• Catcalling ist mir mal irgendwann begegnet und ich weiss, was damit gemeint sein soll. Ich kann zu der Diskussion hier jedoch keinen Bezug sehen, allein schon wegen dem Strafmass, welches mit dem vorletzten Gesetz auf vier Jahre reduziert wurde und jetzt nach viel weiblichem, Geschrei wieder auf fünf Jahre angehoben wurde. Soll ein Bauarbeiter, der vom hohen Gerüst einer Frau hinterherpfeift dafür 5 Jahre in die Kiste gehen? Dann müsstense in Italien, "Hey ragazza", so gut wie alles unter 40 wegsperren. Die Italiener verteilen ständig Luftküsse.

    Bei Catcalling geht es ja offenbar nicht um "ins Bett bekommen", aber genau davon sprechen die hier, davon sich mit Komplimenten die einschüchtern Geschlechtsverkehr zu erschleichen, bzw., Frauen dahin zu nötigen.

    Hier nennen die das nunmal nicht Catcalling, obwohl sie sonst so wild auf Englisch sind, hier sprechen sie nunmal von "Einschüchternden Komplimenten" und das wollen sie so auch ins Gesetz geschrieben haben. Könnte auch daran liegen, dass in Gesetzen fremdsprachliche Begriffe nichts verloren haben. Gut, Catcalling wird mit "verbale sexuelle Belästigung" im öffentlichen Raum definiert. Ins Spanische übersetzt: "acoso sexual verbal en público". Ginge also und darunter kann auch ich mir was vorstellen. Die Verbindung von Kompliment und Einschüchterung beisst sich für mein Gefühl.

    Und was ist im nichtöffentlichen Raum mit "Catcalling"? Kinos, Konzerten, Partys? Die wollen ja mehr, das soll hier für alle Bereiche gelten, auch in der Ehe, auch in Beziehungen.

    „Arme Kinder sind genauso schlau und so talentiert wie weiße Kinder.“ :thumbup:

    US-Präsident Biden 2019 in einer Rede in Iowa,

  • Wie das genau umgesetzt wird, habe ich keine Ahnung. Da wird es sicherlich irgendwelche Schwellenwerte geben und nicht gleich der erste "Pfiff" bestraft werden. Stalking ist es auch nicht automatisch, nur weil man zufällig einer Person drei mal hinterherläuft.

    Schau mal im Bereich Frankreich und Portugal, die haben das glaube ich schon, jedenfalls Länder um Dich rum.

    Und der Ausdruck "Einschüchternden Komplimenten" ist nicht unbedingt widersprüchlich, auch wenn "seltsam". "Dein Hintern ist am schönsten von allen" ist sicherlich ein Kompliment, wenn man in den gewissen Bereichen unterwegs ist oder bei einem Contest oder sonst was, aber halt sicherlich nicht, wenn man das zu einer wildfremden Frau auf der Straße sagt.

    Ich sagte ja nicht, dass das mit Catcalling alles ist. Das ist nur die Richtung und da gibt es Beispiele.

    Wegen Spanien. Du meinst aber schon das, was da vor gut einem Jahr als Entwurf da war und "durchgewunken wurde", oder?

    In einem Beitrag von Mai 2022 steht, dass das Vergewaltigungsgesetz geändert wird und eben auch das CatCalling strafbar wird. Zu letzterem heißt es in dem Bericht aber:

    Kommentare, Vorschläge oder Verhaltensweisen sexueller Natur, die für das Opfer „eine Situation der Demütigung, Feindseligkeit oder Einschüchterung“ verursachen, werden laut Gesetz mit einer Geldstrafe, gemeinnütziger Arbeit oder bis zu einem Monat Hausarrest geahndet.

    Und das ganz zielt wohl auf die Vergewaltigungen 2018 ab bzw. den dann folgenden Demos. Sind aber, so wie es da im Artikel steht, zwei Themen. Das bisherige Gesetz verschärfen und klarstellen, was einvernehmlich ist und was nicht, daher auch das "nur ein ja ist ein ja" und dazu dann noch das Thema Catcalling. War ja wohl so, dass die Frau damals vor Angst "erstarrt" ist und das Gericht dann eine milide Strafe verhängte, weil keine Gewalt nötig war, die Frau sich auch nicht wehrte. Klar, war ja erstarrt.

    Also meiner Meinung nach zwei Dinge:

    "Einschüchterndes Kompliment" = Catcalling

    und

    "nur ein ja ist ein ja" = Überarbeitetes Vergewaltigungsgesetz

    Wenn ein Mensch nicht um dich kämpft, hat er nur gewartet, dass du gehst. ;(

  • Das geht ja jetzt schon ewig hin und her und ich hab mittlerweile, wie wahrscheinlich viele, auch die Übersicht verloren.

    Erst hiess das Gesetz ja "Nein ist Nein". Auch da verlangten Frauenbewegungen, die ganz selbstverständlich für sich in Anspruch nehmen für alle Frauen zu sprechen, verschiedene Sachen, bei denen Juristen sagten, dass das so nicht geht. Also blieb es unbeachtet.

    Dann meinte man, dass Kerle ja doof seien, ein Nein eh nicht akzeptieren würden, deshalb verlangten sie die Umbenennung in "Nur Ja ist Ja". Auch da fragten Juristen und auch viele Fragen nach, wie das funktionieren soll, so nach der Art, dass da ja erstmal ewig sowas wie ein Vertrag ausgehandelt werden müsste, in dem dann vorher festgelegt wird, was alles erlaubt und nicht erlaubt sein soll. Also, mit oder ohne Gummi z. B. und wenn ein Ja zu ohne Gummi wie darf der Mann dann kommen: a) in der Frau, b) ausserhalb auf die Vagina, auf den Bauch, aufs Betttuch? Was ist mit Anal? Wir wissen ja seit Assange, dass in der Frau kommen, ohne vorheriges Einverständnis in Schweden als Vergewaltigung gesehen wird.

    Gut, dann wurde "Nur Nein ist Nein" beschlossen, Gleichzeitig wurde das Mindeststrafmass um ein Jahr reduziert, was ja auch Sinn macht, aber den Emmanzen wieder nicht passte, weil daraufhin einige Einsitzende früher aus dem Knast kamen. Die Argumetation der Richter, dass die Verurteilten eigentlich zuviel erhalten hätten, weil sich an die vorherige Mindeststrafe gehalten werden musste, liessen die Damen, die alle Damen vertreten, nicht gelten. Auch fehlt im dem Gesetz wieder einiges vorher Gefordertes, weil der Premier nunmal nur ein Minderheitskabinett hat und für Zustimmer Kompromisse machen musste.

