Thema: Der gläserne Mensch - Im Visier der Spione?

Weils ja gerade aktuell ist. Ganz interessante Diskussion.

Der Chef der Polizeigewerksschaft findets nicht soooo schlimm. Klar doch. Da werden Begehrlichkeiten geweckt. Und die ersten us-amerikanischen Lobbyisten, die es "natürlich" toll finden, sind auch schon unterwegs.

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Das beschissene an der ganzen Sache ist die Schere im Kopf, die wir uns schon selbst einpflanzen.

Es ist ja nun nicht so, dass die Methoden neu wären. Neu ist nur die Möglichkeit Unmenge von Daten zu speichern und im Grossen auszuwerten. Und wenn man sich die Kommentare von diesem Chef der Polizeigewerkschaft und die "Verständnis" beisteuernden Kommentare so macher Politiker reinzieht, weiss man auch, wie unsere politische "Elite" denkt. Klar, die Opposition ist aus Opposition dagegen, hätten sie heute die Macht, wären die heutigen Machthaber dagegen. Kasperletheater für die hinteren Ränge.

Von wegen, wir brauchen Instrumente mit denen wir Instrumente schaffen, die eine Kontrolle aufgrund der Gesetze erlauben. Dummes Gespräch, die Instrumente haben wir schon lange, sie werden halt nur ignoriert. Manche wissen halt, dass sie vor dem Gesetz etwas gleicher sind, als die Masse derer, die vor dem Gesetz gleich sind.

Jeder darf ja seine eigene Meinung haben, ungefährlich, wenn der diese dann für sich selbst behält. Aber, wer diese eigene Meinung öffentlich hinausposaunt muss ja irgendwie konfrontativ motiviert und somit eine potenzielle Gefahr sein.

So oder so ähnlich die Denke dieser Schützer der Freiheit der westlichen Welt. Was immer das auch sein mag. Und da sie sich nicht vorwerfen lassen wollen, wenn denn was passiert, dass sie irgendjemanden schonmal auf dem Schirm hatten und ihn wieder losgegelasssen haben, lassen sie jemanden nie mehr los. Einmal mit einer nicht gewünschten Meinung aufgefallen heisst für immer unter Beobachtung zu stehen. Is nicht mehr wie früher, das Internet hat kein Archiv mehr, in dem einmal gefundene Informationen in den Akten mit den Akten verstauben und in Vergessenheit geraten.

Wie diese Hirnis denken zeigt ein Fall aus den 70er Jahren, der Fall Traube exemplarisch im Extrem. Ein Atomwissenschaftler, der man für einen Spion hielt. Er wurde bis ins Schlabzimmer abgehört, gefunden wurde nichts, nada, absolut null. Aber auch das wurde gegen ihn verwendet. Man unterstellte ihm ein "besonders begabter, cleverer Vaterlandsverräter" zu sein. Wie sich dann aber doch irgendwann herausstellte war alles ein Hirngespinst sich selbst überschätzender "James Bonds" des Geheimdienstes, die mit Tunnelblick unbedingt was finden wollten. Devise: "Was nicht sein kann, darf halt nicht sein".

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Und auf eine faire, unabhängige Justiz hoffen? Wie wenig Sinn das macht, zeigt aktuell der juristisch noch relativ leicht zu beurteilende Fall des Gustl Mollath, der für etwas wofür ein anderer vielleicht 30 Tagessätze erhalten hätte, seit sieben Jahre in einer geschlossenen Klappse hockt. Die schwarzen Schafe in der Justiz sind sicherlich eine kleine Minderheit, die jedoch gigantischen Schaden anrichten kann, sie werden jedoch durch Schweigen der Mehrheit der Juristen dazu indirekt gedeckt. Warum? Um den Glauben an eine faire Justiz insgesamt nicht zu gefährden?

Die Schere im Kopf:

Was z. B. ich unter dem Nick CURA schreibe ist ganz simpel meine Meinung. Ich will niemanden zum Terror aufrufen, ich will keine Terroristen rekrutieren. Ich will mich nur nicht selbst zensieren, mir nicht selbst vorwerfen müssen, dass ich die Klappe gehalten hab, wo es nicht angebraucht war. Trotzdem hab ich bei meinen "Meinungsäusserungen" meist ein ungutes Gefühl. Ich bin mir ziemlich sicher, dass das Forum hier mittlerweile auf der Liste der zu beobachtenden (eines von vielen!) Objekte steht. Schon allein, weil hier genug "Reizworte" verwendet werden, die bei den Geheimdiensten die roten Blinkleuchten angehen lassen. Auch bei den deutschen, da braucht jetzt niemand entsetzt auf den NSA der USA zu zeigen. Der hat nur mehr Möglichkeiten, weil sämtliche Datenkraken, denen der Datenschutz scheissegal ist, halt in den USA sitzen. Aber, wie das unter Gleichgesinnten halt so ist, man hilft sich aus. Weiterer Vorteil, den gesetzlichen Normen des Datenschutzes ist Genüge getan, denn gesammelt wurde ja ausserhalb z. B. deutscher Landesgrenzen.

