Beiträge von cura

    Meine Nerven, nachdem es jetzt so aussah als hätten die Griechenbasher ihr Pulver verschossen und es würde ruhiger geht jetzt das Kasperletheater wieder losl Und diesmal wird es an einem Stinkefinger festgemacht. Das Video ist sicherlich echt, der Stinkefinger auch, aber nichts anderes als eine die Worte unterstreichende Geste für "Wir hätten ja auch sagen können....". Wer sagte noch vor kurzem in einem abgehörten Gespräch "Fuck the EU?"

    https://www.youtube.com/watch?v=1KSmcUyAZwU

    Und jetzt gibt dieser Ichkannmirdennamennichtmerken mal den glatten Diplomaten und dann ist es auch nicht recht.

    Und wie ich das sehe besteht mittlerweile kein Diskussionsbedarf mehr daran, dass zumindest dieser Zwangskredit eine korrekte offene Forderung der Griechen ist, auch wenn die Deutschlobbyisten das immer noch mit einer Handbewegung wegzuwischen versuchen.

    >> aber das lassen wir mal als ungeklärt stehen.

    ^^

    Nee Guppy, das lassen wir nicht als ungeklärt stehen, das können wir mit als an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit als geklärt ansehen. Ich habe von einer Verjährung internationaler Forderungen noch nie etwas gehört. Aber das allein will ja noch nicht viel heissen. Aber, gäbe es eine solche Verjährung hätten die Verantwortlichen sich schon lange darauf berufen, das wäre das plausibelste Argument derartige Diskussionen zu beenden.

    Nun habe ich gestern abend das Argument gehört, die Forderung Griechenlands könnte "verwirkt" sein. Die "Verwirkung" ist aber wiederum ein Begriff aus dem DEUTSCHEN Zivilrecht und darüber hinaus Gummmmmmmmi ohne Ende.

    Wen es interessiert: *** Link veraltet ***. Viel Spass beim Lesen!

    Und klar, dass die Stimmung auch im Ausland kippt. Selten war man sich länderübergreifend in Europa über ein "Feindbild" so einig, so eine geschlossene Front hat ja nicht mal Putin geschafft. Das mag mit Sicherheit auch an der Selbstdarstellung der neuen Griechen liegen, von Aussendarstellung würde ich hier eher nicht sprechen wollen, es dürfte sich eher um eine nach aussen wirkende Darstellung für ihre Wähler im eigenen Land darstellen. Das "Putinsyndrom", dessen internationales Auftreten ja auch eher eine Botschaft an das eigende Volk darstellt. Er kann ja auch nicht im eigenen Land als bärenstarker Streiter auftreten und dann international das Weichei geben.

    Auch im Ausland liegt es aber auch ebenfalls an den Medien, jedenfalls soweit ich von verschiedenen Ländern die Schlagzeilen beurteilen kann. Da werden, wie in Deutschland, schlagkräfigste negative und manipulierende (man ist ja im Internet!) Schlagzeilen genutzt, die dann oft in den Artikeln selbst wieder abgeschwächt und relativert werden. Sollte das in Polen tatsächlich anders sein?

    Jo und vergessen, der Kommentar eines Schwachmaten, eines Lesers:

    "Mit dem Kredit sollten die Kosten für die deutsche Besatzung finanziert werden. Wenn es sich bei dem Kredit um einen "normalen" Kredit gehandelt hat, könnte Griechenland eine Rückzahlung verlangen."

    >> Ein ziemlich relevantes Puzzelteil in dem ganzen Chaos dürfte ein Urteil vom Internationalen Gerichtshof sein, das besagt, dass Privatleute nach dem Prinzip der Staatenimunität nicht gegen einen anderen Staat klagen dürfen.

    Ich kenne das Urteil Margin und halte es für eine ziemlich zweifelhafte Entscheidung. Aber gut, egal. Was aber geht, gehen sollte ist, dass ein Staat im eigenen Namen (quasi nach dem Abtretungsprinzip), stellvertretend für Privatleute gegen einen anderen Staat klagen kann. Keine Ahnung, ob das je versucht wurde.


    Ich finde die Hetzjagd, die da gerade im Moment stattfindet erschreckend. Besonders von der WELT.

    Da schreibt ein Florian Stark heute unter der Überschrift "Griechenland war immer schon bankrott. Zu Recht" und bemüht dabei angebliche Wahrheiten aus dem 19. Jahrhundert.

    Ein Professor Michael Wolffsohn, nennt sich Historiker, meldet sich ebenfalls zu Wort, negativ natürlich und babbelt drauflos, ohne anscheinend so wirklich zu wissen wovon er redet.

    So sagt er z. B.:

    >> Rein rechtlich dürften 70 Jahre nach Kriegsende alle Reparations- und vergleichbaren Forderungen verjährt sein.

    Wenn ein angeblicher Historiker den Jurist gibt kommt sowas bei raus. Hätte er mal besser geschwiegen.

    Weiter geht es:

    >> Anders als nach dem Ersten haben nach dem Zweiten Weltkrieg zunächst die westlichen Siegermächte und 1990 im Zuge der Wiedervereinigung auch die Sowjetunion weitgehend auf Reparationen oder vergleichbare Leistungen verzichtet.

