Teure Bitte um Bewertung

  • Nein, eigentlich nicht wirklich teuer, wenn man bedenkt, dass der Beklagte "nur" die Kosten des Rechtstreits zu tragen hat. Aber der Reihe nach:

    Ein Händler, der über Amazon versenden lässt, schickt dem Kunden zwei Wochen nach dem Warenversand per Mail-Anhang die Rechnung. Die Mail enthält unter anderem folgenden Absatz:

    "Vielen Dank, dass Sie den Artikel bei uns gekauft haben. Wir sind ein junges Unternehmen und deshalb auf gute Bewertungen angewiesen. Deshalb bitten wir Sie darum, wenn Sie mit unserem Service zufrieden waren, uns für Ihren Einkauf eine 5-Sterne Beurteilung zu geben."

    Was der Händler übersehen hat, ist dem Kunden vorher die Möglichkeit zu geben, die Zusendung von Werbung zu abzulehnen.

    Liest sich ein wenig irre, hat jedoch nach näherem Hinsehen, also Lesen des Urteils, alles Hand und Fuß.

    https://beispiel.rocks/www.heise.de/i…ig-4166103.html

    Er war Jurist und auch sonst von mäßigem Verstand.

    (Volker Pispers)

  • Gut, war in diesem Fall vielleicht ein bissl kleinlich, aber gut für die "Rechtspflege".

    Mir geht diese Bettelei um Bewertungen, selbstverständlich gute Bewertungen, mittlerweile auch gehörig auf den Keks. Haben kaum was gemacht, bzw., was ganz Normales, Selbstverständliches und wollen dafür über den grünen Klee gelobt werden.

    "Wenn Sie zufrieden waren sagen Sie es allen, wenn Sie unzufrieden waren, sagen Sie es uns". Nur, dass jemand unzufrieden ist, wollen die ja gar nicht hören, das wird schlicht ignoriert. Öffentliche schlechte Bewertungen erscheinen oft gar nicht, bei einigen Bewertungsportalen sind schlechte Bewertungen erst gar nicht möglich, da hat man die Wahl zwischen "sehr zufrieden" und "höchst zufrieden". Also vier oder fünf Sterne, was denn auch erklärt, warum die meisten so 4.5 Sterne haben.

    „Arme Kinder sind genauso schlau und so talentiert wie weiße Kinder.“ :thumbup:

    US-Präsident Biden 2019 in einer Rede in Iowa,