Meine ignoranten Landsleute _

  • Sorry Alex, ich kann es manchmal gar nicht fassen was von Dir so an oberflächlichen Statements kommt. Vor einigen Monaten hatte ich für derartige Statements noch vollstes Verständnis. Nachdem was aber mittlerweile an die Öffentlichkeit gekommen ist kann ich das so gar nicht mehr nachvollziehen.

    Was ist denn, wenn diese Forderungen nach Reparationszahlungen tatsächlich zu Recht bestehen? Schäuble ist auch der Meinung, dass das Thema vom Tisch ist, aber selbst er als Jurist kann keine fundierte Argumentation für seine Meinung liefern. Die Wegwischhandbewegung ist sein Argument.

    Aber darum geht es hier nicht, es geht auch nicht ausschliesslich um Griechenland. Das Beispiel Griechenland ist nur das grasseste Beispiel, wie die Schuldenstaaten zugunsten mitteleuropäischer Banken zunächst verladen und dann völlig enteiert wurden, in ihren eigenen Ländern nichts mehr zu sagen haben und das zu Lasten der Menschen die sich nicht wehren können, die nichts haben, was sie auf Schweizer Bankkonten in Sicherheit bringen können oder in Immobilien in London oder München anlegen könnten.

    Dieser ARD Beitrag zeigt auch deutlich, dass von Seiten der EU-Beauftragten und den Vertretern der Troika wenig Interesse daran bestand und besteht, dass die Reichen zur Kasse gebeten wurden und werden. Derartige Bestrebungen wurden und werden sogar teilweise behindert.

    Und jetzt sollen die Neugewählten in Griechenland innerhalb kürzester Zeit für Transparenz sorgen. Wie soll das gehen? Sie haben mit einem Apparat und Netzwerk zu tun, welches von ihren Vorgängern etabliert wurde, die Figuren an den Schaltstellen können keinerlei Interesse daran haben, dass die jetzige Regierung erfolgreich sein könnte. Entsprechend dürften alle ihre Aktionen behindert werden. Zusätzlich haben Sie jetzt immer noch die Vertreter der Troika am Hals, die ebenfalls kein Interesse daran haben können, dass der Scheiss den sie in der Vergangenheit gebaut haben öffentlich wird. Das alles wissen auch die Vertreter der sonstigen EU-Länder, aber diese neue Regierung in Griechenland ist allen etablierten Parteien im sonstigen Europa aus purem egoistischen Eigeninteresse ein Dorn im Auge, keiner will ihren Erfolg und deshalb wird das alles nonchalant ignoriert. Die Presse ist mittlerweile fast unisono auf Bildzeitungslinie. Seltsamerweise auch die eher linksorientierte.

    Diese Länder sind am Ausbluten, wobei das fliessende Blut von denen kommt mit denen wir eigentlich solidarisch sein sollten. Ist es da verwunderlich, wenn die, welche das Ausbluten stoppen wollen dann nach jedem Strohhalm greifen?

    „Arme Kinder sind genauso schlau und so talentiert wie weiße Kinder.“ :thumbup:

    US-Präsident Biden 2019 in einer Rede in Iowa,

  • Jo, Alex, Dein "Ajaja" haste wohl gleichzeitig mit meinem Beitrag geschrieben, sodass ich ihn erst nach Absenden gesehen habe, aber das bestätigt noch mehr meine Eingangsformulierung meines vorletzten Beitrags.

    Haste auch mal den Schlusssatz des Artikels gelesen?

    "Die Bundesregierung vertritt den Standpunkt, dass entsprechende Forderungen spätestens nach der Wiedervereinigung mit dem Zwei-Plus-Vier-Vertrag ihre Berechtigung verloren haben. Nach SPIEGEL-Informationen hielten der damalige Bundeskanzler Helmut Kohl und sein Außenminister Hans-Dietrich Genscher bei den Verhandlungen Länder wie Griechenland vom Verhandlungstisch fern und vermieden bewusst Formulierungen, aus denen sich Entschädigungen hätten ableiten lassen."

    Da gab es vorher eine Vereinbarung, dass über Reparationszahlungen verhandelt werden soll, wenn ein Friedensvertrag zwischen Deutschland und den ehemaligen Kriegsgegnern geschlossen worden ist. Und jetzt hängt die Bundesregierung alles an dem Wörtschen "FRIEDENSVERTRAG" auf. Der Zwei-Plus-Vier-Vertrag ist ein Friedensvertrag, bei dem geflissentlich lediglich das Wörtschen "FRIEDENSVERTRAG" vermieden wurde. Das ist ungefähr so Alex, als hätten Dich Deine Eltern Alexandra genannt und würden jetzt argumentieren: "Unser Kind heisst Alexandra, also ist es ein Mädchen, auch wenn es einen Dödel zwischen den Beinen hat."