    Klar doch, die Sowjetunion. Als Historiker müssen ihm die oben von Guppy erwähnten 100 Milliarden irgendwie entgangen sein.

    Und weiter gehts:

    >> Wie der Teufel das Weihwasser vermieden die Akteure auch bei der Wiedervereinigung das Wort Vergangenheit und, daraus folgend, Reparationen oder vergleichbare Schlüsselworte.

    Scheint etwas desorientiert zu sein der Herr Professor. Sie vermieden das Wörtschen "Friedensvertrag".


    Aber egal, Hauptsache noch ne Hetzschrift um weiter Öl ins Feuer zu giessen.

    Mich würde echt mal interessieren was es für einen solchen Müll an Honorar gibt.

    Jo, das ist so ein gigantisches Durcheinander und Gefrikel was sich da abgehalten wurde. Wer soll da noch durchblicken? Aber die Amis, im Verbund mit den Engländern, haben damals schon geglaubt die Welt nach Gutdünken regulieren zu müssen. Die Russen werden es sich in der DDR wohl einfach genommen haben.

    So, jetzt wissen wir mal, dass die Griechen 25 Millionen Dollar in Sachwerten erhalten haben sollen. Keine Ahnung wie der Dollar damals stand, aber 25 Millionen Dollar in Sachwerten gegen einen 500 Millionen Zwangskredit in Reichsmark, der nie zurückgezahlt wurde?

    Irgendwo glaube ich mal gelesen zu haben, dass diese Sachwerte nie in Griechenland ankamen, sondern irgendwo auf einer Zwischenstation verrotteten und dann verschrottet wurden. Und ich vermute mal, dass den Griechen Bargeld schon damals lieber gewesen wären als Sachwerte.

    Und was z. B. den Marschallplan in Deutschland angeht, darf auch nicht so ganz vergessen werden, dass die Amis da auch nicht sooo altruistisch waren. So haben sie z. B. verhindert, dass Deutschland seine Petroliumindustrie wieder aufbauen konnte und haben so den amerikanischen und englischen Ölmultis den Zugang zum europäischen Markt geöffnet.

    Biste sicher, dass es sich da tatsächlich um zwei Vorgänge handelt Guppy? Also ich bin mir da gar nicht so sicher.

    Und das es mittlerweile ohne Ende nervt ist auch der deutschen Presse geschuldet, die sich ohne Ende an dem Thema abarbeitet. Es sieht fast so aus, als wollten sie Griechenland aus der EU rausschreiben. In der gestrigen FAZ lässt sich ein Reinhard Müller unter der Überschrift "Warum Griechenland Reparationen leisten muss" völlig sinnfrei zu dem Thema aus. Er weiss auch, im Gegensatz zu vielen Juristen, ganz genau dass und warum diese Forderungen unberechtigt sind. Link setze ich dazu erst gar keinen, so ein Scheiss verdient es nicht verlinkt zu werden.

    Es kommen auch täglich neue Einzelheiten auf den Tisch, die bisher unbekannt waren und dann ein ganz anderes Bild ergeben: Der erzwungende 500 Millionen-Reichsmarkkredit der Griechen an die Deutschen. Gestern zum erstenmal gehört, dass die Nazis schon vor Kriegsende damit angefangen haben sollen diesen Kredit zu tilgen, die Zahlungen wurden dann mit dem Kriegsende eingestellt und nie wieder aufgenommen.

    Und mit diesem Kredit stellt sich eine ganz andere Frage, die wir hier schon einmal diskutiert hatten: Fällt dieser Kredit überhaupt in die Ecke Reparationszahlungen? Weil ja immer gesagt wird: Das Thema Reparationszahlungen ist erledigt. Bei diesem Kredit handelt es sich ja schlicht um eine vertragliche Vereinbarung, zwar eine aufgezwungene, aber nichtsdestotrotz eine vertragliche Vereinbarung die schlicht nicht eingehalten wurde, damit, dass sie einseitig nicht eingehalten wurde hat sich aber nichts daran geändert, dass der Vertrag immer noch Bestand hat und somit von den Rechtsnachfolgern des Dritten Reiches zu erfüllen wäre. Schuldenverjährung unter Staaten? Mir ist nicht bekannt, dass es dazu irgendwelche Vereinbarungen gibt. *

    Von den Griechen wird ja jetzt auch verlangt, dass sie ihre Verträge einhalten und gesagt: "Einseitig ändern? Nee, is nicht. Zahlungen einseitig einstellen? Nee, is auch nicht."

    * Nachtrag: Von dieser Differenzierung habe ich bisher nirgendwo etwas gelesen oder gehört. Die ist aber absolut angebracht, es kann nicht einfach alles im grossen "Topf" Reparationen untergebracht und damit für erledigt erklärt werden. Klar, aus deutscher Sicht kann das nicht gefallen. Es ist aber nunmal so.

    So, das passt ja mal wieder ins Bild. Nachdem in der deutschen Presse die Griechen mal wieder so richtig gebascht wurden, weil sie angeblich deutsches Gut in Griechenland wegen der strittigen Reparationszahlungen beschlagnahmen wollten, stellen sich alle Meldungen als absoluten Bullshit heraus. Daran, dass sowas ein bedauerlicher Irrtum sein soll kann ich langsam nicht mehr glauben.

