>> ich lebe nur in der falschen zeit...
Jo, wenn es eine richtige Zeit geben sollte, dann könnte die nur in der Zukunft liegen. Frei nach dem Prinzip Hoffnung, dass die Menschen sich irgendwann besinnen und ändern könnten, was aber garantiert nicht geschehen wird. Heute erkennbare Probleme von übermorgen lösen wir morgen. Und wenn nicht morgen, dann irgendwann.
Und früher? Ab dem Zeitpunkt als sie sich so vermehrt hatten, dass sie sich zwangsläufig über den Weg laufen mussten, begannen die Menschen sich gegenseitig die Schädel einzuschlagen. Es gab von allem mehr als genug für jeden und trotzdem wollte jeder mehr haben als er brauchte, manchmal mehr als er überblicken und verwalten konnte, womit er wieder auf andere angewiesen war und damit begann die Korruption, die Vetternwirtschaft und was weiss ich.
Sicher ist nur, dass wir z. Zt. auf einem Planeten leben, der gegensätzlicher nicht sein kann. Hier sprechen wir vom Internet der Dinge und in vielen Gegenden auf diesem Planeten leben noch Menschen, die so gut wie keinen Kontakt zur Zivilisation hatten, die über sie fliegende Jumbos wahrscheinlich noch für Sendboten der Götter halten und die am Freitag wohl glauben werden, dass ihr Ende gekommen sein könnte.
Ich denke, dass es in unserem Teil der Welt vielen so geht wir mir. Zuviel Input, zuviele unnötige und auch falsche Informationen, Manipulation, zuviel Druck, zuwenig Zeit zu verarbeiten, zuwenig Zeit zum Leben, zu wenig Zeit zum Abschalten. Wir werden immer auf Trapp gehalten, ob wir nun wollen oder nicht. Ein Input ist noch nicht richtig verarbeitet, da erfolgt schon der nächste, die nächsten und am Ende sind wir froh, wenn wir uns das Dschungelcamp oder "Deutschland sucht den Superstar" ansehen, das Hirn ausschalten können, weil wir davon ausgehen, dass uns da keiner eine Botschaft mitsenden will, ausser der, dass wir doch bitte das kaufen sollen, was da zwischendurch beworben wird.
Es hat doch gar keiner mehr die Zeit sich wirklich zu wehren, was auch daran liegt, dass keiner mehr weiss, wo er denn anfangen sollte. Wir ticken doch alle am Limit und am Rande der Überforderung. Ich sehs doch an mir, ich schiebe ständig eine Todoliste vor mir her, die nie kürzer wird. Ständig bin ich mit irgendwas konfrontiert was einfach mal so dazwischenkommt, was andere mir einbrocken, worum ich mich aber kümmern muss. Und auch während ich das hier schreibe weiss ich, dass ich die Zeit eigentlich "sinnvoller" nutzen müsste. Nur, dann würde ich mich auch noch selbst zu meinem eigenen Getriebenen machen.