Naja, nen Unterschied zwischen den ehemals angewandten Stasimethoden und dem was heute läuft sehe ich schon. Das Denunziantentum aus Angst, Vorteilsnahme, Missgunst hat bei den heutigen Methoden weniger Möglichkeiten.
Wer sich bisher mit seiner Meinung nicht zurückgehalten hat, braucht sich auch jetzt, nach Bestätigung, dass alles mitgehört und mitgeschnitten wird, auch keinen Maulkorb mehr zu verpassen, weil er längst katalogisiert ist und sein heutiges Schweigen ihm ganz sicher nicht als Änderung seiner Einstellung, Meinung ausgelegt werden wird. Nicht vergessen werden darf, dass auch das protokolliert wird, was andere über andere sagen und schreiben, ins Internet z. B. bei FB einstellen und darauf kann ja vom Einzelnen wenig oder kein Einfluss genommen werden. So gesehen ist es wiederum leichter geworden jemanden zu diskretitieren.
Über unser Suchverhalten kann leicht ein Persönlichkeitsprofil erstellt werden und ich habe schon vor Jahren meine Befürchtungen geäussert, ob z. B. bei Google (wer die Daten v. G hat hat alles was er braucht) nicht schon lange der NSA Herr im Haus ist. Niemand kann mir erzählen, dass da nicht schon vor Jahren Begehrlichkeiten von Seiten der amerikanischen Administration aufgekommen sind dieses Allroundinstrument in die Hand zu kriegen und ich kann mir auch nicht vorstellen, dass irgendjemand diesen "Wünschen" irgendetwas entgegenzusetzen hat.
Dieser Snowden hat ja klar geäussert, dasser nicht alles an Informationen herausgibt, angeblich, weil er seinem Land nicht schaden will, vermutlich aber auch, um sich selbst zu schützen, was mir auch mehr als angebracht scheint angesichts der hektischen und unüberlegten anfänglichen Aktionen der Amis mit denen sie versucht haben ihn schnellstmöglich wieder einzufangen. Denen muss der Arsch ziemlich auf Grundeis gegangen sein, weil sie ihn nicht einschätzen konnten.
Mittlerweile ist "man" diesen Snowden vielleicht sogar etwas dankbar, weil seine Aktion wiederum positive Erkenntnisse gebracht hat, die man vorher auch gerne gehabt hätte. Bestand vor Snowden vielleicht noch die Angst vor einem weltweiten Aufschrei, wenn das Ausmass der Schnüffelei ans Tageslicht käme, wissen sie heute, dass es lediglich einen Sturm im Wasserglas bewirkt hat, der Gewöhnungsprozess ist wieder einen Schritt weiter.
Klar ist, dass es ohne geheimdienstliche Arbeit nicht geht. Die sich mit den Enthüllungen bietende Chance eine Diskussion darüber zu führen, wie die in Zukunft gestaltet werden kann, ohne dass aus Demokratien Angstnationen werden wurde vertan. Und weil wir ja bereits bei der Stasi waren, hier habe ich bei den Linken klare Worte vermisst. Wahrscheinlich hatte man dort Angst mit der Stasivergangenheit argumentativ untergebuttert zu werden. Aber gerade diese Stasivergangenheit wäre für die Linken argumentativ der beste Aufhänger gewesen: '"Weil wir wissen wovon wir reden, wollen wir so etwas nie wieder".