    Es geht um etwas ganz anderes, es geht um ein Urteil welches ein griechisches Gericht nach griechischem Recht gefällt hat und somit auch Pfändungen in Griechenland rechtfertigt, ob dies den Deutschen nun passt oder nicht.

    *** Link veraltet ***

    Hab vorhin von einem Politiker beim BR gehört, dass Griechenland geschätzt mittlerweile 1,5 Millionen Flüchtlinge zu versorgen hat.

    Hab das mal spielerisch statistisch aufgearbeitet, von der Belastung her, von der Leistung der Länder her zwischen zwischen Griechenland und Deutschland.

    So, sagen wir mal Deutschland wäre nur doppelt so reich wie Griechenland, dann wären wir bei 3 Millionen. So, jetzt setzen wir mal 11 Millionen Einwohner in Relation zu 80 Millionen in Deutschland, also nochmal mal 7, dann wären wir bei 21 Millionen. Um diesselbe Belastung durch Flüchtlinge zu haben wie sie Griechenland mit 1,5 Millionen Flüchtlingen hat müsste Deutschland also 21 Millionen Flüchtlinge aufnehmen und versorgen.

    Nicht drin in der Rechnung ist die Arbeitslosenzahl, die in Griechenland mindestens vier mal so hoch ist wie in Deutschland.

    Was Flüchtlinge angeht ist ja Deutschland mit seiner zentralen Lage mittendrin ja die Insel der Seeligen, wie überhaupt alle Länder in Norden der EU die auch zufällig zu den Wohlhabenden gehören. Die armen Länder im Süden als Auffangländer habe die Problemen und die Kosten und wenn es um Beteiligung an den Kosten geht zeigt sich z. B. Deutschland arg zugeknöpft. Ist es da verwunderlich, wenn die Südländer sagen: "Wenn wir alles am Hals haben winken wir, wie es die Italiener ja bereits gemacht haben, mal einen Teil zu Euch da oben durch?"

    Ihr in Deutschland seht ab und an mal Bilder aus Mellia oder Ceuta wenn da mal hunderte gleichzeitig am Grenzzaun hängen. Das aber ist z. B. für die Spanier tägliches Brot, das ist tägliches Brot für alle Aussenländer der EU im Osten und Süden.

    Hab heute abend in der ARD die Diskussion gesehen. Ich kann diesen Politikern und mitbabbelnden Bänkern nicht mehr zuhören, die immer mehr ins Stottern und Erklärungsnöte mit dem Verdrehen der Fakten kommen, dem Aussenminister von Luxembourg z. B., dass sich eine goldene Nase damit verdient sich als Steueroase zu verdingen. Wieviele Flüchtlinge werden die wohl aufgenommen haben? Die kann man wohl an zwei Händen abzählen. Dieser luxembourgische Dummbraddler: "Griechenland muss Autos kaufen, Griechenland muss dieses und jenes kaufen, wie soll das mit einer Drachme gehen?" Mit dem Euro geht es doch auch nicht, ganz einfach weil niemand mehr Euros, Geld hat. Spielt es da eine Rolle, dass es mit der Drachme auch nicht mehr gehen würde?

    Dieses dumme Politikergespräch: Die anderen Länder geben Griechenland Geld. Kein Deutscher und auch kein anderer hat bisher auch nur einen Cent für Griechenland rausrücken müssen. Auch nicht für die sonstigen Schuldnerländer. Und wenn tatsächlich irgendwann Gelder abgeschrieben werden müssen, werden sie, wie gehabt über neue Schulden finanziert. Und da auch Deutschland seine Schulden nie mehr wird zurückzahlen, nullen können, fallen auch nur Zinsen an, die dann auch wieder mit neuen Schulden finanziert werden. Der einzige negative Effekt wird irgendwann sein, dass dieses Schneeballsystem einen Tick früher zusammenbricht. Irgendwann wird dieses ganze System aus Schuldenmachen, neuem Schuldenmachen um alte Schulden und Zinsen zu bedienen, verbunden mit zwanghaftem Wirtschaftswachstum und Inflation in sich zusammenbrechen, ganz einfach deshalb weil zwei Faktoren nicht unendlich für alle Zeit wachsen können: Das Wirtschaftswachstum und die Zinsbelastung.

    >> Jetzt vermute ich bald, dass darauf hin gearbeitet wird, dass der Bundestag gegen ein weiteres Rettungspaket stimmt, der Bankrott kommt und es heißt die Deutschen sind Schuld.

    Das glaube ich nicht. Hast Du Dich nie gefragt warum da dauernd neue "Rettungspakete" gestrickt werden, wenn die Probleme einfacher gelöst werden könnten? Warum alles immer wieder in die Zukunft verschoben wird?

    Ist Dir entgangen, dass die Neuen in Griechenland gar kein frisches Geld wollen, jedenfalls kein Geld welches lediglich ihre Schulden vergrössert? Dass sie die Automatismen der Vergangenheit aufbrechen wollen? Die haben gerade in den letzten Tagen wieder Milliarden abgedrückt um Schulden zu tilgen. Sie hätten auch genausogut sagen können: "Arschlecken, wir verwenden dieses Geld um unsere Wahlversprechen zu erfüllen". Dann hätten sie zunächst ein Problem weniger und ihre Schuldner ein Problem mehr. Zumindest kurzfristig.

