Alex, Margin hat Dir etwas weiter vorn dringenst angeraten Dir diesen Bericht der ARD zur Troika anzusehen. Haste wohl nicht. Davon gehe ich mal einfach aus. Aber den solltest Du Dir mal ansehen. Wer sich diesen Bericht reinzieht und insbesondere auf die Aussagen achtet, die von Mitarbeitern des IWF selbst dazu getätigt werden, ist, wenn er dann nicht ins Grübeln kommt nach meiner Meinung schlicht ein Ignorant, der seinen Tunnelblick unter keinen Umständen aufgegen will.
Was da in Griechenland 2010 gelaufen ist war sogar gegen die Statuten des IWF, die dann in einer Nacht- und Nebelaktion speziell auf Griechenland zugesschnitten wurden. Zuständig dieser Franzose, der jetzt gerade wegen Zuhälterei vor Gericht stand, der wollte damals Präsident von Frankreich werden und das letzte was er da hätte gebrauchen können war ein Crash der Banken in Frankreich. Weiter der Unsympath Barroso, Portugiese und diese Blonde, die vor Kurzem in Frankreich in der Kritik war, weil sie kraft ihres Amtes irgendjemandem (weiss nicht mehr wem) einen dreistelligen Millionenbetrag einfach mal so Kraft ihres Amtes erlassen hatte, der dem französichen Staat zustand. Jetzt steht sie, glaube ich, beim IWF an der Spietze.
Alle wussten schon 2010, dass Griechenland platter als platt war, dass die nie mehr irgendetwas zurückzahlen werden können und das der einzige Ausweg 2010 ein Schuldenschnitt gewesen wäre. Nur dieser Schuldenschnitt hätte hauptsächlich deutsche und französische Banken betroffen und private Anleger grossen Geldes. Das war bekannt, die Banken und das grosse Kapital zitterten, riefen die Politik zuhilfe und die spielte mit. Ich kann mich irren, aber war zu diesem Zeitpunkt nicht Ackermann von der deutschen Bank der persönliche Berater der Merkel? Gekriegt haben sie diesen Schuldenschnitt schon 2010 nicht.
Damals hätten noch die Banken und Grossanleger in die Tasche gemusst. Heute ist das nicht mehr so. Klar, was 2010 schon nicht ging, wird 2015 erst recht nicht gehen. Griechenland war schon 2010 insolvent und ist es immer noch. Das war und ist wohl jedem klar. Aber dazwischen liegen halt 5 Jahre und da kann an der Ausgangssituation an der Verantwortlichkeit und Haftung der Glübiger von 2010 viel geändert werden.
Es wurde also alles so dargestellt, als wäre Griechenland finanziell absolut potent, so getan, als hätte Griecheland lediglich einen kurzfristigen finanziellen Engpass zu überbrücken. Und schon flossen neue Milliarden, welche die Schulden Griechenlands vergrösserten, welche aber nie in Griechenland ankamen, weil sie sofort an die Gläubiger und Gläubigerbanken gingen.
Den Griechen steht das Wasser schon höher als Oberkante Unterlippe. Sie sind die sich selbst ausquetschende Zitrone, die schon lange keinen Saft mehr hat. Ist doch ganz normal, dass die sich Gedanken drum machen (und dabei auch um sich schlagen) wie es weitergeht und alles daraufhin abklopfen wo noch Geld herkommen könnte. Sie hätten den Schuldenschnitt schon 2010 gebraucht, heute brauchen sie ihn noch mehr als 2010, aber für keinen ist das ein Thema. Nochmal sollen neue Schulden her.
Die neue Regierung in Griechenland steht mit dem Rücken an der Wand. Die alten Kräfte und Netzwerke Griechenlands wollen sie weghaben, es darf vermutet werden, dass die Regierungen der restlichen EU-Staaten sie auch lieber heute als morgen los wären. Dann die Versprechen, warum man sie gewählt hat und die man sie nicht auch nur im Ansatz erfüllen lassen will.
Zu beneiden sind die nicht.
Und die Presse in Deutschland? Bisher hab ich ja immer von der sich selbst anpassenden Presse gesprochen, aber wenn ich mir den Sinneswandel der letzten Wochen so mancher Publikation ansehe, hab ich doch so meine Zweifel, ob da nicht vielleicht doch besser von Lenkung gesprochen werden sollte.
Egal was die kompetentesten Ökonomen und Fachleute dieser Welt (die Lobbyisten mal aussen vor gelassen) sagen: Alles Quatsch, alles Unsinn. Die Journalisten und Kommentatoren in Deutschland wissen es besser. Die wissen mittlerweile sogar, dass die jetzige Regierung Griechenlands nur aus Geisteskranken besteht.