Ich will Euch ja nicht beunruhigen, aber wer ist hier gut in Mathematik?
Pandemie ist Mathematik, nichts anderes.
Man nehme mal folgende Zahlen, als Beispiel jetzt für Deutschland, weil ich zB zu Spanien keine habe:
28000 ICU, irgendwer schrieb mit derzeit 21000 Beatmungsgeräten. Davon pi mal Daumen derzeit nur 70-80% durch das "normale" Geschäft belegt. Klar versuchen sie, dass runterzukriegen, indem alles nichtspotane verschoben wird, aber Herzinfarkte, Lungenentzündung durch Grippe etc, hat man ja leider weiter alles. Gehen wir also positiv von 50% frei aus. Das wären 14000, im besten Falle alle mit Beatmung. (Von der Pflege- und Artmangelmisere gerade im ICU Bereich will ich nicht reden).
So, jetzt mal die offiziellen Fall-Zahlen vom RKI vom 4.3. bis 14.3., Dunkelziffern beachte ich gar nicht:
04.03. 262
05.03. 400
06.03. 639
07.03. 795
08.03. 902
09.03. 1139
10.03. 1296
11.03. 1567
12.03. 2369
13.03. 3062
14.03. 3795
Wenn man das rein mathematisch betrachtet, wo wären wir dann in 30 Tagen, wenn wir heute 5000 Infizierte hätten?
Wer nicht rechnen will, darf schätzen. Es geht um die Zahl, wo wir wären, wenn wir als Gesellschaft keine wirksamen Massnahmen zur Eindämmung ergreifen würden, (das war bisheriger Stand - die Krankenzahlen haben ja immer ca. 10 Tage Verspätung durch Inkubationszeit).
Ich lasse Euch jetzt mal nen paar Sekunden zum rechnen oder schätzen....
Rein mathematisch betrachtet gäbe es bei dieser exponentiellen Kurve aus der Zahlrenreihe aus den letzten 10 Tagen eine tägliche Steigerung von im Mittel 31 Prozent und damit fortgedacht bei gleichbleibender durchschnittlicher Steigerung in 30 Tagen über 10 Millionen Infizierte in Deutschland.
15-20 % davon müssten ins Krankenhaus, 2,5-5% der 10 Millionen bräuchten ICU. Das sind 250000 bis 500000 Schwerstkranke auf vll. 15000 Plätze. Das ist eine Pandemie wie die Spanische Grippe.
Und wieviele wären es, wenn in den nächsten 30 Tagen jeder Person innerhalb der 30 Tage maximal Kontakt zu zwei weiteren Menschen hätte (dafür zu diesen meinetwegen so oft wie man will)? D.h. die Gesellschaft zerteilt sich in ca 27 Millionen Kleinstgesellschaften von max. 3 Personen ohne Kontakt zwischen diesen Kleinstgemeinschaften?. Dann gäbe es im schlimmsten Falle maximal 15000 Infizierte, 5% davon wären 300. Für die gäbe es 15000 Plätze.
Beide Zahlen sind natürlich illusorisch, die 10 Millionen wären wahrscheinlich selbst unrealistisch, wenn man die Boris Johnson Strategie von vorgestern verfolgt hätte, allerdings würde die Größenordnung von Millionen stimmen.
Und die 15000 sind natürlich auch nicht zu erreichen, weil eben irgendwie noch eingekauft werden muss, Ärzte zur Arbeit müssen etc.
Aber bei der Frage, zu welcher Zahl wir näher kommen wollen, gibt es nur eine ganz klare Regel: umso massiver wir jeglichen Kontakt reduzieren und vor allem Zufallskontakte zu anderen reduzieren und uns nur noch in kleinen, gleichbleibenden Zirkeln bewegen, umsoeher als Gesellschaft können wir eine Pandemie überwinden.
Und deshalb kotze ich, wenn ich Leute im Fernsehen höre, die sich freuen, dass sie noch ins Kino gehen können. Entweder zu dumm für Mathe oder zu asozial, um Teil einer Gemeinschaft sein zu wollen.