    Wenn man für ein Gesetz keine Mehrheit hat ist es halt so. Das will die Ultralinke nicht begreifen und einsehen. Alles Teufelswerk und der Teufel ist ein Macho. So, und wahrscheinlich eher, um Ruhe reinzukriegen, wurde nun "Nur Ja ist JA", gegen den Willen der Ultralinken mit den Stimmen der Opposition erneut beschlossen. Das Mindeststrafmass wurde wieder von 4 auf 5 Jahre angehoben. Auf viel mehr wollte sich die unterstützende Opposition nicht einlassen.

    Und kaum beschlossen ging das Theater wieder los: "Dies und jenes fehlt, es muss wieder geändert und neu beschlossen werden".

    Und das ist der aktuelle Stand.

    Mit den Linken in Spanien ist es ähnlich wie mit den Grünen in Deutschland. Machbar ist nur das Machbare aktzeptieren sie nicht. Sie halten es da wie einst Toyota, das auch meinte, dass nichts unmöglich ist.

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    US-Präsident Biden 2019 in einer Rede in Iowa,

  • Genau. Dann ist es aber auch genau das, was man hier findet und was auch in den beiden Links oben steht. Die andere Seite konnte ich nicht posten, denn ohne technische Kenntnis in Sachen CSS kommt man da nicht drauf, alles mit Blur-Effekt (ist ein Magazin aus Stuttgart).

    Wobei. Erst war da ja wohl das sehr lasche Vergewaltigungsgesetz. Dann kamen die Übergriffe und die milden Strafen. Dann die Demos. Anschließend kam der neue Gesetzentwurf, ca. Mai 2022.

    Da sagte dann auch schon eine "Irene Montero, Gleichstellungsministerin", das erste mal was wie....

    "Frau Montero feierte, dass „endlich ‚nur ja bedeutet ja‘ und ‚ich glaube dir, Schwester‘ Gesetz geworden sind“, in Bezug auf Slogans, die durch die Welle der Demonstrationen populär wurden."

    Die Sprüche selbst kamen da aber wohl schon in den Demos vor.

    Also der neue Gesetzentwurf war bereits der "nur ja ist ja" und eben mit dem neuen Inhalt "Catcalling". Letzteres war ja vorher ohne Strafe in Spanien. Die Strafen hier sind aber keine 5 Jahre Haft oder so, sondern Geldstrafen etc. Also wie in Frankreich.

    Durchgewunken wurde der Entwurf dann im Oktober 2022 oder so.

    Das führte dann aber dazu, dass bereits Inhaftierte früher aus dem Knast kamen, also genau das passierte, was eigentlich nicht passieren sollte. Daher dann jetzt nun, die neue Überarbeitung. Was da nun genau neu kommen wird ist unklar, dazu ist nichts zu finden.

    Aber das "nur ein ja ist ein ja" oder dieses "Einschüchterndes Kompliment" ist ja nicht JETZT neu, sondern das kam schon mit dem neuen Gesetzentwurf im Frühjahr 2022 auf.

    Und ja, mit dem in 2022 neuen "nur ja ist ja", also der Verschärfung des Vergewaltigungsgesetzes, haben einige so ihre Probleme, wegen Beweislastumkehr etc. Wie nun Männer ein "ja" beweisen sollen und so weiter. Das ist aber der eine Teil davon, der andere ist das Catcalling, das neu dazu kam.

    Wenn ein Mensch nicht um dich kämpft, hat er nur gewartet, dass du gehst. ;(

  • >> Was da nun genau neu kommen wird ist unklar, dazu ist nichts zu finden.

    In der ganzen Diskussion ist von Beginn an nichts wirklich klar. Sie wurde von Seiten der angeblichen Frauenrechtlerinnen auch immer aggressiver. Diese Gleichstellungsbeauftragte Montero ist so ein typisches Beispiel der nun überall auftauchenden neuen Politikergeneration. Unsachlich und unfähig sich am Machbaren, an Fakten zu orientieren.

    Da gibt es z. B. eine Rocio Carrasco, Tochter einer Sängerin, Rocio Jurado, die hier die "Grösste" genannt wird. Die hat absolut nichts drauf und lebt vom Ruhm und Erbe ihrer Mutter. Verheiratet war sie mal mit einem ehemaligen von der Guardia Civil. Getrennt sind sie seit so 20 Jahren und seit 20 Jahren ist deren Streit z. B. um die Kinder ein Dauerthema im Fernsehen und der Presse. Das ehemalige Liebespaar schenkt sich nichts. Beide benehmen sich gleich schäbig. Die Kinder, heute erwachsen, wollen z. B. mit der Mutter, bei der sie zeitweise lebten, nichts zu tun haben. Und vor allem nichts mit dem Stiefvater, dem Rechtsanwalt.

    Nun hat die Tochter der Grössten eigentlich alles Möglichkeiten sich zu wehren, sie hat die Kohle, sie hat das Gehör in der Presse, sie ist mit einem Rechtsanwalt verheiratet. Und sie verlor alle Prozesse, die ihr Ex auf Unterlassung gegen sie führte. Selbst beim höchsten Gericht in Spanien scheiterte sie. Sie spricht von einem Hexentreiben der Justiz gegen sie. Sind ja alles Machos.

    Und so vor zwei Jahren hat ein Privatsender eine quälend lange und langweilige Serie mit ihr als Hauptakteurin aufgelegt in der sie sich als das Opfer männlicher Gewalt in Spanien schlechthin darstellt. Alles natürlich einseitig aus ihrer Sicht. Die Serie lief beim demselben Sender für den auch ihr Ex vorher arbeitete. Kaum war die Serie angelaufen war der seinen Job los und ist nun für die Öffentlichkeit unsichtbar. So ein Schweinehund hat in Öffentlichkeit nichts verloren schrien alle Emmanzen.

    Eine Sendung, die vorher als Streit um Testamente ihrer Mutter angekündigt war habe ich mir angetan. Da hatte mich interessiert worum es ging und was sie draus machten. Und wie immer packten sie Inhalte für 30 Minuten in eine Vierstundensendung, um ihre Werbung an den Mann bringen zu können. Was war passiert? Es gab wohl mindestens zwei Testamente. Die Mutter, die Sängerin, hatte wohl ein älteres Testament durch ein neueres ersetzt, in dem ihre Tochter schlechter weg kam. Und die Tochter vermutete wieder mal so etwas wie eine Verschwörung gegen sie, alle gegen sie, sie wieder mal das Opfer. Klar, das juristisch ungebildelte Fernsehpublikum erkennt das nicht, die Sachlage war ganz einfach. Die Mutter hatte wohl ihre Gründe das alte Testament durch ein neues zu ersetzen, über die Gründe zu spekulieren macht keinerlei Sinn. Das jüngere Testament macht das alte zur Makulatur, im neuen Testament muss nicht extra erklärt werden, dass das alte keine Gültigkeit mehr haben soll. Die Aussagen der Tochter, die sich durch das neue Testament benachteiligt sah, waren voller Widersprüche. Und klar, die juristisch Unbefangenen vor den Fernsehern konnten das nicht erkennen.