    Na, wenn das mal keine juristischen Spitzfindigkeiten und Tricksereien sind.

    Und ich habs hier schonmal geschrieben, wenn man der Argumentation unserer Bundesregierung folgt, dass der Zwei-Plus-Vier-Vertrag kein Friedensvertrag ist, befindet sich Deutschland immer noch im Zustand des Waffenstillstands durch Kapitulation.

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  • Hatten wir doch schon mal das Thema, und man braucht kein Politiker sein um zu sehen, wann dieser "Anspruch" rausgekramt wird. Die Griechen scheinen da ein besonderes Händchen für den Zeitpunkt zu haben.
    Wenn man glaubt über Reparationen reden zu müssen, dann könnte man das nur mit einem Deutschland in den alten Grenzen, oder wie sollen die Ostgebiete verrechnet werden? Wie soll Österreich an den Zahlungen beteiligt werden?
    Diese ganze Diskussion ist Blödsinn und Schattenfechten. Ansonsten mal den Begriff "Demontage" im Zusammenhang mit Viermächteabkommen bemühen - diese Form der Reparation ging zumindest in dem Teil Deutschlands, in dem ich aufwuchs, bis weit in die 50iger Jahre - Da wurden z.B. Zentralheizungen ausgebaut, durch Kohleöfen ersetzt und gen Osten verschickt.
    Es wird immer so getan, als ob Deutschland nie in die Verantwortung genommen wurde und immer dann, wenn es gerade passt.
    Dass das durch das 3. Reich begangene Unrecht durch keine materiellen Werte wieder gut gemacht werden kann, das ist mir auch klar. 70 Jahre nach Kriegsende solche Forderungen aufzustellen, das ist eine Sache, aber sie von staatlicher Seite zu unterstützen zeigt nur, dass in der Außendarstellung noch viel Luft nach oben ist.

    Frei nach Dieter Nuhr
    Das Internet ist zum Lebensraum der Dauerbeleidigten geworden, die immer einen Grund finden, anderen irgendetwas vorzuwerfen, um sich selbst moralisch zu erhöhen.

  • Alex, weil Du von "Ass aus dem Ärmel" sprichst:

    Du musst es mal so sehen, dass da auf beiden Seiten juristische Berater unterwegs sind und was da abgeht ist schlicht juristischer Alltag, den ein juristischer Laie meist nicht versteht. Regel: "Schau, dass Du in einer juristischen Auseinandersetzung in die Position des Schuldners kommst, dann hast Du die besseren Karten."

    Und warum hat man als Schuldner die besseren Karten? Weil der Gläubiger tätig werden muss.

    Deshalb arbeiten z. B. die meisten Provider in Deutschland nur gegen Vorkasse. Fällt jetzt der Server aus oder der Provider baut sonst irgendeine Scheisse, kannst Du als Kunde logischerweise keine Zahlungen zurückhalten und damit Druck auf den Provider ausüben. Dir bliebe nur der Klageweg, wenn der Provider untägig bleibt, ganz einfach, weil er Dir die Leistung schuldet. So, jetzt kommt aber irgendwann der Zeitpunkt an dem Du die nächste Rechnung wieder im Voraus bezahlen sollst. Das wäre dann der Zeitpunkt an dem Du durch Zurückhalten der Zahlung ein Druckmittel hättest. Soweit kommt es aber nicht, weil Dein Provider Dir sofort wenn die Vorauzahlung nicht kommt, alle Zugänge und Webseiten zumacht. Damit hast Du wieder den Schwarzen Peter. Du müsstest klagen, der Provider bräuchte nur schlicht zu bestreiten und Du müsstest Dir dann die Arbeit machen zu beweisen.

    Es werden also immer Fakten geschaffen, oft auch gegen geltendes Recht, die den anderen in die schlechtere Position bringen aktiv werden zu müssen.

    Einfaches Beispiel: A leiht B Geld, B zahlt nicht und behauptet schlicht A nichts zu schulden. A muss klagen und beweisen. Liegen klare schriftliche Abmachungen vor kriegt er auch irgendwann sein Geld, wurde alles mündlich gemacht wirds schon erheblich schwieriger mit der Beweisführung.