Auch Google könnte sich für dieses Forum interessieren, weil erkennbar ist, dass es ziemlich googlekritisch ist und was in einer Richtung funktionert, funktioniert auch in die Richtung zurück. Soll heissen, Google könnte ja z. B. mal bei dem NSA nachfragen welche Erkenntnisse sie über diesen Cura und z. B. den User Guppy (weil, der scheint ja auch ein ziemlich kritischer Zeitgenosse zu sein) hat. Eine Hand wäscht schliesslich die andere.

Hirngespinste? So manches was noch vor einigen Jahren als Hirngespinst abgewatscht wurde, ist mittlerweile von der Realität längst überholt.

Und das ist das Perfide an den neuen Möglichkeiten der Überwachung und Speichern von Informationen. Wer sich einmal mit einer unbequemen Meinung aus der grauen Masse der Jasager oder Schweiger hervorhebt muss damit rechnen nie mehr aus dem Spinnennetz der Dauerüberwachung herauszukommen. Das gilt umso mehr, wenn er nicht gerade Journalist oder sonstwas in der Art ist, was ihn schon von Berufs wegen als Querdenker ausweist. Aber so scheinbar völlig motivationslos ne eigene Meinung haben und die auch noch öffentlich sagen? Das ist dann doch mehr als suspekt und verdächtig, da könnte ja mehr dahinterstecken oder sich noch entwickeln. Also muss "man" das dann in der Zukunft im Auge behalten.

Und genau weil viele diese Schere mittlerweile im Kopf haben, zensieren sie sich selbst und dieses Schweigen wird dann als Zustimmung ausgelegt. In der Masse, als die Zustimmung, das stille Einverständnis der Masse. Was die demokratischen Staaten uns als Sicherung unserer Sicherheit und Freiheit verkaufen wollen, erzeugt beim Volk in Wirklichkeit immer mehr Ängste, auch die Angst aufzufallen und so in ein Spinnennetz zu geraten, aus dem es kein Entrinnen mehr gibt. Aber vielleicht ist es ja gerade das was gewollt ist.

Früheren Generationen wird heute noch der Mangel an Zivilcourage vorgeworfen, so mancher ging auf Grundlage heutiger Gesetzgebung als Mittäter dafür ins Gefängnis. Auf Grundlage heutiger Gesetzgebung werden aus Menschen, deren Motiv möglicherweise gerade diese (heuchlerisch?) vielgepriesene Zivilcourage ist, zu Verrätern, denen lebenslange Haft droht oder die nach China flüchten müssen. Werden kommende Generationen der heutigen Generation möglicherweise wieder Feigheit und fehlende Zivilcourage vorwerfen? Uns vorwerfen können, dass wir es schuld sind, dass sie keinen Furz mehr lassen können, ohne das dieser sofort automatisch registriert wird?

Schnipsel _

Kann sein, kann nit sein. G hat schliesslich bei der NSA einen guten Lobbyisten, den Märchenonkel MC, der auch sicherlich noch ein paar gute persönliche Kontakte dorthin hat.

Und ich denke, dass das, was jetzt zugeben wird, auch nicht so ganz die Wahrheit sein wird.

Und Alex, eines halte ich für für sicher: Was gemacht werden kann, wird auch gemacht. Es war nie anders.

Jo Guppy, die Amis lassen sich Ihre "Freundschaft" als Schutzmacht teuer bezahlen. Is ja z. B. schon wieder in Vergessenheit geraten, wer alles von den Amis für den Irakkrieg zur Kasse gebeten wurde. Und auch diese Freihandelszone bringt natürlich vornehmlich den Amis Vorteile. Kein Mensch braucht diesen kranken Turbokapitalismus der Amis, der mittlerweile soweit geht, dass Konzerne dort Gesetzesvorlagen formulieren.

Und Patente auf Lebensmittel is ja noch kränker als krank. Ich sehs schon kommen, dass Bauern ihre Äcker mit Stacheldraht und Selbstschussanlagen sichern müssen, weil ihnen sonst Herden von Patentanwälten die Ernte zertrampeln.