    Also ich nehme ihnen immer noch ab was sie sagen. Und meine Sympathien haben sie immer noch, schon allein weil sie Klartext reden und sich nicht in Diplomatenblabla verlieren, mit denen andere auch Druck ausüben und erpressen, nur, dass das alles dann in blumige Umschreibungen gehüllt wird, die man dreimal lesen muss um zu verstehen was da eigentlich gemeint ist.

    >> Was mir zu den ganzen Theater einfällt ist das Politiker endlich mal "nein" sagen.

    Jo, nichts anderes tun sie doch seit Wochen, das ist aber jetzt auch keine Lösung mehr. Das hätten sie viel früher tun müssen. Sie haben es aus ureigensten egoistischen Gründen nicht getan und jetzt muss halt damit gelebt werden. Gleiches gilt für die Regeln zum Beitritt oder Austritt. Diese Regeln haben die Griechen nicht gemacht, sie sind dafür nicht verantwortlich, also kann es auch nicht gegen sie verwendet werden. Wem falsche Zahlen vorgelegt werden und dann nicht sofort "Stop" sagt, wenn es auffällt, darf später nicht rumjammern. Es wird da wohl Motivationen gegeben haben die Griechen trotzdem im Euro zu belassen.

    Wenn in Deutschland eine Bank jemanden von dem sie wissen, dass er kein Einkommen und keinen Besitz hat oder insolvent ist als Bürgen verpflichtet und dann als solchen in die Pflicht nehmen wollen, sagen die Gerichte dazu regelmässig: NO. Ganz einfach, weil sie eine solche Verplichtung als sittenwirdrig ansehen.

    Genauso vorsätzlich fahrlässig ist es jemandem der insolvent ist und sicher bleibt zu zwingen neues Geld aufzunehmen, um damit alte Schulden zu bezahlen, also jemanden noch tiefer in die Schuldenfalle zu treiben, und dies, um sich selbst vor Schaden zu schützen.

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    Wabse, wer hat mehr Schuld? Der Dealer oder der Konsument?

    >> Das willste nicht wirklich wissen.

    Doch Wabse, das wüsste ich gerne. Ich habe darauf nämlich keine wirkliche Antwort. Aber so bestimmt wie Du Dich äussert habe ich mal vermutet, dass Du sie haben könntest.

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    Aber wie schon einmal gesagt: Ich verstehe mittlerweile auch nicht mehr, warum die Griechen sich diesen Scheiss weiterhin antun. Die sind so platt, dass es auch mit einer Wiedereinführung der Drachme nicht mehr schlimmer werden kann. Es würde aber nach einer Übergangszeit besser werden. MIt dem Euro und ohne einen gewaltigen Schuldenschnitt, bzw. Aussetzen der Zinszahlungen in Verbindung mit Zuführen von neuem Geld tatsächlich in den Geldkreislauf sehe ich das nicht.

    Und von wem und für wen sprechen wir hier eigentlich? Von Politikern und Geldprotzen oder von Millionen normaler Menschen wie Du und ich, die nie Macht hatten, keine Perspektive, keine Zukunft, keine Hoffnung mehr haben? Für die spreche ich nämlich, wenn ich sage: So geht es nicht.

    Alex, Margin hat Dir etwas weiter vorn dringenst angeraten Dir diesen Bericht der ARD zur Troika anzusehen. Haste wohl nicht. Davon gehe ich mal einfach aus. Aber den solltest Du Dir mal ansehen. Wer sich diesen Bericht reinzieht und insbesondere auf die Aussagen achtet, die von Mitarbeitern des IWF selbst dazu getätigt werden, ist, wenn er dann nicht ins Grübeln kommt nach meiner Meinung schlicht ein Ignorant, der seinen Tunnelblick unter keinen Umständen aufgegen will.

    Was da in Griechenland 2010 gelaufen ist war sogar gegen die Statuten des IWF, die dann in einer Nacht- und Nebelaktion speziell auf Griechenland zugesschnitten wurden. Zuständig dieser Franzose, der jetzt gerade wegen Zuhälterei vor Gericht stand, der wollte damals Präsident von Frankreich werden und das letzte was er da hätte gebrauchen können war ein Crash der Banken in Frankreich. Weiter der Unsympath Barroso, Portugiese und diese Blonde, die vor Kurzem in Frankreich in der Kritik war, weil sie kraft ihres Amtes irgendjemandem (weiss nicht mehr wem) einen dreistelligen Millionenbetrag einfach mal so Kraft ihres Amtes erlassen hatte, der dem französichen Staat zustand. Jetzt steht sie, glaube ich, beim IWF an der Spietze.

    Alle wussten schon 2010, dass Griechenland platter als platt war, dass die nie mehr irgendetwas zurückzahlen werden können und das der einzige Ausweg 2010 ein Schuldenschnitt gewesen wäre. Nur dieser Schuldenschnitt hätte hauptsächlich deutsche und französische Banken betroffen und private Anleger grossen Geldes. Das war bekannt, die Banken und das grosse Kapital zitterten, riefen die Politik zuhilfe und die spielte mit. Ich kann mich irren, aber war zu diesem Zeitpunkt nicht Ackermann von der deutschen Bank der persönliche Berater der Merkel? Gekriegt haben sie diesen Schuldenschnitt schon 2010 nicht.