    So, jetzt legen wir das Ganze mal auf die Situation der strittigen Reparationszahlungen um, bei der die Rechtslage mehr als umstritten ist. In der jetzigen Situation müssten die Griechen klagen und beweisen. Jetzt kommt eine Überlegung ins Spiel, die ganz normaler juristischer Logig entspricht. Wie können wir die Situation so drehen, dass nicht mehr wir die vermeintlichen Gläubiger sind, die klagen und beweisen müssen? Die Antwort: Es werden Fakten geschaffen, die den anderen zwingen aktiv zu werden. Heisst, wir unterstellen ganz einfach, dass unsere Sicht der Rechtslage die richtige ist und schaffen die entsprechenden Fakten. In dem Fall: Wir beschlagnahmen als Sicherheit deutsches Vermögen in Griechenland. Es könnte ja durchaus sein, dass ein gerichtliches Verfahren in der Zukunft diese Massnahme als rechtens und zulässig sehen würde.

    So, was wäre damit erreicht? Deutschland hätte nun den Schwarzen Peter, den bisher die Griechen hatten. Deutschland könnte untägig bleiben und damit den Griechen zumindest indirekt zugestehen, dass sie im Recht sein könnten, Deutschland könnte sich gegen die Beschlagnahme (und Verrechnung) juristisch wehren, müsste aber jetzt selbst den Rechtsweg gehen um zu beweisen, dass ihre Rechtsauffassung die richtige ist. Das würde der Negativen Feststellungsklage im deutschen Recht entsprechen: "Festzustellen, dass Griechenland nicht zur Aufrechnung berechtigt ist weil....."

    So Alex, jetzt stell Dir mal vor, Du wärst in der Lage der Griechen, welchen Weg würdest Du wählen?

    Das kann man jetzt nennen wie man will, man kann es auch politische Erpressung nennen. Aber so läuft das Spiel halt im Kleinen wie im Grossen und jeder der es spielen kann spielt es auch. Da unterscheiden sich die Griechen nicht von den Deutschen, die Deutschen nicht vom Rest der Welt und der Rest der Welt nicht vom Universum.

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  • Wenn ich mit nem Griechen saufen würde:
    1. ich bezahle und der Grieche säuft mit
    2. Am nächsten Tag verhandelt der Grieche nach einem Schuldenschnitt
    3. Da mein Opa damals bei seinem Opa eine Wette verloren hat, will der Grieche 1 Monatseinkommen von mir

    Ist nur so ein blödes Beispiel. Aber so ungefähr ist das.

    wenn etwas möglich erscheint mach ich das, wenn das nicht klappt gehts ans unmögliche und ansonsten das undenkbare.

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  • Jo Guppy, ist ja alles richtig was Du sagst, aber haben da nicht einige richtig viel Geld und Wertgegenstände erhalten und andere sehr wenig? Haben sich da nicht einige mit der Macht des Stärkeren einfach bedient, was die Schwächeren nicht konnten?

    Und wenn kurz nach dem Krieg vereinbart wurde, dass Reparationsverhandlungen in eine Zeit NACH einem Friedensvertrag geführt werden sollen und bis heute gesagt wird: "Bis heute gibt es keinen Friedensvertrag, also ist auch die Zeit für solche Verhandlungen noch nicht gekommen" sind dann 70 Jahre ein Argument? Ich meine Nein. Trotzdem wird jetzt mit der Zeit argumentiert: "Jetzt kommen die nach 70 Jahren und ....". Irgenwie beisst sich da die Katze in den Schwanz.

    Nehmen wir mal Verjährungsfristen. Jede Straftat zieht automatisch Rechte auf zivilrechtlichen Schadensersatz nach sich. Ein solcher Schadensersatzanspruch verfällt spätestens dann, wenn innerhalb einer Verjährungsfrist ein Täter nicht zur Rechenschaft gezogen werden konnte.

    So, Mord verjährt aber in Deutschland nie, mittlerweile nie. Wie es ist anderen Ländern ist weiss ich nicht genau. Wann also endet bei Mord der Anspruch auf zivilrechtliche Wiedergutmachung? Logischerweise auch nie. Ein Anspruch auf Wiedergutmachung bei Mord verjährt nicht einmal mit dem Tod eines Täters. Sollte nicht verjähren, dagegen steht aber der Widerspruch, dass zivilrechtlich eine absolute Verjährung von 30 Jahren gilt. Diese 30jährige zivilrechtliche Verjährung wurde aber noch willkürlich festgelegt als in Deutschland Mord auch nach 30 Jahren verjährte und danach nicht mehr geändert.

