Sorry Alex, ich kann es manchmal gar nicht fassen was von Dir so an oberflächlichen Statements kommt. Vor einigen Monaten hatte ich für derartige Statements noch vollstes Verständnis. Nachdem was aber mittlerweile an die Öffentlichkeit gekommen ist kann ich das so gar nicht mehr nachvollziehen.
Was ist denn, wenn diese Forderungen nach Reparationszahlungen tatsächlich zu Recht bestehen? Schäuble ist auch der Meinung, dass das Thema vom Tisch ist, aber selbst er als Jurist kann keine fundierte Argumentation für seine Meinung liefern. Die Wegwischhandbewegung ist sein Argument.
Aber darum geht es hier nicht, es geht auch nicht ausschliesslich um Griechenland. Das Beispiel Griechenland ist nur das grasseste Beispiel, wie die Schuldenstaaten zugunsten mitteleuropäischer Banken zunächst verladen und dann völlig enteiert wurden, in ihren eigenen Ländern nichts mehr zu sagen haben und das zu Lasten der Menschen die sich nicht wehren können, die nichts haben, was sie auf Schweizer Bankkonten in Sicherheit bringen können oder in Immobilien in London oder München anlegen könnten.
Dieser ARD Beitrag zeigt auch deutlich, dass von Seiten der EU-Beauftragten und den Vertretern der Troika wenig Interesse daran bestand und besteht, dass die Reichen zur Kasse gebeten wurden und werden. Derartige Bestrebungen wurden und werden sogar teilweise behindert.
Und jetzt sollen die Neugewählten in Griechenland innerhalb kürzester Zeit für Transparenz sorgen. Wie soll das gehen? Sie haben mit einem Apparat und Netzwerk zu tun, welches von ihren Vorgängern etabliert wurde, die Figuren an den Schaltstellen können keinerlei Interesse daran haben, dass die jetzige Regierung erfolgreich sein könnte. Entsprechend dürften alle ihre Aktionen behindert werden. Zusätzlich haben Sie jetzt immer noch die Vertreter der Troika am Hals, die ebenfalls kein Interesse daran haben können, dass der Scheiss den sie in der Vergangenheit gebaut haben öffentlich wird. Das alles wissen auch die Vertreter der sonstigen EU-Länder, aber diese neue Regierung in Griechenland ist allen etablierten Parteien im sonstigen Europa aus purem egoistischen Eigeninteresse ein Dorn im Auge, keiner will ihren Erfolg und deshalb wird das alles nonchalant ignoriert. Die Presse ist mittlerweile fast unisono auf Bildzeitungslinie. Seltsamerweise auch die eher linksorientierte.
Diese Länder sind am Ausbluten, wobei das fliessende Blut von denen kommt mit denen wir eigentlich solidarisch sein sollten. Ist es da verwunderlich, wenn die, welche das Ausbluten stoppen wollen dann nach jedem Strohhalm greifen?