    Damals hätten noch die Banken und Grossanleger in die Tasche gemusst. Heute ist das nicht mehr so. Klar, was 2010 schon nicht ging, wird 2015 erst recht nicht gehen. Griechenland war schon 2010 insolvent und ist es immer noch. Das war und ist wohl jedem klar. Aber dazwischen liegen halt 5 Jahre und da kann an der Ausgangssituation an der Verantwortlichkeit und Haftung der Glübiger von 2010 viel geändert werden.

    Es wurde also alles so dargestellt, als wäre Griechenland finanziell absolut potent, so getan, als hätte Griecheland lediglich einen kurzfristigen finanziellen Engpass zu überbrücken. Und schon flossen neue Milliarden, welche die Schulden Griechenlands vergrösserten, welche aber nie in Griechenland ankamen, weil sie sofort an die Gläubiger und Gläubigerbanken gingen.

    Den Griechen steht das Wasser schon höher als Oberkante Unterlippe. Sie sind die sich selbst ausquetschende Zitrone, die schon lange keinen Saft mehr hat. Ist doch ganz normal, dass die sich Gedanken drum machen (und dabei auch um sich schlagen) wie es weitergeht und alles daraufhin abklopfen wo noch Geld herkommen könnte. Sie hätten den Schuldenschnitt schon 2010 gebraucht, heute brauchen sie ihn noch mehr als 2010, aber für keinen ist das ein Thema. Nochmal sollen neue Schulden her.

    Die neue Regierung in Griechenland steht mit dem Rücken an der Wand. Die alten Kräfte und Netzwerke Griechenlands wollen sie weghaben, es darf vermutet werden, dass die Regierungen der restlichen EU-Staaten sie auch lieber heute als morgen los wären. Dann die Versprechen, warum man sie gewählt hat und die man sie nicht auch nur im Ansatz erfüllen lassen will.

    Zu beneiden sind die nicht.

    Und die Presse in Deutschland? Bisher hab ich ja immer von der sich selbst anpassenden Presse gesprochen, aber wenn ich mir den Sinneswandel der letzten Wochen so mancher Publikation ansehe, hab ich doch so meine Zweifel, ob da nicht vielleicht doch besser von Lenkung gesprochen werden sollte.

    Egal was die kompetentesten Ökonomen und Fachleute dieser Welt (die Lobbyisten mal aussen vor gelassen) sagen: Alles Quatsch, alles Unsinn. Die Journalisten und Kommentatoren in Deutschland wissen es besser. Die wissen mittlerweile sogar, dass die jetzige Regierung Griechenlands nur aus Geisteskranken besteht.

    Jo Guppy, ist ja alles richtig was Du sagst, aber haben da nicht einige richtig viel Geld und Wertgegenstände erhalten und andere sehr wenig? Haben sich da nicht einige mit der Macht des Stärkeren einfach bedient, was die Schwächeren nicht konnten?

    Und wenn kurz nach dem Krieg vereinbart wurde, dass Reparationsverhandlungen in eine Zeit NACH einem Friedensvertrag geführt werden sollen und bis heute gesagt wird: "Bis heute gibt es keinen Friedensvertrag, also ist auch die Zeit für solche Verhandlungen noch nicht gekommen" sind dann 70 Jahre ein Argument? Ich meine Nein. Trotzdem wird jetzt mit der Zeit argumentiert: "Jetzt kommen die nach 70 Jahren und ....". Irgenwie beisst sich da die Katze in den Schwanz.

    Nehmen wir mal Verjährungsfristen. Jede Straftat zieht automatisch Rechte auf zivilrechtlichen Schadensersatz nach sich. Ein solcher Schadensersatzanspruch verfällt spätestens dann, wenn innerhalb einer Verjährungsfrist ein Täter nicht zur Rechenschaft gezogen werden konnte.

    So, Mord verjährt aber in Deutschland nie, mittlerweile nie. Wie es ist anderen Ländern ist weiss ich nicht genau. Wann also endet bei Mord der Anspruch auf zivilrechtliche Wiedergutmachung? Logischerweise auch nie. Ein Anspruch auf Wiedergutmachung bei Mord verjährt nicht einmal mit dem Tod eines Täters. Sollte nicht verjähren, dagegen steht aber der Widerspruch, dass zivilrechtlich eine absolute Verjährung von 30 Jahren gilt. Diese 30jährige zivilrechtliche Verjährung wurde aber noch willkürlich festgelegt als in Deutschland Mord auch nach 30 Jahren verjährte und danach nicht mehr geändert.

    Ich persönlich masse mir ja gar nicht an irgendetwas abschliessend beurteilen zu wollen, ich bin auch der Ansicht, dass irgendwann mit allem Schluss sein sollte, aber ich masse mir nicht an das an irgendwas festzumachen, weil mir, wie Hallervorden mal in seinem Film über einen Blender immer wieder sagte, wenn er keine Antwort hatte: "Ich brauche mehr Informationen", die Informationen fehlen und vorenthalten werden.

    Wer will schon beurteilen was Wahrheit und Lüge ist?

    Was ich mir anmasse ist, den Advokado diabolo zu geben, zu sagen, solange niemand wirklich beurteilen kann was tatsächlich die Wahrheit ist sollten wir aufhören uns ungerecht behandelt zu fühlen und andere als die Bösen zu sehen. Und wenn man sich das so ansieht was in Griechenland im letzten Jahrhundert so abgegangen ist, hätten wir zumindest allen Grund etwas weniger besserwisserisch aufzutreten. Meine ganz persönliche Meinung, die niemand mit mir teilen muss.