    Ich persönlich masse mir ja gar nicht an irgendetwas abschliessend beurteilen zu wollen, ich bin auch der Ansicht, dass irgendwann mit allem Schluss sein sollte, aber ich masse mir nicht an das an irgendwas festzumachen, weil mir, wie Hallervorden mal in seinem Film über einen Blender immer wieder sagte, wenn er keine Antwort hatte: "Ich brauche mehr Informationen", die Informationen fehlen und vorenthalten werden.

    Wer will schon beurteilen was Wahrheit und Lüge ist?

    Was ich mir anmasse ist, den Advokado diabolo zu geben, zu sagen, solange niemand wirklich beurteilen kann was tatsächlich die Wahrheit ist sollten wir aufhören uns ungerecht behandelt zu fühlen und andere als die Bösen zu sehen. Und wenn man sich das so ansieht was in Griechenland im letzten Jahrhundert so abgegangen ist, hätten wir zumindest allen Grund etwas weniger besserwisserisch aufzutreten. Meine ganz persönliche Meinung, die niemand mit mir teilen muss.

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  • Bin ja oft mit dir einer Meinung.
    Mord sollte auch nie verjähren. Auch die Geschichte verjährt ja nie. Es ist die Sache von wem die geschrieben wird. Diese wird immer von den Siegern geschrieben ( nich gut ), in dem Fall bin ich froh das es heute keinen Grossdeutschen Siegerstaat gibt. Ich wäre schon längst im KZ gelandet.

    Aber... Irgendwann muss Schluss sein. _Und nur weil das grade passt zu sagen: "Hey eure Opas haben den Krieg verloren, lass mal Kohle rüberwachsen", halte ich das für Problematisch.

    Die Beziehungen sind schon nicht gut, das ist allerdings das nächste Problem. Wir Deutschen helfen ja...
    Kaputtsparen sollte man allerdings das auch nicht.


    Tja nu?

    Was machen, was könnte man denn besser machen?
    Mein Vorschlag wäre die direkten Gläubiger zu belasten. Das haben wir nicht gut gemacht. Die Banken sollten nicht gerettet werden. Verzockt? Dann geh mal Pleite. Egal welche konsequenz das hat. Die ham halt gezockt und müssen mit der konsequenz leben.

    Auch wenn es die Deutsche Bank ist oder andere. Sonst ist das nicht gerecht.

    Aber was ist scho gerecht...?

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  • Naja meine Meinung kennt ihr dazu.
    Aber nun betreten die Griechen eine Bühne wie man sie kennt. Das ist nichts neues mit der "politischen Erpressung".
    Vor dem Euroeintritt haben sie genau das gleiche gemacht. Getäucht hat Griechenland schon als der Euro
    eingeführt wurde. Da waren sie auch arm. Dann über ihre Verhältnisse gelebt. (keine Steuereinnahmen usw.)
    Statt die Möglichkeit Europa zu nutzen und einen Mittelstand aufzubauen haben sie nur das Großkapital gefördert. (Reederei)
    Und diese Leute haben sich abgesetzt. Was geblieben ist sind die vielen (wenn nun auch nicht mehr) kleinen Händler, Restaurants usw.
    Damit gewinnt man nichts. Wo sollen die Jobs auch herkommen wenn es keinen Mittelstand gibt?
    Nun kam noch die Bankenkrise dazu. (der Weg ins nichts)

    Und was machen die Griechen nun???
    Erpressen was das zeug hält. Aber nicht nur Deutschland nein ganz Europa weil sie sich darauf verlassen (und dessen sind sie sich sicher)
    das sie nicht aus dem Euro fliegen. Genau das macht DE und die EU erpressbar.
    Gar nicht dumm dieses Strategiespiel.
    Für mich Kleinbürger ... das geht mir auf den Sack schmeißt die Griechen aus dem Euro und aus dem Schengenraum raus.

    Muss mal nach dem Link schauen ob ich ihn noch finde.

  • Alex, Margin hat Dir etwas weiter vorn dringenst angeraten Dir diesen Bericht der ARD zur Troika anzusehen. Haste wohl nicht. Davon gehe ich mal einfach aus. Aber den solltest Du Dir mal ansehen. Wer sich diesen Bericht reinzieht und insbesondere auf die Aussagen achtet, die von Mitarbeitern des IWF selbst dazu getätigt werden, ist, wenn er dann nicht ins Grübeln kommt nach meiner Meinung schlicht ein Ignorant, der seinen Tunnelblick unter keinen Umständen aufgegen will.

