Auch mit Spanien haben Deutschlands Journalisten so ihre Probleme.
Regionalwahl in Andalusien. Der Spiegel meldet in seiner Schlagzeile: VOX, die Ultrarechten, aussen vor. Tatsächlich sind sie drittstärkste Kraft geworden. Aussen vor ist die Ciudadanos, was so in etwa der FTP in Deutschland entspricht. Vor vier Jahren hatten sie als Neue noch 21 Sitze im Parlament erobert. Jetzt sind sie ganz raus. Die Situation ähnlich wie in Deutschland, viel Blabla, grosse Klappe, nichts dahinter was zielführend sein könnte.
Der Spiegel sieht es als Erfolg des neuen PP-Vorsitzenden, PP ist vergleichbar mit der CDU. Ich sehe es eher als Misserfolg des Premiers Sanchez, der sich für alles was ausserhalb Spaniens scheinbar mehr interessiert, als für die Probleme im Land. Wie das halt so ist, wenn sich einer im Scheinwerferlicht der Weltbühne wohler fühlt, als in der Schummerbeleuchtung im eigenen Land. Entsprechend schief ging dann auch das sinnbefreite Wahlkampfmotto der Sozis in Andalusien "Hacemos Europa" (Wir machen Europa), nach meiner Meinung so ziemlich das Bescheuertste, was man sich für eine Regionalwahl einfallen lassen kann.
Eine 40jähirge Bastion der Sozis ist endgültig gefallen. Die PP, die stillen Dulder der Korruption und derer die sich, einmal gewählt, die Taschen voll machen hat die Macht. Aber 40 Jahre Alleinherrschaft hat auch bei den Sozis in Andalusien dazu geführt zu denken "Was die Konservativen können, können wir auch". Gegen viele der ehemaligen Alleinherrscher Andalusiens ermitteln jetzt die Staatsanwaltschaften. Aber in Spanien kann sich sowas über Jahrzehnte ziehen.