    Alex, weil Du von "Ass aus dem Ärmel" sprichst:

    Du musst es mal so sehen, dass da auf beiden Seiten juristische Berater unterwegs sind und was da abgeht ist schlicht juristischer Alltag, den ein juristischer Laie meist nicht versteht. Regel: "Schau, dass Du in einer juristischen Auseinandersetzung in die Position des Schuldners kommst, dann hast Du die besseren Karten."

    Und warum hat man als Schuldner die besseren Karten? Weil der Gläubiger tätig werden muss.

    Deshalb arbeiten z. B. die meisten Provider in Deutschland nur gegen Vorkasse. Fällt jetzt der Server aus oder der Provider baut sonst irgendeine Scheisse, kannst Du als Kunde logischerweise keine Zahlungen zurückhalten und damit Druck auf den Provider ausüben. Dir bliebe nur der Klageweg, wenn der Provider untägig bleibt, ganz einfach, weil er Dir die Leistung schuldet. So, jetzt kommt aber irgendwann der Zeitpunkt an dem Du die nächste Rechnung wieder im Voraus bezahlen sollst. Das wäre dann der Zeitpunkt an dem Du durch Zurückhalten der Zahlung ein Druckmittel hättest. Soweit kommt es aber nicht, weil Dein Provider Dir sofort wenn die Vorauzahlung nicht kommt, alle Zugänge und Webseiten zumacht. Damit hast Du wieder den Schwarzen Peter. Du müsstest klagen, der Provider bräuchte nur schlicht zu bestreiten und Du müsstest Dir dann die Arbeit machen zu beweisen.

    Es werden also immer Fakten geschaffen, oft auch gegen geltendes Recht, die den anderen in die schlechtere Position bringen aktiv werden zu müssen.

    Einfaches Beispiel: A leiht B Geld, B zahlt nicht und behauptet schlicht A nichts zu schulden. A muss klagen und beweisen. Liegen klare schriftliche Abmachungen vor kriegt er auch irgendwann sein Geld, wurde alles mündlich gemacht wirds schon erheblich schwieriger mit der Beweisführung.

    So, jetzt legen wir das Ganze mal auf die Situation der strittigen Reparationszahlungen um, bei der die Rechtslage mehr als umstritten ist. In der jetzigen Situation müssten die Griechen klagen und beweisen. Jetzt kommt eine Überlegung ins Spiel, die ganz normaler juristischer Logig entspricht. Wie können wir die Situation so drehen, dass nicht mehr wir die vermeintlichen Gläubiger sind, die klagen und beweisen müssen? Die Antwort: Es werden Fakten geschaffen, die den anderen zwingen aktiv zu werden. Heisst, wir unterstellen ganz einfach, dass unsere Sicht der Rechtslage die richtige ist und schaffen die entsprechenden Fakten. In dem Fall: Wir beschlagnahmen als Sicherheit deutsches Vermögen in Griechenland. Es könnte ja durchaus sein, dass ein gerichtliches Verfahren in der Zukunft diese Massnahme als rechtens und zulässig sehen würde.

    So, was wäre damit erreicht? Deutschland hätte nun den Schwarzen Peter, den bisher die Griechen hatten. Deutschland könnte untägig bleiben und damit den Griechen zumindest indirekt zugestehen, dass sie im Recht sein könnten, Deutschland könnte sich gegen die Beschlagnahme (und Verrechnung) juristisch wehren, müsste aber jetzt selbst den Rechtsweg gehen um zu beweisen, dass ihre Rechtsauffassung die richtige ist. Das würde der Negativen Feststellungsklage im deutschen Recht entsprechen: "Festzustellen, dass Griechenland nicht zur Aufrechnung berechtigt ist weil....."

    So Alex, jetzt stell Dir mal vor, Du wärst in der Lage der Griechen, welchen Weg würdest Du wählen?

    Das kann man jetzt nennen wie man will, man kann es auch politische Erpressung nennen. Aber so läuft das Spiel halt im Kleinen wie im Grossen und jeder der es spielen kann spielt es auch. Da unterscheiden sich die Griechen nicht von den Deutschen, die Deutschen nicht vom Rest der Welt und der Rest der Welt nicht vom Universum.

    Jo, Alex, Dein "Ajaja" haste wohl gleichzeitig mit meinem Beitrag geschrieben, sodass ich ihn erst nach Absenden gesehen habe, aber das bestätigt noch mehr meine Eingangsformulierung meines vorletzten Beitrags.

    Haste auch mal den Schlusssatz des Artikels gelesen?

    "Die Bundesregierung vertritt den Standpunkt, dass entsprechende Forderungen spätestens nach der Wiedervereinigung mit dem Zwei-Plus-Vier-Vertrag ihre Berechtigung verloren haben. Nach SPIEGEL-Informationen hielten der damalige Bundeskanzler Helmut Kohl und sein Außenminister Hans-Dietrich Genscher bei den Verhandlungen Länder wie Griechenland vom Verhandlungstisch fern und vermieden bewusst Formulierungen, aus denen sich Entschädigungen hätten ableiten lassen."