    Was da in Griechenland 2010 gelaufen ist war sogar gegen die Statuten des IWF, die dann in einer Nacht- und Nebelaktion speziell auf Griechenland zugesschnitten wurden. Zuständig dieser Franzose, der jetzt gerade wegen Zuhälterei vor Gericht stand, der wollte damals Präsident von Frankreich werden und das letzte was er da hätte gebrauchen können war ein Crash der Banken in Frankreich. Weiter der Unsympath Barroso, Portugiese und diese Blonde, die vor Kurzem in Frankreich in der Kritik war, weil sie kraft ihres Amtes irgendjemandem (weiss nicht mehr wem) einen dreistelligen Millionenbetrag einfach mal so Kraft ihres Amtes erlassen hatte, der dem französichen Staat zustand. Jetzt steht sie, glaube ich, beim IWF an der Spietze.

    Alle wussten schon 2010, dass Griechenland platter als platt war, dass die nie mehr irgendetwas zurückzahlen werden können und das der einzige Ausweg 2010 ein Schuldenschnitt gewesen wäre. Nur dieser Schuldenschnitt hätte hauptsächlich deutsche und französische Banken betroffen und private Anleger grossen Geldes. Das war bekannt, die Banken und das grosse Kapital zitterten, riefen die Politik zuhilfe und die spielte mit. Ich kann mich irren, aber war zu diesem Zeitpunkt nicht Ackermann von der deutschen Bank der persönliche Berater der Merkel? Gekriegt haben sie diesen Schuldenschnitt schon 2010 nicht.

    Damals hätten noch die Banken und Grossanleger in die Tasche gemusst. Heute ist das nicht mehr so. Klar, was 2010 schon nicht ging, wird 2015 erst recht nicht gehen. Griechenland war schon 2010 insolvent und ist es immer noch. Das war und ist wohl jedem klar. Aber dazwischen liegen halt 5 Jahre und da kann an der Ausgangssituation an der Verantwortlichkeit und Haftung der Glübiger von 2010 viel geändert werden.

    Es wurde also alles so dargestellt, als wäre Griechenland finanziell absolut potent, so getan, als hätte Griecheland lediglich einen kurzfristigen finanziellen Engpass zu überbrücken. Und schon flossen neue Milliarden, welche die Schulden Griechenlands vergrösserten, welche aber nie in Griechenland ankamen, weil sie sofort an die Gläubiger und Gläubigerbanken gingen.

    Den Griechen steht das Wasser schon höher als Oberkante Unterlippe. Sie sind die sich selbst ausquetschende Zitrone, die schon lange keinen Saft mehr hat. Ist doch ganz normal, dass die sich Gedanken drum machen (und dabei auch um sich schlagen) wie es weitergeht und alles daraufhin abklopfen wo noch Geld herkommen könnte. Sie hätten den Schuldenschnitt schon 2010 gebraucht, heute brauchen sie ihn noch mehr als 2010, aber für keinen ist das ein Thema. Nochmal sollen neue Schulden her.

    Die neue Regierung in Griechenland steht mit dem Rücken an der Wand. Die alten Kräfte und Netzwerke Griechenlands wollen sie weghaben, es darf vermutet werden, dass die Regierungen der restlichen EU-Staaten sie auch lieber heute als morgen los wären. Dann die Versprechen, warum man sie gewählt hat und die man sie nicht auch nur im Ansatz erfüllen lassen will.

    Zu beneiden sind die nicht.

    Und die Presse in Deutschland? Bisher hab ich ja immer von der sich selbst anpassenden Presse gesprochen, aber wenn ich mir den Sinneswandel der letzten Wochen so mancher Publikation ansehe, hab ich doch so meine Zweifel, ob da nicht vielleicht doch besser von Lenkung gesprochen werden sollte.

    Egal was die kompetentesten Ökonomen und Fachleute dieser Welt (die Lobbyisten mal aussen vor gelassen) sagen: Alles Quatsch, alles Unsinn. Die Journalisten und Kommentatoren in Deutschland wissen es besser. Die wissen mittlerweile sogar, dass die jetzige Regierung Griechenlands nur aus Geisteskranken besteht.

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    US-Präsident Biden 2019 in einer Rede in Iowa,

  • Wabse, wer hat mehr Schuld? Der Dealer oder der Konsument?

    Und nutzt nicht jeder seit jeher ALLE sich bietenden Möglichkeiten? Mal lautstark, mal leise? Ist die Frau Merkel etwa ne zweite Mutter Theresa?

