der Anführer der Separatisten die Absimmung über die Separation in die Zukunft verschieben will.

Hab die Rede von dem nicht mitgekriegt, Hab erst so um 19 Uhr und etwas den Fernseher angemacht, wo auf allen Känälen live übertragen wird, und da haben die unten durchlaufennden zusätzlichen Infos noch etwas anderes gesagt.

Naja, dann wäre ja das Schlimmste für den Moment mal abgewendet, wenn sie es geschafft haben im letzten Moment noch das Hirn einzuschalten, jetzt die Angst vor der eignen Courage überwiegt.

Heute ist in Spanien der Nationalfeiertag und im Moment laufen Bilder über die Ticker die Strassenschlachten in Barcelona zeigen. Befürworter der Separation gehen mit Gegenständen auf Gegner der Separation los. Der Ton wird rauer.

Seit der zweifelhaften Abstimmung sind lt. N24 Spanien bereits mehr als 500 Firmen aus Katalonien rausgegangen. Und das Ausbluten wird weitergehen, weil absehbar ist, dass es dort auf Jahre keine Ruhe und Rechtssicherheit geben wird. Es könnte also gut sein, dass Catalunia im Zuge des dortigen Länderfinanzausgleichs jetzt vom Geber zum Nehmer wird. Also: Ziel des ganzen Theaters auf breiter Front verfehlt, egal wie das jetzt weitergeht.

Und in Madrid ist in den nächsten Tagen, wegen der Luftverpestung, das Parken in der gesamten Innenstadt untersagt worden. Wie es weitergehen wird, wird Montag entschieden.

Also nochmal tief durchatmen, bevor sich dort mit der besserwerdenen Luft Entzugserscheinungen einstellen.

Jo, diese Deppen scheinen wirklich geglaubt zu haben, dass das Kapital in einem abgespalteten, von den extremen Linken mitdominierten Land bleiben wird.

>> Da hat echt jemand vorher bis Drei gezählt

Es ist eher so, dass da einige nicht mal fähig bis drei zu zählen. Aber irgendwie kann ich das nicht mal mit "Wie kann man nur so blöd sein" kommentieren, sondern, dass das "irgendwie typisch" für die Menthalität ist.

Die machen hier Sachen, bei denen sich jeder halbwegs intelligente Mensch an den Kopf fasst und sprachlos darüber ist, was er gerade sieht.

Hier hat es viele Strassen, welche in den Kurven hängen und sich dann am Ende noch zuziehen, was immer wieder schwere und schwerste Unfälle mit Toten zur Folge hatte. Und was machense? Sie bauen Sie zu Todesfallen aus. Statt die Fahrbahnen in der Mitte durch eine Leitplanke zu trennen, bauense rechts und links Leitplanken, heisst, wenn Du Dich mal innerhalb dieser zwei Leitplanken befindest und Dir kommt einer auf dem Mittelstreifen aus der Kurve entgegen, kannste nur noch auf den Knall warten. Früher konnte man wenigsten noch rechts oder links in den Graben ausweichen.

An einer Stelle hier habens ne ganze Reihe von dreistöckigen Einfamilienhäusern hingestellt. Im Parterre eine Garage neben der anderen. Die Crux, zwischen Bürgersteig und Strasse besteht ein Höhenunterschied von gut 60, 70 Centimetern. Damit die Garagen genutzt werden könnten müsste die Strasse also um gut einen halben Meter angehoben werden, was aber vom Winkel zu den anderen Strassen nicht geht. Rampen für die Garagen bauen geht auch nicht, dazu ist die Strasse zu schmal.

Solche Beispiele finden sich hier zuhauf. Die meisten Spanier sehen sowas gar nicht, es ist halt Normalität.

Was die Angenda 2010 angerichtet hat, haben die Spanier ohne irgendeine Agenda in wenigen Jahren leicht getopt. Die Sklaverei ist faktisch wieder zurück.

Zapatero war schon ein Zögerer, Zauderer und Ignorant. Trotz Warnungen anderer Regierungen der EU und Mahnung die Immobilienblase abzubremsen hat er Spanien voll in die Rezession reinrennen lassen. Es lief halt grad so schön.

Rajoy ist auch nicht besser, ausser sich mit fremden Federn schmücken und kontinuierlich an der Steuer- und Gebührenschraube zu drehen fällt dem auch nichts ein.

Spanien macht das ja ganz schlau, dort werden keine Arbeitslosenzahlen veröffentlicht, sondern wieviele Menschen Arbeit haben, die Arbeitslosenzahl ist also eine Dunkelziffer.

Die guten Zahlen des Arbeitsmarktes werden also bevorzugt im Sommer veröffentlicht, wenn hundertausende in der Tourismusindustrie mit Zeitarbeitsverträgen von zwei bis vier Monate Arbeit haben.

Das Pech der anderen, der Länder in denen sich keiner mehr hintraut, ist also Spaniens (und auch Portugals) Glück, was aber den Herrn Rajoy nicht davon abhält das aufblühende Wirtschaftswachstum als Resultat seiner Regierungsarbeit zu verkaufen.

Dank diesem Touristenboom und auch AIRBNB können sich Einheimische nun ihre Wohnungen an der Küste oder in Küstennähe nicht mehr leisten und müssen ins Inland ausweichen, was natürlich zur Folge hat, dass sich das Teurerwerden der Mieten dort nun auch bemerkbar macht. Hinzu kommt der erhöhte Geld- und Zeitaufwand täglich an die Küste zur Arbeit zu kommen. Viele Spanier finden keinen bezahlbaren Wohnraum mehr.