    Und irgendwann kam dann diese Gleichstellungsministerin ins Spiel und stellte sich öffentlichkeitswirksam der Tochter zur Seite. Für eine Ministerin eigentlich ein Unding.

    Von Seiten der Linken, welche die Positionen der Frauen in ihren Reihen vertreten, wird die Stimmung irrational unnötig aufgeheizt und die Presse macht mit. Es stimmt schon, in Spanien passieren relativ viele grasse Gewalttaten gegen Frauen. Ob das nun häufiger passiert, als nun z. B. in Deutschland kann ich, der ich beide Länder kenne, nicht erkennen. Es ist halt wie immer, wird über etwas häufiger berichtet, besteht die Gefahr der Fehleinschätzung. In jedem Fall, wenn einer Frau, fast alles Beziehungstaten, etwas angetan wird, sind die Strassen voll mit Menschen, die für härteres Vorgehen gegen die männliche Gewalt sind.

    Ironischer Fall, gerade von wenigen Wochen, wieder mal eine Frau von einem Mann getötet. Wieder eine Beziehungstat. Die Berichterstattung enorm. Genau einen Tag später eine kleine Randnotiz: Eine Frau hatte ihren Lebenspartner in eine Bar erstochen. Jo, kann ja mal passieren, nichts worauf besonders eingegangen werden müsste. Ein Einzelfall halt.

    Aufgrund des öffentlichen Drucks und dem Wissen, dass genau hingesehen wird haben dann einige Gerichte horrende Strafen verhängt. Ein Fall in Pamplona war wochenlang Thema. Eine Gruppe von Kerlen, überall die "manada", die Meute, das Rudel genannt, war auf einer Feria unterwegs, alle wohl besoffen und voll mit Drogen und hatten ein Mädel aufgegabelt welches wohl bereitwillig mit ihnen irgendwohin wo es ruhiger war mittappte. Vier oder fünf Kerle waren es wohl und die haben sich dann an ihr sexuell vergangen, das gefilmt und auf einem sozialen Netzwerk eingestellt.

    Das ganze ging vor Gericht und das Gericht hat Freiheitsstrafen bis zu 34 Jahre verhängt, was ganz erheblich über der vorgesehenen Höchststrafe lag. Keine Ahnung wie das Gericht das begründete, dass interessierte auch niemanden wirklich. Und klar, die "Manada" hat natürlich auch Rechtsanwälte, die sagen, dass das so nicht geht. Eine Meinung, die ich durchaus für bedenkenswert halte.

    Die ganze Diskussion ist toxisch und wird von Menschen, die keinerlei Ahnung davon haben, wie Rechtsfindung in einem Rechtsstaat funktioniert, immer mehr vergiftet. Da wird vermischt, was getrennt betrachtet gehört. Dazu gehören auch Personen in höchsten Ämtern, die natürlich mehr Gehör finden.

    Hier ist die gesamte Bagage auf einem Foto vereint: Die "Grösste", die Tochter, der von der Guardia:

    https://external-content.duckduckgo.com/iu/?u=https%3A…2bed&ipo=images

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    US-Präsident Biden 2019 in einer Rede in Iowa,

    Einmal editiert, zuletzt von cura (12. März 2023 um 15:10)

  • Es kommt inzwischen noch einiges hinzu, was in einem Rechtsstaat eigentlich eine Nogo darstellt.

    Wenn hier ein Paar sich lautstark streitet, die Polizei von jemandem gerufen wird, verbringst Du hier automatisch fast immer als Mann den Resttag und die Nacht in einer Zelle. In einem Land, indem sowieso viele, zu viele zum überlauten Reden bis zum Schreien neigen haste dann als Mann schlechte Karten.

    Gerade wird über einen Fall gestritten in dem ein Paar sich in einem Chat fetzte. Das haben natürlich einige mitbekommen und somit auch die Polizei. Die hat angefangen zu ermitteln. Das Paar hat sich wieder vertragen, sie betont ausdrücklich, dass sie keine Anzeige erstattet hat und das auch nicht so sieht wie die Ermittler. Trotzdem steht er jetzt vor Gericht und muss sich verantworten. Sie sagt: "Wenn ihr den jetzt bestraft, bestraft ihr auch mich". Interessiert nicht und interessiert vor allem die "Frauenrechtlerinnen" nicht. Sie wollen ihn bestraft sehen.

    In Deutschland ist sowas Privatsache. Da wird dann, wenn überhaupt, routinemässig geprüft, ob ein öffentliches Interesse besteht, was bei familiiären Streitereien, wenn keiner der Betroffenen Anzeige erstattet, so gut wie immer verneint wird und das war es. In Deutschland erteilt die Polizei, um Ruhe reinzubringen, einem der Streitenden Platzverbot. Dann muss er halt selbst sehen wo er nachts sein Haupt darniederlegen kann.

    Hier wird dann argumentiert, dass die Frauen lediglich aus Angst auf Anzeigen verzichten. Pauschal, ob das im Einzelfall so ist, ist unwichtig. Es ist auch unwichtig von wem die Aggression ursprünglich ausging.

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  • Andere Länder - andere Sitten.
    Hier wird sowas fein säuberlich unter den Tisch gekehrt.
    Vergewaltigung wird kaum angezeigt. Und wenn, dann wird das von der Polizei schöngeredet. Spätestens der Staatsanwalt befragt dann das Opfer so lange, bis die Anzeige zurückgezogen wird. Und wenn es dann mal vor Gericht landet, ist ein Sieg für das Opfer eher ungewiss.

    Halt frei nach dem Gedanken: Litauische Männer sind stolz und stark und unheimlich ehrbar. Die machen sowas nicht!

    Falls mal die Polizei zu einem Ehestreit gerufen wird, ist die erste Frage: "Wem gehört die Wohnung/das Haus?"
    Und dann verwarnen sie den anderen, dass sie ihn beim nächsten Mal mitnehmen werden.

    Sind die beiden Streithähne prominent oder reich oder Politiker, dann passiert sowieso nichts. Auch keine Randnotiz in der Presse.

    Und geht die Streiterei halt permanent über Wochen/Monate oder Jahre weiter, dann sorgen die Familien der beiden für Ruhe, indem sie ausknobeln, welcher der beiden Streithähne "mit unbekanntem Ziel ins Ausland verreist" und nie wieder gesehen wird.

    Wer zuerst "Datenschutz" sagt, hat verloren.

  • Und weiter geht es im spanischen Zirkus, ganz so, als hätte Spanien keine anderen Probleme. Im Zirkus, bei dem sich immer die Frage stellt: "Machen wir nichts oder übertreiben wir es mal wieder masslos".

