Genau wie bei mir! LG Köln, OLG Köln, BGH

  • Ich hatte vor ein paar Tagen mal einen Fall geschildert, der ebenfalls in Köln spielte, mit dem Unterschied, dass dieser Verlag, nachdem es vom OLG auf die Klappe gab, es dann nicht mehr wissen wollte und keine Revision zum BGH einlegte.

    Hier geht es um Lindt und Haribo. Haribo wollte Lindt untersagen in Goldpapier verpackte "Goldbären" anzubieten. Das LG Köln gab Haribo Recht, das OLG Köln kassierte die Entscheidung des LG und der BGH bestätigte die Entscheidung des OLG nun.

    Lindt darf seine "Goldbären" weiter verkaufen, womit dieser schwachsinnige Prozess beendet wäre.

    OLG Köln: Daumen hoch, Ihr seid gute Jungs.

    „Arme Kinder sind genauso schlau und so talentiert wie weiße Kinder.“ :thumbup:

    US-Präsident Biden 2019 in einer Rede in Iowa,

  • Is ja nicht die Regierung, sind die Gerichte. Is halt so in einem Rechtssystem, welches halbwegs funktionieren soll, sind die Nachteile der Vorteile. Niemand ist davor gefeit, von einem anderen vor Gericht geschleppt zu werden, egal wie blödsinnig eine Klage ist. Und im Zivilrecht zahlt halt der Unterlegene die Gerichtskosten, es ist ja nicht so, dass die Gerichte for nothing arbeiten. Im Strafrecht übrigens auch, es sei denn, es wird jemand freigesprochen.

    Aber was z. B. hier abgeht, weil es die Normen des deutschen Wettbewerbsrecht hier nicht gibt, ist auch nicht so wirklich erbaulich. Gut, ich weiss es nicht und ich glaube es auch nicht, ich hab den Werbespruch der AXA so in Deutschland noch nie gehört: Wir sind die Nr.1 weltweit. Das kannste in Deutschland nur behaupten, wenn Du es nachweisbar auch bist.

    >>>

    Jetzt musste ich doch grad mal gucken.

    Hier > *** Link veraltet ***[picnum]=11 > ist die AXA die Nummer 2, in anderen Statistiken > mal Nr. 1, mal dritte und vierte: *** Link veraltet ***

    Nr.1: Berkshire Hathaway, nie gehört. 'Wahnsinn wo dieser Buffet überall die Finger drin hat.

    Aber trotzdem erstaunlich, hätte nicht gedacht, dass die Franzosen so dicke drin sind.

    „Arme Kinder sind genauso schlau und so talentiert wie weiße Kinder.“ :thumbup:

    US-Präsident Biden 2019 in einer Rede in Iowa,

  • >> Ich staune nur darüber, mit welchem Mist sich unsere Gerichte beschäftigen müssen.

    Hier streiten sich die Sparkassen und Santander darum, wer "ROT" benutzen darf, nicht das Wort, sondern die Farbe.

    Die Telekom hätte gerne Magenta für sich reserviert, die Sparkassen Rot, die Gelben Seiten Gelb und wenn das so weitergeht und jeder Konzern seine Farbmarke hat, wird es irgendwann in Schwarzweiss gehaltene Webseiten geben müssen.

    ....

    Wen der Sachverhalt interessiert:

    Streit zwischen den Sparkassen und dem Bankkonzern Santander wegen Verletzung der Farbmarke Rot –
    Zurückverweisung an das OLG


    Urteil vom 23. September 2015 - I ZR 78/14

    Der unter anderem für das Markenrecht zuständige I. Zivilsenat des Bundesgerichtshofs hat heute entschieden, dass der Streit um die Verwendung der Farbe Rot durch die Bank Santander vor dem Oberlandesgericht neu verhandelt werden muss.

    Der Kläger, der Deutsche Sparkassen- und Giroverband, ist der Dachverband der Sparkassen-Finanzgruppe, zu der die Sparkassen gehören, die in Deutschland 16.000 Geschäftsstellen betreiben und Bankdienstleistungen für Privatkunden erbringen. Die Sparkassen setzen seit Jahrzehnten in Deutschland die rote Farbe im Rahmen ihres Marktauftritts ein. Der Kläger ist seit 2002 Inhaber der als verkehrsdurchgesetztes Zeichen eingetragenen deutschen Farbmarke "Rot" (HKS-Farbe 13), die für Bankdienstleistungen für Privatkunden eingetragen ist.

    Die Beklagte zu 2 ist die Muttergesellschaft des international operierenden spanischen Finanzkonzerns Santander, der größten Finanzgruppe im Euroraum. Sie unterhält eine Zweigniederlassung in Frankfurt am Main und besitzt die Erlaubnis, in Deutschland Bankgeschäfte zu betreiben. Ihre Tochtergesellschaft, die Beklagte zu 1, unterhält in Deutschland etwa 200 Bankfilialen. Die Beklagte zu 2 verwendet seit Ende der 1980er Jahre in zahlreichen Ländern bei ihrem Marktauftritt einen roten Farbton. Die Beklagte zu 1 setzt seit dem Jahr 2004 ebenfalls die rote Farbe ein. Die Logos der Beklagten enthalten auf rechteckigem rotem Grund ein weißes Flammensymbol und daneben den in Weiß gehaltenen Schriftzug "Santander CONSUMER BANK" oder "Santander" (bei der Beklagten zu 1) oder "Grupo Santander" (bei der Beklagten zu 2). Das Harmonisierungsamt für den Binnenmarkt wies im Jahr 2009 den Antrag der Beklagten zu 2 zurück, einen roten Farbton als Gemeinschaftsmarke mit Schutz für die Mitgliedstaaten der Europäischen Union in das Markenregister einzutragen.

