Vor kurzem war noch jeder "Charlie", "Schwarz" will keiner sein _

  • Mal gut man kann über (Kunst-)Geschmack streiten. Mich würde interessieren, was der Urheber des Merkel-Fotos sagt. Der hat da nämlich noch ein gutes Wörtchen mitzureden. Auch würde mich interessieren, was Merkel dazu sagt, diese Form der Nutzung ist afaik nicht mehr mit dem Nutzungsrecht von Fotos von Personen des öffentlichen Lebens gedeckt. Sie dürfte unter die Missbrauchsregel fallen - Entstellung, Manipulation, falscher Kontext ... Für mich ist es ein öffentlicher Aufruf zum Mord, mindestens jedoch die Androhung. Kunst muss nicht schön sein, sie muss nicht gefällig sein, aber das Ding ist derart plump, wenn es Kunst ist, dann fallen auch gut gemachte Erpresserbriefe darunter.

    Das "jeder" stört mich oben. So, jetzt isses raus.

    Er war Jurist und auch sonst von mäßigem Verstand.

    (Volker Pispers)

  • Das sagt er Margin: "Wer übt wie auf wen Macht aus?", das sei für ihn die zentrale Frage gewesen, sagt Schwarze. Die Terroristen auf den Staat, weil der IS Syrien und die Nachbarländer terrorisiert und Drohungen ausstößt? Deutschland, weil es den Gegnern Waffen liefert? Kann sich das Kräfteverhältnis umkehren - und wer wären dann die Opfer?

    Steht im Artikel.

    Ich persönlich finde das Bild scheisse, dass was er damit sagen will doch etwas arg krud. Es geht auch gar nicht um das "Gemälde", auch nicht um das was der "Künstler" sagen will. Es geht schlicht um die Meinungsfreiheit, die diese "Je suis Charlie" Schreier und Herauskehrer in Gefahr sahen. Bitte nicht vergessen: Ich vertrag die Meinung, dass das was die von Charlie Hepdo machten nicht sein muss. Das da muss auch nicht sein, nach meiner Meinung, aber wenn Meinungsfreiheit, dann doch bitte für alle, also auch für solche "Künstler".

    Gut, ich korrigiere: Fast jeder wollte Charlie sein.

    Du weisst auch sehr genau was ich mit "jeder" sagen wollte Margin. ^^

    ....

    Und vergessen: Der Urheber des Merkelfotos hat da gar nichts mitzureden. Es ist nämlich ein neues Werk entstanden, egal, ob man dieses Werk nun gut findet oder nicht.

    Is auch nix mit "Missbrauchsregel". Künstlerische Freiheit halt.

    „Arme Kinder sind genauso schlau und so talentiert wie weiße Kinder.“ :thumbup:

    US-Präsident Biden 2019 in einer Rede in Iowa,

  • In Sachen künstlerische Freiheit werden Karikaturen gerichtlich ein wenig anders gehandhabt als Fotografien. Das liegt hauptsächlich daran, dass bei einer Karikatur auch der letzte Depp auf den ersten Blick erkennt, dass es sich um eine Art Kunst und nicht um eine reale Wiedergabe handelt. Bei Fotos ist das nicht immer gewährleistet. Bei obigem musste ich 2 x hinschauen.

    Die Erstellung eines neuen Werkes aus einem alten ist jederzeit möglich, Veröffentlichung und Verwertung benötigen die Zustimmung des ursprünglichen Urhebers. Ansonsten wäre der hier ausgehebelt: § 12 UrhG - Der Urheber hat das Recht zu bestimmen, ob und wie sein Werk zu veröffentlichen ist ... So kenne ich es. Sinn macht es auch, denn sonst könnte ich mir z. B. ein Hundertwasserbild abfotografieren, ein wenig bearbeiten und es wäre meines. (§ 23 UrhG?)