    Da gab es vorher eine Vereinbarung, dass über Reparationszahlungen verhandelt werden soll, wenn ein Friedensvertrag zwischen Deutschland und den ehemaligen Kriegsgegnern geschlossen worden ist. Und jetzt hängt die Bundesregierung alles an dem Wörtschen "FRIEDENSVERTRAG" auf. Der Zwei-Plus-Vier-Vertrag ist ein Friedensvertrag, bei dem geflissentlich lediglich das Wörtschen "FRIEDENSVERTRAG" vermieden wurde. Das ist ungefähr so Alex, als hätten Dich Deine Eltern Alexandra genannt und würden jetzt argumentieren: "Unser Kind heisst Alexandra, also ist es ein Mädchen, auch wenn es einen Dödel zwischen den Beinen hat."

    Na, wenn das mal keine juristischen Spitzfindigkeiten und Tricksereien sind.

    Und ich habs hier schonmal geschrieben, wenn man der Argumentation unserer Bundesregierung folgt, dass der Zwei-Plus-Vier-Vertrag kein Friedensvertrag ist, befindet sich Deutschland immer noch im Zustand des Waffenstillstands durch Kapitulation.

    Sorry Alex, ich kann es manchmal gar nicht fassen was von Dir so an oberflächlichen Statements kommt. Vor einigen Monaten hatte ich für derartige Statements noch vollstes Verständnis. Nachdem was aber mittlerweile an die Öffentlichkeit gekommen ist kann ich das so gar nicht mehr nachvollziehen.

    Was ist denn, wenn diese Forderungen nach Reparationszahlungen tatsächlich zu Recht bestehen? Schäuble ist auch der Meinung, dass das Thema vom Tisch ist, aber selbst er als Jurist kann keine fundierte Argumentation für seine Meinung liefern. Die Wegwischhandbewegung ist sein Argument.

    Aber darum geht es hier nicht, es geht auch nicht ausschliesslich um Griechenland. Das Beispiel Griechenland ist nur das grasseste Beispiel, wie die Schuldenstaaten zugunsten mitteleuropäischer Banken zunächst verladen und dann völlig enteiert wurden, in ihren eigenen Ländern nichts mehr zu sagen haben und das zu Lasten der Menschen die sich nicht wehren können, die nichts haben, was sie auf Schweizer Bankkonten in Sicherheit bringen können oder in Immobilien in London oder München anlegen könnten.

    Dieser ARD Beitrag zeigt auch deutlich, dass von Seiten der EU-Beauftragten und den Vertretern der Troika wenig Interesse daran bestand und besteht, dass die Reichen zur Kasse gebeten wurden und werden. Derartige Bestrebungen wurden und werden sogar teilweise behindert.

    Und jetzt sollen die Neugewählten in Griechenland innerhalb kürzester Zeit für Transparenz sorgen. Wie soll das gehen? Sie haben mit einem Apparat und Netzwerk zu tun, welches von ihren Vorgängern etabliert wurde, die Figuren an den Schaltstellen können keinerlei Interesse daran haben, dass die jetzige Regierung erfolgreich sein könnte. Entsprechend dürften alle ihre Aktionen behindert werden. Zusätzlich haben Sie jetzt immer noch die Vertreter der Troika am Hals, die ebenfalls kein Interesse daran haben können, dass der Scheiss den sie in der Vergangenheit gebaut haben öffentlich wird. Das alles wissen auch die Vertreter der sonstigen EU-Länder, aber diese neue Regierung in Griechenland ist allen etablierten Parteien im sonstigen Europa aus purem egoistischen Eigeninteresse ein Dorn im Auge, keiner will ihren Erfolg und deshalb wird das alles nonchalant ignoriert. Die Presse ist mittlerweile fast unisono auf Bildzeitungslinie. Seltsamerweise auch die eher linksorientierte.

    Diese Länder sind am Ausbluten, wobei das fliessende Blut von denen kommt mit denen wir eigentlich solidarisch sein sollten. Ist es da verwunderlich, wenn die, welche das Ausbluten stoppen wollen dann nach jedem Strohhalm greifen?

    Noch so ein Kasperle, der sich im Griechbashing mal so richtig beim Spiegel austoben und dabei die neuen Leute an Griechenlands Spitze gleich als geisteskrank und verhaltensgestört verunglimpfen darf: Jan Fleischhauer.

    Er meint:

    "Griechische Euro-Verhandlungen: Holt den Psychiater! Um das Verhalten der Regierung in Athen zu verstehen, muss man die Medizin zurate ziehen: Wer genau hinhört, findet alle Elemente, die Fachleute dem "psychotischen Erleben" zurechnen. Der erratische Auftritt der Syriza-Leute lässt sich in Wahrheit nicht spieltheoretisch verstehen, sondern nur psychopathologisch."

    Jo, "Wer genau hinhört". Er, der Blässling mit dem topmodischen Brillenbalken im Gesicht glaubt richtig hingehört zu haben und übernimmt auch gleich die medizinische Diagnose.

    So langsam frage ich mich echt warum solche journalistischen Luschen eingestellt werden und warum die sich in der letzten Zeit vermehren wie Scheisshausfliegen. Vielleicht sollte er, der Fleischhauer, mal die Medizin zurate ziehen und nachfragen woran es liegen könnte, dass er so grössenwahnsinnig ist zu glauben, dass er mit einer solch verbalen, gequirlten Scheisse glaubt kompetent rüberzukommen.