    Nach dem "Nur Ja ist ja" - Gesetz, dass nun modifiziert neu in der Welt ist und wo schon wieder Änderungen gefordert werden, hat es jetzt auch noch ein Transvestitengesetz, nach dem, wenn ich das richtig interpretiere, Jugendliche ohne Zustimmung ihrer Eltern über ihr Geschlecht entscheiden können sollen, Operationen wohl eingeschlossen.

    Dann tritt jetzt ein Tierwohlgesetz, kein Tierschutzgesetz, inkraft, welches z. B. auch mich mit meinen zwei Kötern und meinen zwei Katzen betrifft. Wie es aussieht, müsste ich wohl meinen zwei Katzen auch einen Chip verpassen lassen. Ich müsste sie, ähnlich dem Meldegesetz in Deutschland für Menschen, anmelden, wenn sie sterben, abmelden und eine Bescheinigung beibringen, dass sie in einem Krematorium verbrannt wurden, bzw., bei einem zugelassenen Bestatter für Tiere hinterlassen wurden. Was ist, wenn sie weglaufen oder einfach nicht mehr nachhause kommen? Ja, dafür hat man keine Lösung. Katzen kann man nur in Wohnungen in grösserer Höhe halbwegs am Rumstrolchen hindern.

    Was, meiner Meinung nach, notwendig wäre, der Nachweis, dass Hundehalter wenigstens ein bissl was vom Rudeltier Hund verstehen, wurde wieder gestrichen. Jeder Depp darf sich also nach wie vor ohne Befähigungsnachweis Hunde und Kinder anschaffen.

    Traditionen, wie Stierkampf und sonstige traditionelle "Spiele" mit Stieren wurden natürlich wieder mal ausgenommen. Sie haben ja ne grosse Anhängerschaft und sind Wähler. Sonstige Spiele mit Stieren sind z. B. Feste wie es welche im Norden gibt: Da wird Stieren Stroh um die Hörner gewickelt, welches mit einer brennbaren Flüssigkeit versetzt ist, das Stroh und damit die Hörner inbrand gesetzt, die Stiere dann in eine Arena getrieben. Die mutigen "Machos" beweisen dann ihren Mut, indem sie die Stiere in der Arena zum Angriff provozieren. Alles ist furchtbar lustig und unterhaltsam, wie da die Stiere versuchen dem Feuer über ihren Augen zu entkommen. Das ist so schön, das könnte man eigentlich jedes Wochenende so machen. Und wenn dann alles so richtig voll betrunken ist, ist es noch viel schöner.

    Arghhhh...

    Und fast vergessen: Das Ley mordaza, das Maulkorbgesetz, welches der rechte Rajoy durchgedrückt hatte und nun seit Jahren besteht und der Polizei Befugnisse gibt, wie man sie sonst nur in totalitären Staaten kennt, ist im Parlament wieder mal durchgefallen. Es bleibt inkraft. Auch so ziemlich einmalig, die Guardia Civil hat vorher in den Strassen dafür demonstriert, dass es nicht geändert wird.

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  • Und fast vergessen: Das Ley mordaza, das Maulkorbgesetz, welches der rechte Rajoy durchgedrückt hatte und nun seit Jahren besteht und der Polizei Befugnisse gibt, wie man sie sonst nur in totalitären Staaten kennt, ist im Parlament wieder mal durchgefallen. Es bleibt inkraft. Auch so ziemlich einmalig, die Guardia Civil hat vorher in den Strassen dafür demonstriert, dass es nicht geändert wird.

    Du hast leicht lachen. Wir haben hier seit Beginn von Corona Notstandsgesetze. Und die werden alle 6 Monate erneuert.
    Klar. Welche rechte Regierung würde die auch nicht wollen:
    Der demokratische Prozess kann vom Präsidenten ausgehebelt werden, wann immer es ihm beliebt: Er kann einfach eine "vorübergehende Notstandsregelung" im Einklang mit den Notstandsgesetzen erlassen. Und das tut der auch.

    Da werden einfach mal mehr Sanktionen gegen Russland durchgedrückt, als überhaupt von der EU vorgesehen.
    Da werden fast 1.2 MRD Euro Kredite in den USA aufgenommen, damit wir mehr Waffen kaufen können. Waffen, die lt. litauischer Konstitution verboten sind.

    Jeder Dorfpolizist kann Dich von der Straße weg für 72h in eine Zelle packen. Wenn es dumm kommt, sind es halt 72 h und dann kommt das Wochenende. Pech gehabt. Und hier gibt es kein Recht auf ein Telefonat :) Und am WE ist der Haftrichter in seiner Datsche und unerreichbar.

    Wer zuerst "Datenschutz" sagt, hat verloren.

  • Naja, bei den ehelmaligen Ostblockländern lässt man ja noch etwas Toleranz gelten. Die sind ja erst seit so 30 Jahren mit demokratischen Regeln konfrontiert und brauchen halt eine Zeit der Eingewöhnung. Und Litauen ist ja in der Weltpolitik nicht mehr als ein Ochsenfrosch, der sich so aufbläst, dass immer zu befürchten ist, dass er bald platzt. :D

    Auf dem Weg zu diktatorischen Verhältnissen ist es ja immer ein Step die unbequeme Justiz willfährig zu machen. Daran versuchen sich ja im Osten gerade so einige. Alles Dilettanten, die noch nicht begriffen haben, dass das auch eleganter geht.

    Der konservative Rajoy hat es vorgemacht. Es gibt in Spanien die Unterteilung zwischen Ordnungswidrigkeiten und Delikten. Bei Ordnungswidrigkeiten ist die Gerichtsbarkeit faktisch aussenvor. Es ist nicht wie in Deutschland: Falsch geparkt, Bussgeldbescheid, Widerspruch, ein Gericht entscheidet dann wie es zu beurteilen ist. Was haben sie mit diesem schönklingenden "Gesetz zum Schutz des Bürgers", von den Bürgern jedoch dann jedoch richtigerweise in "Maulkorbgesetzt" umbenannt gemacht? Schlicht, sie haben was vorher ein Delikt war und wofür Gerichte zuständig waren zu Ordnungswidrigkeiten heruntergestuft. Und ganz schlau, die Franzosen machen es genauso, es werden sehr hohe Bussgelder verhängt, dass aber damit "versüsst" wird, dass gesagt wird, wenn Du innerhalb von 14 Tagen zahlst und damit anerkennst, brauchste nur die Hälfte des Bussgeldes zu zahlen. Zahlste nicht freiwillig kann es Dir passieren, dassde zu Deiner Bank kommst und Dein Konto ist leer. Wegen der DNI, der vom Diktator Franco eingeführten Kontrollnummer, welche Dir bei der Geburt für lebenslang zugeteilt wird, diede überall angeben musst, kennen die natürlich auch alle Deine Konten.

