Ich kanns nicht mehr hören: Wir müssen das Vertrauen der Finanzmärkte in uns wiederherstellen. Für mich die Unphrase des Jahres. Auf der einen Seite wollen sie angeblich die Finanzmärkte stärker kontrollieren, auf der anderen Seite kriechen sämtliche Regierungschefs den "Finanzmärkten" in den Arsch und bemühen sich darum, dass die "Finanzmärkte" wieder Vertrauen in Ihre Politik haben. Als ob das je bestanden hätte.
Warum eigentlich? Wenn heute ein Staat nicht mehr zahlen kann, trifft es weniger die Staaten als die Finanzmärkte, die Geldsäcke, die in den letzten Monaten jedoch Zeit genug hatten die "Brandpapiere" abzustossen. Alle Regierungschefs pressen ihre Leute bis zum letzten aus (ausser den Deutschen, die geben lediglich gute Ratschläge zum Sparen und machen weiterhin fröhlich Schulden), um Schulden zurückzuzahlen und so wieder das "Vertrauen der Finanzmärkte" herzustellen. Warum braucht jemand das Vertrauen der Finanzmärkte? Kann doch nur deswegen sein, weil man neue Schulden machen und sich so weiter abhängig machen will. Und so schliesst sich der Kreis. Die Banken haben sich gerade wieder mal 500 Milliarden billig geholt, mit denen man dann die Bilanzen weiter schönen kann.
Aber; der Einzelhandel in D ist zufrieden. 1,5% mehr als im Vorjahr. Und hier durchsuchen immer mehr gutangezogene Menschen die Mülltonnen nach noch Verwertbarem und die Kriminalität steigt seit Monaten sprunghaft an. Ebenso wie bei Einbrüchen der Diebstahl von simplen Lebensmitteln.