    Die künstlerische Freiheit ist nicht grenzenlos, sie hört (bei Publikation) da auf, wo Gerichte die Verletzung der Persönlichkeitsrechte als stärker ansehen, als das Recht auf künstlerische Freiheit. Der Klassiker ist hier die "Willy Brandt Gedenkmünze", die Witwe musste es dulden, weil sie ihn ehrte und nicht diffamiere. (Wortlaut weiß ich nicht mehr).

    Aber ich bin eben auch kein Anwalt.

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    (Volker Pispers)

  • Das Bild ist ganz einfach Scheisse, auch wenn die Absicht der Aussage meine Zustimmung findet. Aber eine Karikatur muss meiner Meinung nach erkennen lassen, was die Aussage ist. Und Protest gegen deutsche Waffenexporte kann ich da nicht erkennen. Ich würde sehen, dass der Islamismus die Ordnung in Deutschland bedroht und es also dem rechten Gedankengut zuordnen. Selbst dieses "Wir werden dich töten" ist für mich nicht verständlich.

    Frei nach Dieter Nuhr
    Das Internet ist zum Lebensraum der Dauerbeleidigten geworden, die immer einen Grund finden, anderen irgendetwas vorzuwerfen, um sich selbst moralisch zu erhöhen.

  • >> Veröffentlichung und Verwertung benötigen die Zustimmung des ursprünglichen Urhebers. Ansonsten wäre der hier ausgehebelt: § 12 UrhG - Der Urheber hat das Recht zu bestimmen, ob und wie sein Werk zu veröffentlichen ist ..

    Wenn ein neues Werk aus einem alten oder Mithilfe eines alten geschaffen wurde bedarf es dieser Zustimmung nicht. Letztendlich müsste der Fotograf sich wehren und dann müsste ein Gericht beurteilen, ob da ein neues Werk entstanden ist.

    Warhol wird sich wohl kaum von jedem und zu allem was er adaptierte die Zustimmung geholt haben.

    Eine der Dogmen des Urheberrechts ist, dass eines auf dem anderen aufbaut, aufbauen muss, weil es sonst keinen Fortschritt gäbe.

    Der Fotograf, wenn die Vorlage denn eine Fotografie war, scheint sich aber nicht daran gestört zu haben, also ist es müssig die Diskussion in diese Ecke abdriften zu lassen.

    Mir ging es rein um den Vorgang, um die Scheinheiligkeit der Argumentation. Hiess es bei Charlie Hebdo noch, dass die künstlerische Meinungsfreiheit über alles geht und deswegen auch "Opfer" inkauf genommen werden müssten, entscheidet hier ein unbedeutender Regionalpolitiker, dass DAS keine Kunst ist und gegen den Künstler wird ermittelt. Gut, die Ermittlungen sind abgeschlossen, die Akte zu, also kann an den ursprünglichen angedachten "Vorwürfen" nichts dran gewesen sein.

    Ich kann bis heute nicht nachvollziehen, warum bei Charlie Hebdo immer Mohammed selbst herhalten muss, wenn es um die Extreme des Islams geht. "Meinungsfreiheit" hat die Mehrheit geschrieen und schreit sie immer noch, nur i. M. halt nicht mehr ganz so laut. Jo, und jetzt kommt da ein unbekannter '"Künstler" namens Schwarze daher und präsentiert seine Kunst, die ich persönlich auch als doch etwas arg geschmacklos und daneben empfinde und keiner sagt mehr: "Jo, ist halt die künstlerische Meinungsfreiheit und ist als solche einfach hinzunnehmen".

    Dieser Schwarze wollte ja eine Botschaft vermitteln. Das ist ihm ja jetzt gelungen, zwar wahrscheinlich etwas anders als er sich das wohl vorgestellt hatte, aber gelungen ist es ihm.

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  • Ich hatte Dich schon verstanden und meine Antwort darauf war wohl nicht laut genug: Es sind für mich 2 völlig verschiedene Paar Schuhe ^^

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    (Volker Pispers)

  • Jo, ich weiss. Aber genau diese Unterschiede sollten nicht gemacht werden, wenn es denn um die vielbeschworene Meinungsfreiheit der Kunst geht.