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  • Boah Wabse, sind wir nicht alle ein bischen bluna? :wall:

    Das hätte man in 5 - 10 Sätzen plastischer, verständlicher und vor allem auf den Punkt bringen können. Dann würden es vielleicht auch die enzigen verstehen, die diesbezüglich durch Masse Druck machen könnten: Die kleinen Leute.

    Er war Jurist und auch sonst von mäßigem Verstand.

    (Volker Pispers)

  • Wabse, wer hat mehr Schuld? Der Dealer oder der Konsument?

    Das willste nicht wirklich wissen.
    Was mir zu den ganzen Theater einfällt ist das Politiker endlich mal "nein" sagen.
    Nur da hat keiner den Ar... in der Hose.
    Schäuble sitzt nun in der Falle und läst sich auf der Nase rumtanzen. Genauso die EU.

  • Für mich entsteht bzw. verfestigt sich der Eindruck, den hatte ich weiter vorne schon mal angedeutet, die Taktik ist "alle anderen sind Schuld". Mir waren die "Neuen" in Griechenland zu Anfang ja auch nicht unsympathisch, i.B der Stopp des Verschleuderns von Volkseigentum, hat Sympathiepunkte gemacht.
    Jetzt vermute ich bald, dass darauf hin gearbeitet wird, dass der Bundestag gegen ein weiteres Rettungspaket stimmt, der Bankrott kommt und es heißt die Deutschen sind Schuld.

    Frei nach Dieter Nuhr
    Das Internet ist zum Lebensraum der Dauerbeleidigten geworden, die immer einen Grund finden, anderen irgendetwas vorzuwerfen, um sich selbst moralisch zu erhöhen.

  • >> Was mir zu den ganzen Theater einfällt ist das Politiker endlich mal "nein" sagen.

    Jo, nichts anderes tun sie doch seit Wochen, das ist aber jetzt auch keine Lösung mehr. Das hätten sie viel früher tun müssen. Sie haben es aus ureigensten egoistischen Gründen nicht getan und jetzt muss halt damit gelebt werden. Gleiches gilt für die Regeln zum Beitritt oder Austritt. Diese Regeln haben die Griechen nicht gemacht, sie sind dafür nicht verantwortlich, also kann es auch nicht gegen sie verwendet werden. Wem falsche Zahlen vorgelegt werden und dann nicht sofort "Stop" sagt, wenn es auffällt, darf später nicht rumjammern. Es wird da wohl Motivationen gegeben haben die Griechen trotzdem im Euro zu belassen.

    Wenn in Deutschland eine Bank jemanden von dem sie wissen, dass er kein Einkommen und keinen Besitz hat oder insolvent ist als Bürgen verpflichtet und dann als solchen in die Pflicht nehmen wollen, sagen die Gerichte dazu regelmässig: NO. Ganz einfach, weil sie eine solche Verplichtung als sittenwirdrig ansehen.

    Genauso vorsätzlich fahrlässig ist es jemandem der insolvent ist und sicher bleibt zu zwingen neues Geld aufzunehmen, um damit alte Schulden zu bezahlen, also jemanden noch tiefer in die Schuldenfalle zu treiben, und dies, um sich selbst vor Schaden zu schützen.

    ----

    Wabse, wer hat mehr Schuld? Der Dealer oder der Konsument?

    >> Das willste nicht wirklich wissen.

    Doch Wabse, das wüsste ich gerne. Ich habe darauf nämlich keine wirkliche Antwort. Aber so bestimmt wie Du Dich äussert habe ich mal vermutet, dass Du sie haben könntest.

    -----

    Aber wie schon einmal gesagt: Ich verstehe mittlerweile auch nicht mehr, warum die Griechen sich diesen Scheiss weiterhin antun. Die sind so platt, dass es auch mit einer Wiedereinführung der Drachme nicht mehr schlimmer werden kann. Es würde aber nach einer Übergangszeit besser werden. MIt dem Euro und ohne einen gewaltigen Schuldenschnitt, bzw. Aussetzen der Zinszahlungen in Verbindung mit Zuführen von neuem Geld tatsächlich in den Geldkreislauf sehe ich das nicht.

    Und von wem und für wen sprechen wir hier eigentlich? Von Politikern und Geldprotzen oder von Millionen normaler Menschen wie Du und ich, die nie Macht hatten, keine Perspektive, keine Zukunft, keine Hoffnung mehr haben? Für die spreche ich nämlich, wenn ich sage: So geht es nicht.