    Alle "Straftatbestände", die in diesem "Maulkorbgesetzt" zusammengefasst wurden, gab es natürlich schon immer, nur, es waren halt Delikte und keine Ordnungswidrigkeiten, bei denen die Polizei selbst bestimmen konnte, was sie als '"unzulässig" sieht. Ein Polizist sieht sich herablassend von Dir schief angeguckt: Ordnungswidrigkeit, tausende von Euro Strafe sind drin, sofort vollstreckbar.

    Natürlich gingen sofort Juristen, Richter auf die Barrikaden: DAS ist nicht mit der Verfassung vereinbar. Man liess sie halt lamentieren und das war es.

    Und nun verspricht jede Partei im Wahlkampf, dass das Erste was sie tun werden ist dieses Maulkorbgesetz abzuschaffen. Bei den Versprechen ist es bisher immer geblieben. Zuletzt hat es nur noch zu einer "Novellierung", Abschwächung gereicht und auch die wurde abgeblockt.

    Was die Überwachung der Bürger und die einschüchternden Sanktionen angeht ist in Europa Spanien allen anderen ein gutes Stück voraus.
    In Brüssel sind nicht wenige der Ansicht, dass das was Spanien unter einem Rechtsstaat versteht nicht das ist, was der Rest der EU darunter versteht. Aber so richtig laut etwas dazu sagen will keiner.

    Auch einmalig (glaube ich) in der Gemeinschaft der Demokrationen ist, dass sich eine paramilitärische Gruppierung wie die Guardia Civil um zivile Angelegenheiten kümmert, im Alltag allgegenwärtig ist. Nicht wenige vertreten die Ansicht, dass Spanien so ziemlich das einzige Land in Europa ist, welches von heute auf morgen wieder eine Militärdiktatur einrichten könnte. Das Wirken der Guardia Civil im Bürgerkrieg Spaniens und in der darauf folgenden Diktatur Francos hallt bis heute in der Bevölkerung nach. Weiche Knie in Begegnungen mit der Guardia Civil sind die Folge.

    Dass ein Staat, der heute schon zu den "Gründervätern" der EU gezählt wird, Regelungen hat, die mit demokratischen Grundsätzen wenig vereinbar scheinen ist in anderen Ländern der EU dem Anschein nach kein erstzunehmendes Thema. Weder für die Politik und auch nicht für die Presse.

    Es gibt dazu in deutscher Sprache kaum etwas zu finden. Deshalb hier eine Darstellung, die mir etwas unnötig lang erscheint:

    https://spanienfuerdeutsche.wordpress.com/2017/04/22/knebelgesetz/

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    US-Präsident Biden 2019 in einer Rede in Iowa,

    Einmal editiert, zuletzt von cura (19. März 2023 um 15:46)

  • Bankenkrise. HIer spricht einer, von dem ich glaube, dass er weiss wovon er spricht.

    Der grosse, liebe Bruder Europas, der aber wahrscheinlich eher der Seuchenvogel Europas ist.

    Zitate:

    > Der Chef der Federal Reserve, Jerome Powell, hat erklärt, dass die Inflation nicht auf die US-Sanktionen gegen russische Öl- und Getreideausfuhren zurückzuführen ist. Er meint, dass die Preissteigerungen nicht das Ergebnis von Monopolpreisen sind, sondern das Ergebnis der hohen Lohnforderungen der Arbeiter. Das ist offensichtlich nicht der Fall, denn die Reallöhne sinken in den Vereinigten Staaten. Aber die Fed will, dass die Reallöhne noch tiefer sinken. Powell hat erklärt, wir brauchen zwei Millionen Arbeitslose. Also werden die Arbeitnehmer gegeneinander um Arbeitsplätze kämpfen, und sie werden alle ihre Lohnforderungen senken. Die Fed ist bereit, das Bankensystem in den Bankrott zu treiben, nur um die Arbeiter zu bekämpfen.

    > Die Amerikaner wollen die (Banken-)Krise auf Europa abwälzen. Der größte Konkurrent für die USA in der Stahlindustrie, im Maschinenbau und in der Automobilproduktion ist Deutschland. Washington will sicherstellen, dass Deutschland als wirtschaftlicher Konkurrent nicht überleben kann. Deshalb übt die US-Regierung Druck auf die deutsche Industrie aus. Deutsche Unternehmen werden dazu gedrängt, wegen der hohen Energiepreise Standorte in die Vereinigten Staaten zu verlagern.

    Und da wir, unsere Politik, sich ja total abhängig von denen gemacht hat verheisst das nichts Gutes.

    https://www.berliner-zeitung.de/wirtschaft-ver…-wird-li.330339

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  • Aha, ich stehe auf dem Schlauch. Ein Ökonom also, der da etwas seltsame Aussagen oder Vergleiche macht oder wurde er falsch zitiert?

    Die Reallöhne sinken..... Daher sind Lohnsteigerungen kein Grund der Preiserhöhungen.

    Kann mir das einer erklären? Da werden also absolute mit relativen Werten verglichen, denn Reallöhne sind schon Inflations-Bereinigt. Ja, der Reallohn ist in den USA gefallen, im Jahre 2022, nur in dem Jahr und das quasi auch weltweit (Corona). Wenn der Reallohn aber fällt, dann sagt das nichts über die Lohnkosten aus, denn die sind nur einer der beiden Teile in der Berechnung, die auch noch gegensätzlich in Bezug stehen. R = W / P. Der Lohn W kann also durchaus gestiegen sein. Wenn aber der Warenpreis P mehr steigt, dann wird der Reallohn R dennoch weniger.

    Und wie kann P mehr steigen? Naja, Inflation eben oder höhere Mitarbeiterkosten.

    Wie kann man dann also so eine Aussage machen? Also "Lohnerhöhung hat mit Preissteigerungen nichts zu tun". Wie kann man das in so einer Aussage abkoppeln, wenn doch genau die Preissteigerungen Bestandteil der Berechnung sind?

    Also ich habe hier für mich zwei einfache Beispiele. Pizzadienst. Preiserhöhung um 20% wegen Energiekosten und Warenkosten. Dazu kommt nun noch, dass er nicht mehr liefert. Grund: Mindestlohnerhöhung. Es lohnt sich schlicht nicht mehr, einen Fahrer durch die Stadt zu schicken, wenn der nun 2 Eur mehr kostet pro Stunde. Und für ne Fahrt durch die Stadt ist der gerne eine Stunde unterwegs. Also 2 Eur für eine Pizza von A nach B mehr. So viel Gewinn ist da gar nicht drauf. Oder er passt die Kosten um 2 Eur nach oben an. Hoppla, Warenpreiserhöhung, die zur Reallohnminderung führt.

    ÖPNV: Angestellte bekommen nun 8% mehr Gehalt. Wenige Tage später wurden die Fahrpreise um 12% erhöht. Die Angestellten fahren nicht mit dem ÖPNV, also haben die 8% mehr in der Tasche (alles andere weg gelassen). Ich fahre ÖPNV, habe aber keine 8% Lohnerhöhung. Also mir fehlen 12%.

