Rücksichtsloses Pack gibt es ja überall auf der Welt, aber ich vermute mal, dass die Spanier auch hier weltweit ganz vorne liegen.
Ich hätte das vorher nie gedacht, aber hier fange ich an Köter und spanische Menschen zu hassen. Vor acht, 9, 10 Jahren hatte kaum jemand einen Hund, die waren nur als Scheinbewachung im Campo zu finden. Dann wurde es Mode auch "privat" Hunde zu haben. Und da die Spanier es wie immer total übertreiben müssen, tut es hier keiner unter zwei, drei. Manche haben fünf und gäbe es da nicht ein Gesetz welches sagt, dass jemand ab 6 Hunden als Züchter gilt und eine Genehmigung braucht, hätten viele auch noch mehr.
Von Hundeverhalten verstehen sie gar nichts. Ich beobachte immer wieder, dass welche versuchen im Campo ihre Hunde ohne Leine laufen zu lassen, hilflose Versuche der Hundeerziehung. Rennen die Hunde dann weg, rennen sie hinterher und die Köter freuen sich: "Ich laufe vor, mein Herrschen / Frauschen rennt mir hinterher, ich bestimme wos langgeht, ich bin der Chef". Sie machen also genau das Falscheste was man tun kann. Und so isses mit allem.
Von dieser bekloppten Alten, hier zwei Häuser weiter hatte ich, glaube ich, schonmal berichtet. Deren Köter, ein Riesenvieh hat gefühlt 24 Stunden am Tag wütend gekläfft, mit einem tiefen kräftigen Bass. Dazu muss man sagen, dass das hier ein nach hinten offenes Viereck ist, so 120x100 Meter Innenraum mit Patios. Wenn da ein Köter kläfft kriegen es ne Menge Personen zwangsläufig mit, müssen es sich anhören.
Nachdem ich dann vor einiger Zeit nachts mal einen Wutanfall gekriegt habe, vom Allerfeinsten abgetobt und mit der Guardia Civil gedroht hatte wurde es dann ruhiger. Ihr Sohn, genauso ein Versager hat dann wohl mit dem Köter irgendwas trainiert, was ich daran merke, dass er nun reagiert und die Klappe hält, wenn ich in seine Richtung "Cayate" schreie. Hält nur nie lange an. Aber kaum war es links von mir ruhiger geworden hat sich so ein Dödel rechts von mir ein verzotteltes Vieh so gross wie eine Dogge angeschafft. Dann hat der Tag und Nacht wütend gekläfft. Das hab ich mir auch wochenlang angehört, darauf gehofft, dass mal irgendein Spanier den Mund aufmachen würde. Vielleicht die direkten Nachbarn, für die musste das die Hölle gewesen sein. Aber nix. So, hab mir also überlegt: "Was machste?" Mit denen zu reden, denen was von Rücksichtnahme, Nachbarn die schlafen wollen etc zu erzählen kann man bei diesen Ochsen vergessen. Die werden eh nur fresch.
So machen wie bei einem Gegenüber im Elternhaus meines Babys ging nicht, dazu war der Köter zu weit weg und zu viele Mauern dazwischen. Dieser Köter, auch so ein weisses Riesenvieh hat auch Tag und Nacht in Richtung des Elternhauses meines Babys gekläfft. An Weihnachten war ich dann mal dort im Haus, den Köter hat man im Patio nach hinten laut gehört, obwohl das einige dicke Mauern dazwischen waren. Hab dann mein Baby gebeten: "Gib mir mal ne Wurst und drei, vier von den starken Schlaftabletten Deines Vaters". Ne halbe Stunde später war alles still. Der Bruder meines Babys hat mir dann erzählt, wie es am nächsten Morgen weiterging. Der Köter lag flach wie ein Brett und wie tot vor dem Hauseingang. Sein Besitzer muss in den ersten Momenten gedacht haben, dass er tot ist, weil er sich trotz schütteln nicht rührte. Seitdem kläfft der Köter hinterm Haus und das kommt wesentlich moderater rüber.
Wenn man hier einen Laternenparkplatz hat, wie mein Vito ihn hat, ist eine offene Konfrontation immer sone Sache. Dann muss man es halt anonym versuchen. Also hab ich einen Text aufgesetzt, der die Benachtigung der Seprona, dass ist eine Unterabteilung der Guardia, die sich z. B. um Tierqualerei kümmert, ankündigte, wenn der höllische Lärm von diesem Köter nicht sofort aufhört. Unterschrieben mit "Die genervten Nachbarn". Seitdem lassense diese Bestie nur noch zwei, dreimal am Tag für 10 bis 15 Minuten zum Bellen ins Freie, der kleine Furz den sie auch noch haben bellt dann immer mit seinem hellen Stimmschen mit. Damit kann ich leben.
Dafür fing jetzt wieder der direkt links von mir an seine Kläfforgien immer länger zu gestalten und die Alte holte ihn auch nicht mehr ins Haus. Und das Patio und das Haus dort ist durch eine hohe Hauswand so gestaltet, dass der Schall schön in meine Richtung gelenkt wird. Heisst nachts beim Fernsehgucken den Ton hochfahren und trotzdem als Hintergrundgeräusch "Wau, wau, wau".
Heute ist Sonntag, die Menschen haben frei und schlafen länger. Die Alte wohl nicht. Um sieben in der Früh liess die den Köter zum Kläffen raus und der kläffte und kläffte und kläffte. Wahrscheinlich hat der alle im Viereck geweckt, die Schlafzimmer gehen so ziemlich alle nach hinten. Mich hat er auch geweckt und das durch zwei verschlossene Türen. Mein Baby auch und heute hat die mal einen Wutanfall gekriegt und im Patio richtig abgetopt. Kurz danach war Ruhe und das ist jetzt schon den ganzen Tag so.
Diese tumben Hornochsen hier sind fast alle so wie diese Alte und ihr Sohn. Die kommen gar nicht von selbst auf den Gedanken, dass ein höllisch laut kläffender Köter Sonntagsmorgens in aller Früh den halben Ort wecken könnte. Mit denen vernünftig reden hat keinen Sinn, dass hab ich mit der Alten, auch mal Sonntagmorgens um sieben versucht, das ging der zum einen Ohr rein und zum anderen, unter Umgehung des Hirns, wieder raus. Erst mein Abtoberei mitten in der Nacht, die auch der halbe Ort mitgekriegt hatte, drang bis zu ihrem Denkapperat vor. Und mit grosser Sicherheit war es auch das Wörtschen "Guardia" welches sie zum Nachdenken brachte. Aber das mit dem Nachdenken hat halt nicht lange gehalten und wurde schleichend wieder eingestellt, die alte Gewohnheit kam wieder. Also musste heute mein Baby mal wieder abtoben um das Hirn zu neuem Leben zu erwecken.
Hier gilt dasselbe wie in Deutschland, normale Tiergeräusche sind hinzunehmen. Stundenlanger Lärm von Tieren nicht und das gilt sowohl für den Tag wie die Nacht.