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  • >> Jetzt vermute ich bald, dass darauf hin gearbeitet wird, dass der Bundestag gegen ein weiteres Rettungspaket stimmt, der Bankrott kommt und es heißt die Deutschen sind Schuld.

    Das glaube ich nicht. Hast Du Dich nie gefragt warum da dauernd neue "Rettungspakete" gestrickt werden, wenn die Probleme einfacher gelöst werden könnten? Warum alles immer wieder in die Zukunft verschoben wird?

    Ist Dir entgangen, dass die Neuen in Griechenland gar kein frisches Geld wollen, jedenfalls kein Geld welches lediglich ihre Schulden vergrössert? Dass sie die Automatismen der Vergangenheit aufbrechen wollen? Die haben gerade in den letzten Tagen wieder Milliarden abgedrückt um Schulden zu tilgen. Sie hätten auch genausogut sagen können: "Arschlecken, wir verwenden dieses Geld um unsere Wahlversprechen zu erfüllen". Dann hätten sie zunächst ein Problem weniger und ihre Schuldner ein Problem mehr. Zumindest kurzfristig.

    Also ich nehme ihnen immer noch ab was sie sagen. Und meine Sympathien haben sie immer noch, schon allein weil sie Klartext reden und sich nicht in Diplomatenblabla verlieren, mit denen andere auch Druck ausüben und erpressen, nur, dass das alles dann in blumige Umschreibungen gehüllt wird, die man dreimal lesen muss um zu verstehen was da eigentlich gemeint ist.

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  • Hach irgentwie sind wir alle ein bischen bluna Margin.
    Auf dem Blog lese ich gerne, viele Worte um nichts zu sagen... das muss ich lernen.

    [USER="74"]cura[/USER] die Fehler wurden in der Vergangenheit gemacht schon bei der Einführung des Euros durch alle Seiten.
    Ich steck nicht in der Materie drin um da groß zu Urteilen, ich schreib wie ich es denke.

    Ich glaub nicht das es nur den Griechen, Spanier und und und schlecht geht. Wir haben hier genug Probleme.
    Nur mal so - aus meinen bekanntenkreis haben mittlerweilen auch 4 Menschen den Job verloren trotz das sie Studiert haben.
    Neue Arbeitsplätze werden wohl nicht mehr geschaffen. (zumindest hier nicht)
    Was bleibt ist den Lebensmittelpunkt zu verlagern solange es noch geht. Mit 48 gehörste zum alten Eisen und kaum noch vermittelbar.

  • Hab vorhin von einem Politiker beim BR gehört, dass Griechenland geschätzt mittlerweile 1,5 Millionen Flüchtlinge zu versorgen hat.

    Hab das mal spielerisch statistisch aufgearbeitet, von der Belastung her, von der Leistung der Länder her zwischen zwischen Griechenland und Deutschland.

    So, sagen wir mal Deutschland wäre nur doppelt so reich wie Griechenland, dann wären wir bei 3 Millionen. So, jetzt setzen wir mal 11 Millionen Einwohner in Relation zu 80 Millionen in Deutschland, also nochmal mal 7, dann wären wir bei 21 Millionen. Um diesselbe Belastung durch Flüchtlinge zu haben wie sie Griechenland mit 1,5 Millionen Flüchtlingen hat müsste Deutschland also 21 Millionen Flüchtlinge aufnehmen und versorgen.

    Nicht drin in der Rechnung ist die Arbeitslosenzahl, die in Griechenland mindestens vier mal so hoch ist wie in Deutschland.

    Was Flüchtlinge angeht ist ja Deutschland mit seiner zentralen Lage mittendrin ja die Insel der Seeligen, wie überhaupt alle Länder in Norden der EU die auch zufällig zu den Wohlhabenden gehören. Die armen Länder im Süden als Auffangländer habe die Problemen und die Kosten und wenn es um Beteiligung an den Kosten geht zeigt sich z. B. Deutschland arg zugeknöpft. Ist es da verwunderlich, wenn die Südländer sagen: "Wenn wir alles am Hals haben winken wir, wie es die Italiener ja bereits gemacht haben, mal einen Teil zu Euch da oben durch?"

    Ihr in Deutschland seht ab und an mal Bilder aus Mellia oder Ceuta wenn da mal hunderte gleichzeitig am Grenzzaun hängen. Das aber ist z. B. für die Spanier tägliches Brot, das ist tägliches Brot für alle Aussenländer der EU im Osten und Süden.