    Wenn ein Mensch nicht um dich kämpft, hat er nur gewartet, dass du gehst. ;(

  • Also ich verstehe es so, dass der Chef der FED behauptet, dass der Grund der Inflation darin zu sehen ist, dass der Nominallohn (Lohnforderungen) gestiegen ist und damit die Inflation ingang gesetzt hat. Und deswegen meint er, dass mehr Arbeitslosigkeit geschaffen werden muss, damit ein Überangebot von Arbeitssuchenden entsteht, die dann bereit sind für weniger Geld zu arbeiten.

    Dem widerspricht der Ökonom indem er sagt, dass der Preisindex gestiegen ist, der Nominallohn aber nicht, womit sich dann die Reallöhne reduziert haben.

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    US-Präsident Biden 2019 in einer Rede in Iowa,

  • Mein Problem ist dieser Satz da:

    "Er meint, dass die Preissteigerungen nicht das Ergebnis von Monopolpreisen sind, sondern das Ergebnis der hohen Lohnforderungen der Arbeiter. Das ist offensichtlich nicht der Fall, denn die Reallöhne sinken in den Vereinigten Staaten. Aber die Fed will, dass die Reallöhne noch tiefer sinken."

    So wie Du das schreibst, wäre es plausibel, aber das steht da nicht im Text. Da steht

    Nicht Ergebnis von Monopolpreisen

    sondern hohe Lohnforderungen

    dem widerspricht er und sagt

    Ist nicht der Fall

    denn die Reallöhne sinken.

    Es ist möglich, dass die Reallöhne sinken, keine Frage. Das bedeutet aber nicht, dass die Lohnforderungen nicht gestiegen sind. Die Aussage ist also "Lohnforderungen steigen" und dem wird dann widersprochen mit "nein, weil die Reallöhne sinken".

    Verstehste, genau das ist mein Problem an dem Text und auf das bezieht sich quasi der ganze Artikel. Die Reallöhne können eben auch fallen, wenn die Lohnforderungen steigen. Denn dann steigen auch die Produktpreise. Steigen die höher als die Lohnerhöhung, dann fällt der Reallohn also. Nennt sich Lohn-Preis-Spirale. Die Ursache für sinkenden Reallohn ist dann also, steigende Produktpreise (Lohn wurde nur geringer erhöht). Und die steigen, weil Produktion und Personal teurer ist. Also wieder Lohnerhöhung, damit die Schere kleiner wird, bis dann die Lohnerhöhungen wieder auf die Preise umgelegt werden.

    Der von der FED redet also von Lohnforderungen, der andere redet ausschließlich von Reallohn.

    Interessant wären also die Lohnstückkosten. Die sind in den USA die letzten 10 Jahre immer gestiegen, um die 2%. In 2020 aber um 4-5%. Keine Ahnung, was was 2021 oder 2022 war. Und wenn man mal nach den Erzeugerpreisen geht, die steigen schon seit Januar 2021 um über 5%. Besser gesagt, Höchststand mit knapp über 12% im Dezember 2021.... Bis dahin steigend, also 5-12%. Und jetzt sind sie bei 6%.

    Wenn ein Mensch nicht um dich kämpft, hat er nur gewartet, dass du gehst. ;(

  • "Er meint, dass die Preissteigerungen nicht das Ergebnis von Monopolpreisen sind, sondern das Ergebnis der hohen Lohnforderungen der Arbeiter. Das ist offensichtlich nicht der Fall, denn die Reallöhne sinken in den Vereinigten Staaten. Aber die Fed will, dass die Reallöhne noch tiefer sinken."

    Jo, das ist etwas verwirrend, weil es so aussieht, als wäre die gesamte Aussage von einer Person.

    Mit "Er meint, dass die Preissteigerungen nicht das Ergebnis von Monopolpreisen sind, sondern das Ergebnis der hohen Lohnforderungen der Arbeiter". spricht er von dem was der Chef der FED zur Inflation sagt.

    "Das ist offensichtlich nicht der Fall, denn die Reallöhne sinken in den Vereinigten Staaten. Aber die Fed will, dass die Reallöhne noch tiefer sinken", ist das was der Autor dazu widersprechend meint.

    Henne oder Ei? Was treibt die Inflation wirklich?

    Aus dem Artikel geht nicht hervor, ob die Nominallöhne gestiegen sind, da es aber wohl einen Rückgang bei den Reallöhnen gab muss die Inflation stärker gestiegen sein. Auch, wenn die Frage offen bleibt, ob in in welchen Bereichen es Steigerungen der Nominallöhne gab, kann allein ein Ansteigen der Löhne nicht die Ursache für die Inflation sein.

    Aber schon als skrupellos und bösartig empfinde ich die Aussage, dass die Arbeitslosigkeit gefördert werden sollte, damit die Arbeitnehmer sich dann anschliessend selbst zerfleischen.

    „Arme Kinder sind genauso schlau und so talentiert wie weiße Kinder.“ :thumbup:

    US-Präsident Biden 2019 in einer Rede in Iowa,

  • Nö, nicht verwirrend. Daher hatte ich das oben extra in einzelne Zeilen geschrieben. Der von der FED sagt was, der Ökonom widerspricht.

    FED: "liegt an den Lohnerhöhungen"

    Ökonom: -> "nein, denn die Reallöhne sind gefallen."

    Das sind zwei Personen, aber auch zwei völlig verschiedene Aussagen, denn Löhne und Reallöhne haben nichts miteinander zu tun, nicht in diesem "Widerspruch". Der eine redet von Löhnen, der andere von Reallohn. Das kann man nicht vergleichen oder für einen Widerspruch nutzten, denn beides ist in einem Wert schon inkludiert.

    Im Grunde haben aber beide recht oder beide unrecht. Sie reden halt von verschiedenen Dingen, Äpfeln und Birnen.

    Ich finde aber, gerade mit Bezug auf Löhne, egal ob nominal oder reell, das müsste noch viel weiter ausgeweitet werden, denn das sind beides nur Durchschnittswerte der ganzen Bevölkerung in Vollbeschäftigung. Also vom Tellerwäscher zum Mindestlohn bis hin zum Vorstand. Das ist also der Schnitt aus allen. Dann war da aber was, Corona. Viele wurden entlassen. Wenn das jetzt viele aus dem Niedriglohnsektor waren, dann spitzt sich die Sache von alleine zu, auch ohne dass da einer Lohnerhöhungen fordern würde. Alleine das Wegbrechen von günstigen Arbeitern führt dazu, dass der Durchschnitt sich erhöht. Die verbliebenen Arbeiter müssen dann mehr Arbeit erledigen und fordern eventuell mehr Gehalt dafür. Der Durchschnitt erhöht sich weiter. So abwegig ist das nicht, siehe hier im öffentlichen Dienst etc.