    "Erratisch?" Was bitte ist "erratisch"? Für wen schreibt diese Dumpfbacke? Überhaupt scheinense beim Spiegel ne Vorliebe für Schwätzer zu haben, die sich über möglichst viele exotische Fremdworte zu profilieren versuchen.

    Ich muss mal "Sorry" sagen Leute, sorry, dass ich Euch mit dem (und auch manch anderem Thema) manchmal penetriere. Ich krieg die Scheisse, die da nun seit Jahren abgeht täglich mit, sehe, wie täglich immer mehr alles den Bach runtergeht, sehe, dass immer mehr Leute die Mülltonnen hier vor meinem Haus nach Essbarem durchsuchen. Sie buhlen mit dem Essbaren, was sich in den Mülltonnen findet, hier mit den wilden Katzen um die Wette.

    Wir haben hier seit einigen Tagen das schönste Wetter. Vor ein paar Jahren waren da bei den ersten warmen Strahlen die Cafes und Bars gut besetzt bis voll. Jeder hat sich einen Cafelito oder eine Cervecita in der warmen Mittagsluft gegönnt. Heute? Die Strassen sind so leer wie die Stühle vor den Kneipen. Einzig an der Plaza, wo die Kinder spielen, findet sich Leben. Die Leute haben einfach pure Angst vor der Zukunft, drehen jeden Euro zehnmal um. Auch die, die noch einen Job haben.

    Ich bin so penetrant, weil ich um jeden froh bin, den ich wenigsten ein wenig davon abbringen kann auf die "faulen Südländer" einzuschlagen, die es doch selbst sind, dass es ihnen dreckig geht. Es gibt eine Menge in der Menthalität der Südländer mit der ein Mitteleuropäer erhebliche Probleme hat klar zu kommen, aber dass immer mehr Kinder z. B. mit einer Mahlzeit am Tag auskommen müssen, immer mehr aus ihrer gewohnten Umgebung herausgerissen werden und in Notunterkünften Zuflucht suchen müsen ist in Europa ganz einfach eine Schande, egal wer nun was zu verantworten hat.

    Vielleich bin ich auch ganz einfach "zu gut" und damit zu dumm für diese Welt.

    Meine Nerven, in fast allen Publikationen mittlerweile Griechenbashing. Sind die jetzt alles auf Bildzeitungslinie? Selbst der Spiegel?

    Und wieder mal die WELT: Syriza-Werbe-TV im Ersten: ARD gönnt den Griechen einen Troika-Schauprozess. Und im Artikel selbst? Da wird das ein oder andere schlicht ignoriert und andererseits begrittelt, dass nicht auch das angesprochen wurde, was mittlerweile sowieso jeder weiss. Und ging es in diesem ARD-Bericht nicht letztendlich um die Auswirkungen für das Volk und weniger um die Reichen?

    Wenn ich das als Grieche ertragen müsste, würde ich auf die EU einen grossen Haufen scheissen und aus dem Euro oder sogar aus der EU rausgehen. Viel mehr runter kann es auch nach einem Austritt auch nicht mehr gehen. Nach zwei, drei Jahren würde es dann aber wegen einer "schwachen" Drachme wieder aufwärts gehen. Mit den jetzigen Konstellationen werden die in zwei, drei Jahren nicht sehr viel weiter sein als heute.

    Wieviele Flüchtlinge, auch Wirtschaftsflüchtlinge, werden denn bisher in der Vergangenheit.so ungefähr über den Atlantischen Ozean oder die Nordsee nach Holland und Deutschland gekommen sein? Und wieviele kommen mit Booten an der deutschen Grenze zur Schweiz und Österreich an? Und wo sind die alle untergebracht? Wer ernährt die?

    Die Griechen haben keine Kohle mehr, haben selbst nichts mehr zu fressen und da ist es irgendwie ganz normal wenn Sie sagen: "Wenn bei uns die Lichter ganz ausgehen, winken wir alles was hier an Flüchtlingen ankommt an die reicheren Länder Europas durch. Gut, die Wortwahl mag manchmal etwas holprig sein.

    Unsere Politiker und die Presse sind geschockt und wissen nicht wie sie damit umgehen sollen, die sind es nicht mehr gewohnt, dass in der Politik auch mal laut gesagt wird, was sonst nur gedacht wird.

    Also mir wäre ein durch die Griechen selbst eingeleitetes Ende des Schreckens mittlerweile lieber, als ein Ende ohne Schrecken mit den damit verbundenen täglichen Nachrichten. Was auch viele Journalisten, die fordern dass man Griechenland rausschmeisst, übersehen oder übersehen wollen ist, dass Griechenland nicht rausgeschmissen werden kann, dass sie einen Austritt nur selbst veranlassen können. Jo, Scheisse gelaufen bei den Anfangsüberlegungen zur Schaffung der EU.

    Von mir aus könnten auch Spanien und Portugal auf den Euro scheissen, dann könnte ich irgendwann wieder mit meinen Dreimarkfünfzig Federn in die Luft blasen. Schnipsel könnte statt 14 Tagen 4 Wochen (oder noch mehr) für dasselbe Geld auf Korfu Urlaub machen.