    Hab heute abend in der ARD die Diskussion gesehen. Ich kann diesen Politikern und mitbabbelnden Bänkern nicht mehr zuhören, die immer mehr ins Stottern und Erklärungsnöte mit dem Verdrehen der Fakten kommen, dem Aussenminister von Luxembourg z. B., dass sich eine goldene Nase damit verdient sich als Steueroase zu verdingen. Wieviele Flüchtlinge werden die wohl aufgenommen haben? Die kann man wohl an zwei Händen abzählen. Dieser luxembourgische Dummbraddler: "Griechenland muss Autos kaufen, Griechenland muss dieses und jenes kaufen, wie soll das mit einer Drachme gehen?" Mit dem Euro geht es doch auch nicht, ganz einfach weil niemand mehr Euros, Geld hat. Spielt es da eine Rolle, dass es mit der Drachme auch nicht mehr gehen würde?

    Dieses dumme Politikergespräch: Die anderen Länder geben Griechenland Geld. Kein Deutscher und auch kein anderer hat bisher auch nur einen Cent für Griechenland rausrücken müssen. Auch nicht für die sonstigen Schuldnerländer. Und wenn tatsächlich irgendwann Gelder abgeschrieben werden müssen, werden sie, wie gehabt über neue Schulden finanziert. Und da auch Deutschland seine Schulden nie mehr wird zurückzahlen, nullen können, fallen auch nur Zinsen an, die dann auch wieder mit neuen Schulden finanziert werden. Der einzige negative Effekt wird irgendwann sein, dass dieses Schneeballsystem einen Tick früher zusammenbricht. Irgendwann wird dieses ganze System aus Schuldenmachen, neuem Schuldenmachen um alte Schulden und Zinsen zu bedienen, verbunden mit zwanghaftem Wirtschaftswachstum und Inflation in sich zusammenbrechen, ganz einfach deshalb weil zwei Faktoren nicht unendlich für alle Zeit wachsen können: Das Wirtschaftswachstum und die Zinsbelastung.

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  • So, das passt ja mal wieder ins Bild. Nachdem in der deutschen Presse die Griechen mal wieder so richtig gebascht wurden, weil sie angeblich deutsches Gut in Griechenland wegen der strittigen Reparationszahlungen beschlagnahmen wollten, stellen sich alle Meldungen als absoluten Bullshit heraus. Daran, dass sowas ein bedauerlicher Irrtum sein soll kann ich langsam nicht mehr glauben.

    Es geht um etwas ganz anderes, es geht um ein Urteil welches ein griechisches Gericht nach griechischem Recht gefällt hat und somit auch Pfändungen in Griechenland rechtfertigt, ob dies den Deutschen nun passt oder nicht.

    *** Link veraltet ***

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  • Das sind 2 verschiedene Vorgänge. Da geht es um Entschädigung von Privatpersonen und der Zeitpunkt ist mit Sicherheit auch nicht zufällig.

    Zitat

    >> Jetzt vermute ich bald, dass darauf hin gearbeitet wird, dass der Bundestag gegen ein weiteres Rettungspaket stimmt, der Bankrott kommt und es heißt die Deutschen sind Schuld.

    Das glaube ich nicht. Hast Du Dich nie gefragt warum da dauernd neue "Rettungspakete" gestrickt werden, wenn die Probleme einfacher gelöst werden könnten? Warum alles immer wieder in die Zukunft verschoben wird?

    Doch, aber einfach lösen kann man da garantiert nichts. Und die zunehmend lächerliche Drohkulisse fängt an zu nerven und kostet Sympathie. Neulich las ich (nicht in der deutschen Presse)dass ehrenamtliche Steuerprüfer aktiv werden sollen, in einem Staat wo das Bakschisch allgegenwärtig ist. Meine Fantasy zeigt mir wie ein Arbeitsloser oder mittelloser Student der vor der Tür des Bankdirektors steht und nach Entgegennahme eines Umschlages die steuerliche Unbedenklichkeit bescheinigt.
    Zweifellos lassen sich die Probleme nicht kurzfristig lösen, zweifellos haben es die Amateure, die da zu regieren versuchen nicht einfach und noch zweifelloser ist für mich, dass die sich ne PR-Agentur für ihre Außendarstellung suchen sollten. Der Druck auf die Abgeordneten des Bundestages durch ihre Wahlkreise wächst, selbst Seehofer bekommt seine Küken kaum noch gebändigt, und wenn im Bundestag ein "Nein" kommt, dann ist Schluss mit lustig. Ganz abgesehen davon sind in Finnland bald Wahlen, da braucht es den Bundestag gar nicht zu Ablehnung, falls auch dort das Parlament zustimmen muss.

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