    Da frage ich mich auch, was die sich denken. Es gibt angeblich zu wenig Leute, daher bei den vorhandenen zu viel Arbeit. Dafür wollen sie 10% mehr Gehalt haben. Aha. Wenn die also 10% mehr bekommen, kommen neue Angestellten dazu? Die Firmen werden sich hüten, dann extra mehr einzustellen, wird dann ja noch teurer. Und wenn sie es doch tun, weil sie es müssen, zu wenig Leute für die Arbeit, dann explodieren die Lohnkosten. Also umlegen auf die Produkte. Die Produkte kauft aber auch wieder jeder, auch die, die keine Lohnerhöhung hatten. Der Durchschnitt der Produktkosten steigt also auch. Nun müsste man das nur noch ins Verhältnis setzen. Wie viele Personen bekommen mehr Gehalt von der Firma und wie viele Personen sind von den höheren Produktkosten betroffen. Ich gehe mal davon aus, dass die Gruppe der "Käufer" wesentlich größer sein wird.

    Und natürlich kommt das andere Zeug noch dazu. Also Einkaufspreise, Rohstoffe, Energie etc. Das gehört da schon mit dazu. Die Lohnkosten sind aber in der Tat meiner Meinung nach ein entscheidender Faktor. Nimm ne Dönerbude. Verkauft 4 Döner in ner Stunde. Rein rechnerisch müsste der also 50 Cent teurer werden, alleine durch die Mindestlohnerhöhung von 2 Eur. Und das reicht noch nicht mal, denn zu den 2 Eur kommen auch noch die Ausgaben vom AG dazu. Und das auch nur, wenn alles andere gleich bleibt. Ist es aber nicht, alles andere ist auch teurer. Und das ist der Kreislauf dann. Der Bauer will mehr für den Salat, weil der Dünger teurer ist und der Diesel. Der Handel will auch mehr, weil Lagerhaltung teurer wurde und Transport. Kommt dann also vom Döner-Typ an. Der Dünger ist teurer, weil die Energie und Chemie teurer wurde. Die Angestellten dort überall, also fernab von Firmengewinnen, wollen auch was Essen und sonst was. Alles teurer geworden, wollen also mehr Lohn. Bekommen sie. Firmengewinn fällt, also Produkpreise hoch. Dünger wird noch teurer, der Bauer freut sich und reicht die Preise weiter. Sind wieder beim Döner. Der Busfahrer kann sich den mittags nicht mehr leisten, will eine Gehaltserhöhung. Wird gemacht, alle mehr Lohn. Ticketpreise steigen, die dann auch jeder zahlt, vielleicht auch der Bauer, wenn er mal in der Stadt ist oder in den Urlaub fährt.

    Das Spiel sehe ich auch sehr gut hier bei meinen Kunden. Energiekosten teurer, Personal für Reinigung etc teurer, Unterhalt teurer. Also Mietpreise hoch. Dann sind die Einnahmen gleich. Aber die privaten Ausgaben steigen ja auch, also Einnahmen erhöhen, indem die Mietpreise noch mehr erhöht werden. Die geben also quasi alles, was die in Sachen Vermietung und privat an Mehrkosten haben, an die Urlauber weiter. Hier sind das teilweise Preiserhöhungen um 30-50% !!! Wer kann sich das noch leisten? Wohl eher nur die, die eh gut verdienen oder Lohnerhöhungen hatten. Überdurchschnittlich viel, damit der Reallohn eben nicht fällt. Übrig bleiben alle anderen, die nur eine geringe Lohnerhöhung hatten oder gar keine. Die zahlen nur die Mehrkosten, die im Durchschnitt eben auch wieder deutlich gestiegen sind im Sinne von "Produktkosten".

    Wenn ein Mensch nicht um dich kämpft, hat er nur gewartet, dass du gehst. ;(

  • Ich glaube, wir reden da teilweise aneinander vorbei. Ich kann aber jetzt nicht mehr nachlesen, der Artikel wurde in einen Bezahlartikel umgewandelt.

    Dieser Typ von der FED redet von Lohnforderungen, nicht von stattgefundenen Lohnerhöhungen. Von so jemandem kann man ja erwarten, dass er korrekt formuliert. Und er spricht davon, dass nur die für die Inflation verantwortlich sind. Dagegen bräuchte man normalerweise gar nicht gegenargumtieren, weil jeder weiss, dass das völliger Unsinn ist. Der Autor belässt es dabei schlicht zu sagen, dass kann schon deswegen nicht stimmen, weil die Reallöhne gesunken sind. Denn nach Logig dieses FED-Menschen müssten ja erst die Lohnforderungen gekommen sein und darauf hätte sich die Inflation auf den Weg gemacht. Und selbst wenn es so wäre, dass es da Lohnerhöhungen gegeben hätte und nur die die Inflation angeheizt hätten, dann wäre die Inflation höher ausgefallen als die Lohnanstiege, Beleg dafür ist, dass die Reallöhne gesunken sind.

    Und ich finde auch, dass das ganze Gespräch um die Inflation so gut wie immer aus falscher Sicht geführt wird. Du schreibst z. B. von Preiserhöhungen von 30 bis 50%. Wodurch sind die gerechtfertigt? Schon die Benutzung von Inflation ist falsch, Preisindex wäre wohl richtiger.

    Um die falsche Sichtweise mal vereinfacht auszudrücken: Wenn jemand mit seinem Einkommen seine Miete, seine Lebensmittel, sein Auto, seinen monatlichen Döner bezahlen muss und alles wird 10% teurer, dann hat er 10% mehr Ausgaben und keine 20%. Und das gilt für so ziemlich alle

    Bereiche. Mit Preissteigerungen ist es wie mit der Umsatzsteuer, sie werden in der Kette weitergegeben und bleiben am letzten hängen. Klar, wenn dann jeder in der Kette noch ein bissl was zur eigenen Gewinnsteigerung draufschlägt, wirds am Ende dann sehr viel teurer.

    Es ging ja in dem Artikel nicht um Preisssteigerungen. Weil jetzt ein Bezahlartikel kann ich auch nicht mehr nachvollziehen, warum das Beispiel mit der FED da überhaupt eingebracht wurde. Es ging darum, warum die sich die jetzige abzeichnende Bankenkrise sich von der des Jahres 2008 unterscheidet. Und da meint er, dass das Problem diesmal eines ist, welche alle Banken betrifft, weil ganz einfach zu viel fiktives Geld in der Welt ist.

    * Dank der von mir hier eingestellten Zitate weiss ich jetzt wieder warum das mit der FED erwähnt wurde, weil der Autor meint, dass die FED bereit ist, wäre das Bankensystem in den Abgrund zu reissen, nur um die Arbeiterschaft und deren Forderungen zu bekämpfen.