Und das in einem Land mit 46 Millionen Einwohnern in dem geschätzt 3 Millionen Immobilien und Wohnungen seit Jahren ungenutzt leerstehen. Das könnte leicht geändert werden, indem leerstehender Wohnraum besteuert wird. Aber dagegen haben die Banken, als grösste Immobilienbesitzer natürlich so ihre "Bedenken", die lassen die Immobilien lieber verrotten.

Die nächste Krise, welche wieder auf dem Rücken der normalen Menschen ausgetragen werden wird, zeichnet sich ab. Ganz Spanien pflanzt neu. Es wird also wahrscheinlich schon ab nächstem Jahr in Spanien zu einem riesigen Überangebot an Obst und Gemüse kommen und somit zu einem Preisverfall. Lidl und Aldi wirds freuen.

Ganz nebenbei wird so die Zeit bis zum endgültigen Verbrauch des noch vorhandenen wenigen Grundwassers erheblich und unnötig verkürzt.

Es wird wirklich Zeit, dass da in Catalunia zu Potte gekommen wird, so oder so. Das ist ja nicht mehr auszuhalten, die Nachrichten haben kein anderes Thema mehr, alles rätselt und spekuliert, was der katalanische Präsident morgen auf das Ultimatum von Rajoy antworten wird. Jeder Himbeertoni gibt seinen Senf dazu, der dann auch noch gesendet wird.

Was soll er schon gross sagen? Sagt er die Separation ist erklärt gibt er Rajoy grünes Licht für Verhaftungen, Absetzung des Parlaments, Zwangsverwaltung. Sagt er das Gegenteil wird er wohl mit Schimpf und Schande durch das Dorf getrieben werden.

Wenn überhaupt, wird er wohl (wenn er nicht ganz dumm ist) sowas sagen wie "Es ist alles gesagt, was gesagt werden musste" und so Rajoy wieder den Ball zurück spielen.

Für die Abspaltung war bisher immer nur eine Minderheit, dafür aber, dass abgestimmt werden sollte eine klare Mehrheit. Eigentlich sehr demokratisch also.

Das Theater geht weiter.

Der catalanische Präsident hat sich wohl geäussert und mit vielen neuen Formulierungen nichts Neues gesagt. Er sollte ja heute erklären, ob er nun die Unabhängigkeit ausgerufen hatte oder nicht. Also klar Ja oder Nein.

Ab mit dem Ball zu Rajoy, der kontert nun damit, dass es nicht mehr notwendig ist JA oder NEIN zu sagen, sondern bis Donnerstag das NEIN zu erklären.

Hast Du es immer noch nicht geschnallt Alex?

Die sind ja bereits weitestgehend "separat", autonom, nur halt nicht darin, dasse, im Zuge des "Länderfinanzausgleichs", dort Ausgleich zwischen den Provinzen, nicht mehr zahlen müssen. Da hat die spanische Regierung gesagt, dass die Autonomie nicht soweit geht, dasse mit den ärmeren Regionen nicht mehr solidarisch sein müssen.

Das könnte sich aber jetzt von selbst erledigt haben, weil die grössten Steuerzahler sich z. Zt. so ziemlich alle aus Katalonien verabschieden. Nach aktuellen Angaben sind es z. Zt. ca. 150 Firmen pro Tag, welche ihren Firmensitz ins spanische Mutterland verlegen und ihre Steuern zukünftig dort zahlen werden.

Die Spanier selbst sagen übrigens, dass die Katalanen die Preussen Spaniens wären.

Jetzt fangen die Käufer in Spanien an Druck auf in Katalonien ansässige Firmen auszuüben. Produkte, welche aus Katalonien kommen bleiben in den Regalen liegen.

Wie Margin schon gesagt hat: Ein Paradebeispiel wie man sich selbst in den Ar... fick.. kann.

Und klar, dass dürfte jetzt eine Lehrstunde für alle sein, die in Europa mit dem Gedanken sich zu separieren spielen.

So, jetzt kommt die heisse Phase.

Die Unabhängigkeit Kataloniens ist erklärt, Madrid hat Catalunia unter Zwangsverwaltung gestellt. Die Catalanen (zumindest die noch politische Mehrheit) wollen es wissen.

Jetzt stellt sich die Frage, wie Rajoy das durchsetzen will.

Hunderttausende Catalanen wollen verhindern, dass Madrid sich durchsetzt. Keiner weiss, ob es noch eine Minderheit ist, wie das noch vor kurzem der Fall war.

Werden die Mossos sich Madrid unterwerfen und notfalls auf die eigenen Leute losgehen?

Jetzt genügt ein Funke um einen Grossbrand auszulösen.

Und Rajoy kommt schon nicht mehr zu einer halbwegs ordentlichen Bartpflege.

Jo, da greift das Prinzip, glaube keiner Statistik, die Du nicht selbst manipuliert hast.

Wie schon bei der "Volksbefragung", ca 40% haben teilgenommen, 90% haben (angeblich) Si gesagt, ergibt so um die 30%.

Aber, irgendwann kommt hat ein Punkt, wo es keiner mehr hinterfragt.

Das alte Prinzip, wenn eine Lüge nur oft genugt wiederholt wird, wird die Lüge zur Wahrheit.

Ich muss schon sagen: Erstaunlich friedfertig die Katalanen bisher. Chapeau.

Ohh, höre gerade die katalanische Regierung soll sich ins Exil nach Belgien abgesetzt haben.

Dann wären wir ja mal einen grossen Schritt weiter in Sachen Friedenserhaltung.