    Die Parteien streiten darum, ob die Beklagten durch die Verwendung der roten Farbe im Rahmen ihres Marktauftritts das Recht des Klägers an der konturlosen Farbmarke Rot in Deutschland verletzen.

    Das Landgericht hat der gegen die Beklagte zu 1 gerichteten Klage überwiegend stattgegeben und die gegen die Beklagte zu 2 gerichtete Klage abgewiesen. Das Oberlandesgericht hat durch Teilurteil das landgerichtliche Urteil bestätigt, soweit die Klage gegen die Beklagte zu 2 abgewiesen worden ist, und hat den Rechtsstreit gegen die Beklagte zu 1 vorläufig bis zur Entscheidung über den von den Beklagten beim Deutschen Patent- und Markenamt gestellten Antrag auf Löschung der Farbmarke Rot ausgesetzt. Das Bundespatentgericht hat mit Beschluss vom 8. Juli 2015 die Löschung der Farbmarke Rot des Klägers angeordnet. Die Entscheidung ist nicht rechtskräftig. Gegen den Beschluss des Bundespatentgerichts ist beim Senat das Rechtsbeschwerdeverfahren anhängig.

    Der Bundesgerichtshof hat das Berufungsurteil, mit dem die Vorinstanz die Klage gegen die Beklagte zu 2, die spanische Muttergesellschaft, abgewiesen hat, aufgehoben und die Sache an das Oberlandesgericht zurückverwiesen. Er hat eine Aussetzung des vorliegenden Verletzungsverfahrens bis zur rechtskräftigen Entscheidung über den Antrag der Beklagten, die Farbmarke Rot des Klägers zu löschen, abgelehnt, weil der Ausgang des Löschungsverfahrens offen ist. Er hat angenommen, dass das Berufungsgericht über die Klage gegen die Beklagte zu 2 nicht isoliert entscheiden durfte, weil sich im weiteren Verfahren gegen beide Beklagten zum Teil dieselben Rechtsfragen stellen und der Rechtsstreit deshalb einheitlich gegenüber beiden Beklagten entschieden werden muss, um widersprüchliche Entscheidungen zu vermeiden.

    Weiter hat der Bundesgerichtshof angenommen, dass marken- und kennzeichenrechtliche Unterlassungsansprüche, insbesondere aus § 14 Abs. 2 Nr. 2 und 3 sowie Abs. 5 MarkenG*, mit der vom Oberlandesgericht gegebenen Begründung nicht vollständig verneint werden können. Er hat die Annahme des Oberlandesgerichts nicht gebilligt, wegen der Zurückweisung des Antrags, den roten Farbton als Gemeinschaftsmarke einzutragen, drohe keine Verwendung der roten Farbe durch die Beklagte zu 2 in Deutschland. Der Bundesgerichtshof hat Ansprüche des Klägers für möglich gehalten, soweit die Beklagte zu 2 ihr in roter und weißer Farbe gestaltetes Logo bei der Formel-1-Veranstaltung "Großer Preis Santander von Deutschland 2010" und bei ihrem Internetauftritt eingesetzt hat. Zwar hat die Beklagte zu 2 die rote Farbe in ihrem Logo nicht isoliert benutzt, sondern den roten Farbton in einem aus mehreren Elementen bestehenden Kombinationszeichen verwendet. Das Oberlandesgericht hat jedoch nicht geprüft, ob die abstrakte Farbmarke des Klägers eine in Deutschland bekannte Marke ist, mit der das Logo der Beklagten zu 2 im Rahmen ihres Internetauftritts verwechselt werden kann. Ist die rote Farbe eine bekannte Marke, kann der Kläger sich selbst wenn keine Verwechslungsgefahr bestehen sollte gegen die Verwendung des roten Farbtons durch die Beklagte zu 2 bei der Bandenwerbung und beim Internetauftritt wenden, wenn der angesprochene Verkehr das Logo der Beklagten zu 2 gedanklich mit der Farbmarke des Klägers verknüpft und die Klagemarke als Element des Marktauftritts des Klägers durch den Einsatz des roten Farbtons als Hausfarbe der Beklagten zu 2 beeinträchtigt wird. Die hierzu notwendigen Feststellungen muss das Oberlandesgericht nachholen.

    OLG Hamburg - Urteil vom 6. März 2014 - 5 U 82/11

    LG Hamburg - Urteil vom 24. Februar 2011 - 315 O 263/10

    Karlsruhe, den 23. September 2015

    „Arme Kinder sind genauso schlau und so talentiert wie weiße Kinder.“ :thumbup:

    US-Präsident Biden 2019 in einer Rede in Iowa,