    „Arme Kinder sind genauso schlau und so talentiert wie weiße Kinder.“ :thumbup:

    US-Präsident Biden 2019 in einer Rede in Iowa,

    Einmal editiert, zuletzt von cura (23. März 2023 um 19:26)

  • Du schreibst z. B. von Preiserhöhungen von 30 bis 50%. Wodurch sind die gerechtfertigt?

    85 Eur für 1. Nacht inkl. Endreinigung

    55 Eur für jede weitere pro Nacht

    Preise inkl. Verbrauchskosten und Hund und Kinder

    -> Kosten für 7 Nächte: 415

    Die meisten haben keine genauen Zählerablesungen, also berechnen die eine Pauschale und rechnen die in den Preis pro Nacht um. Nun passiert folgendes.

    Reinigungsdienst wurde aus Gründen von Energie, Lohnkosten, ehemals Corona und eben eigenen Privatausgaben teurer + 30 Eur.

    Somit, ergibt das schon mal:

    115 Eur für 1. Nacht inkl. Endreinigung

    55 Eur für jede weitere pro Nacht

    Preise inkl. Verbrauchskosten und Hund und Kinder

    -> Kosten für 7 Nächte: 445

    Dann sind da die Vermieter selbst. Die haben hohe Ausgaben für Energie für die vermietete Wohnung. Das rechnen die recht einfach um. Abschlagszahlungen bzw. Energiekosten sind von zB. 100 auf 250 Eur gestiegen. Kalkuliert wird in der Regel mit 7 Tagen durchschnittlichen Aufenthalt. Macht pro Tag 150 / 30 = 5 Eur.

    Ergibt dann schon mal:

    120 Eur für 1. Nacht inkl. Endreinigung

    60 Eur für jede weitere pro Nacht

    Preise inkl. Verbrauchskosten und Hund und Kinder

    -> Kosten für 7 Nächte: 480

    Jetzt erwirtschaftet die Unterkunft also erst mal den gleichen Gewinn wie vorher. Die Vermieter haben aber auch höhere private Ausgaben, also erhöhen sie den Preis weiter. Die Unterkunft ist ja quasi deren "Arbeitgeber". Also Lohnerhöhung durch Preisanpassung.

    Die Preissteigerungen bei den privaten Ausgaben sind sehr unterschiedlich. Wer schon vorher günstig einkaufte, legt nun richtig drauf, denn dort sind die meisten Preissprünge. Sehe ich gut bei mir und meinen Kassenzetteln (30 bis 100% mehr als vorher). Die Vermieter legen das dann halt auch mehr um. Lebensunterhalt im Monat um 500 Eur gestiegen? Also 500 / 30 = 16 Eur.

    136 Eur für 1. Nacht inkl. Endreinigung

    76 Eur für jede weitere pro Nacht

    Preise inkl. Verbrauchskosten und Hund und Kinder

    -> Kosten für 7 Nächte: 592

    Und schon haste die Preissteigerungen bei den Mietpreisen.

    Wobei das oft noch krasser wird, denn dann kommen welche, wo der Hund plötzlich 2 Eur pro Nacht mehr kostet oder Kinder nicht mehr bis 11 Jahren kostenlos sind, sondern nur noch bis 6 Jahren. Andere kalkulieren nicht mit 30 Tagen im Monat, wie ich hier nun auch, sondern mit einer Gesamtauslastung von 20 Tagen. Also alle Preissteigerungen werden nicht auf 30, sondern auf 20 Tage umgelegt und fallen somit höher aus.

    Auch das ist ein Teufelskreis. Die versuchen also alles umzulegen. Die Preise steigen deutlich. Die Kundschaft wird weniger, weil es zu teuer wird. Die Auslastung fällt. Also steigen die Preise weiter, weil die Umlage dann nicht mehr auf 20 Tage erfolgt, sondern vielleicht nur noch auf 15. Preise steigen, Kunden und Auslastung werden weniger.

    Und wie man eben auch merkt, die Mehrkosten werden auf das ganze Jahr umgelegt, weil eben auch die Abschlagszahlungen monatlich sind. Da zahlt also einer im Sommer, der vielleicht den ganzen Tag unterwegs ist und nur dort schläft, auch den Preisaufschlag für den Winterurlauber, der die Bude hochheizt und Strom ohne Ende braucht. Und dann geht das Spiel noch so weiter, dass die sich ja auch gegenseitig beobachten. Wie, der hat 20 Eur die Preise erhöht? Urlauber kommen dennoch? Dann erhöhe ich meine auch mal um 15 Eur...... Das ganze Spiel ging letztes Jahr gegen April los.

    In den Nachrichten war doch auch eine Zeit lang eine Familie auf Sylt, mit mehreren Wohnungen. Die vermieteten gar nicht mehr. Sagten, es wäre zu teuer, so viel können sie gar nicht umlegen und würden daher, auch durch die geringere Vermietung, dann Verlust machen. Also vermieteten sie gar nicht mehr. Habe ich hier auch einige im System, gerne aus Berlin und Co. Die legten die Wohnungen einfach still, lassen alles aus, vermieten nicht.

    Die Frage zu Deinem zitierten Teil oben war

    "Sie meinen, es ist ein Crash mit Ansage. Nimmt die US-Notenbank billigend den Zusammenbruch von Banken in Kauf?"

    Und im Absatz vorher ging es um Banken. Wobei es da hieß "In den USA kollabieren Banken". Welche sollen das denn sein? Ich kenne nur eine und die war hoch spekulativ unterwegs.

    Und natürlich, der Satz da vom FED-Typen ist auch falsch. Natürlich ist das auch ein Grund von Energiekosten. Eine Frage wäre da schlicht gewesen. Warum die ganzen Energie-Konzerne, vor allem die aus den USA, Milliarden-Gewinne eingefahren haben, wesentlich mehr als vor der Krise. Also nicht unbedingt wenigen den Sanktionen, sondern wegen der Konzerne, die wohl einfach eine Chance wittern, die Preise zu erhöhen.

    Wenn ein Mensch nicht um dich kämpft, hat er nur gewartet, dass du gehst. ;(

  • Jo, ich glaube dieses irrationale Denken und Rechnen ist i. M. weit verbreitet: "Kaufkraftverluste sind für andere da, für mich solls weiterhin rote Rosen regnen".

    Und was soll man einem antworten der argumentiert, der sagt, dass er eine Bude, die er vorher für 80,00 am Tag vermietet hat nun für 120 anbieten muss, weil sie sich sonst nicht mehr rechnet? Vielleicht: "Du willst mir ernsthaft verklickern, dass bei nun 90 Euro am Tag für Dich nichts mehr übrigbleibt?"

    „Arme Kinder sind genauso schlau und so talentiert wie weiße Kinder.“ :thumbup:

    US-Präsident Biden 2019 in einer Rede in Iowa,