    Wenn ich sage, dass ich das was Charlie Hebdo macht Scheisse finde und mir dann entgegenhalten lassen muss: "CURAAAA, Meinungsfreiheit!", dann erwarte ich von denselben Leuten, dasse mir, wenn ich sage "Was der Schwarze da macht muss auch nicht sein", dasse mir wieder entgegenhalten: "CURAAAA, Meinungsfreiheit" und mir dann nicht zustimmen.

    Entweder haben wir die Meinungsfreiheit der Kunst, die dann auch mal anecken und provozieren darf oder wir haben sie nicht. Son bissl Meinungsfreiheit gibt es nicht, genausowenig wie ein bissl Frieden.

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  • Nur mal zur Anmerkung, dass oben von mir Geschriebene bezieht sich auf niemanden hier. Weder direkt noch indirekt.

    Aber mal stelle sich nur einmal vor, irgendso ein verwirrter Islamist hätte diesem Schwarze ne Kugel in den Kopf geschossen, weil er da irgendwas falsch verstanden hat: Wie würde sich dann die Diskussion um sein "Meisterwerk" darstellen? Ich würde einmal vermuten, dass es dann einen ähnlichen Aufschrei wie bei Charlie Hebdo gegeben hätte, die Meinungsfreiheit, die wir uns von niemandem nehmen lassen wollen, dann wieder im Vordergrund stünde.

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  • Von wem oder was redest Du jetzt? Von mir?

    Und ist nicht fast alles was gesagt oder geschrieben wird Meinung?

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  • Nein, das Bild war gemeint. Um Meinungsfreiheit einzufordern müsste ja erstmal eine vorhanden sein. Kunst? Meinetwegen. Aber eine Aussage finde ich da nicht. Das könnte alles sein von "doofe Merkel" bis "tötet alle Deutschen".

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    (Volker Pispers)

  • Jo, das ist sone Sache mit der Kunst.

    Ich bin mal in Amsterdam inne Galerie rein, weil die im Schaufenster Sachen hatten die mich interessierten. Da hatte einer runde Platten bemalt, es war aber nichts zu erkennnen, erst wenn man einen polierten Metallzylinder in die Mitte der Platte stellte wurde das Bild sichtbar.

    Jo, ich kam dann mit der Besitzerin der Galerie ins Gespräch, sie führte mich durch ihre Galerie und erklärte mir so dies und das, vor allem was bei manchen Bildern der Schöpfer mit dem Bild sagen wollte. Dann kamen wir in einem Raum voller abstrakter Gemälde, die haben mir gefallen, ganz einfach weil sie dekoratiiv waren. Gut, da hat sie mir auch den Sinn von dem ein oder anderen Gemälde erklärt.

    Irgendwann hab ich dann eingeworfen, dass ich Probleme hätte das als Kunst zu sehen, schöne Dekoration ja, aber Kunst? Hab ihr auch gesagt warum ich das so sehe, ganz einfach, weil ich zur Dekoration selbst schon ähnliche "Gemälde" hergestellt hatte, ohne mich jedoch je als Künstler gesehen zu haben.

    Und irgendwann kam dann: "Das sind Werke von mir!"

    Jo, da stand ich dann da mit meinem kurzen Hemd, mit zwei Füssen im Fettnäppschen.

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  • Jo, das ist sone Sache mit der Kunst.


    Mein Kunstverständnis endet auch mit dem Expressionismus.

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  • Kunst kann ruhig auch mal provozieren. Sonst wird ja nicht drüber gesprochen.

    Da gab es mal einen Künstler, der hat ein Pfund Butter an die Deckenecke geschmissen und gesagt es ist Kunst. Da wäre bei mir auch schon die Grenze erreicht

    wenn etwas möglich erscheint mach ich das, wenn das nicht klappt gehts ans unmögliche und ansonsten das undenkbare.

    - nun stolz rauchfrei - Ich denke also Bing ich!

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