Covid 19 / Corona

>> Ehrlich gesagt war das Herz am falschen Post.

Dann ist es ja gut, dass ich nicht wie gefordert darüber nachgedacht habe.

.......

Es sind weniger die Zahlen, die nerven, sondern mehr die Penetration. Muss jetzt jeder Virologe seinen Rüssel in jede sich bietende Kamera halten?

"Mama, ich bin heute abend im Fernsehen":

"Realistisch" klingt viel bedrohlicher als z. B. "denkbar".

Für "denkbar" halte ich die Zahlen auch (muss ich ja wohl), wenn das entsprechend angesetzte Szenario eintritt.

Viele haben schon vor Wochen "denkbare" Szenarien angesetzt. Es wurde von Verdoppelung, Verdreifachung in zwei oder drei Tagen gesprochen und entsprechend hochgerechnet. Davon ist bis heute nichts eingetroffen. Deutschland hatte am 18. März acht Uhr abends 12 400 Infizierte, Spanien 13 900. Hätte nur eine Verdoppelung in jeweils drei Tagen stattgefunden würde Deutschland heute am 30. März, sieben Uhr abends rd. 199 000 Infizierte zählen, Spanien 222 000. Das einzige Land, welches ziemlich genau im meine angesetzte Beispielrechnung passt sind die USA. Die standen am 18. März bei 9400.

So, jetzt wissen wir zumindest mal, dass die schlimmsten gezeichneten Szenarien von vor zwei, drei Wochen nicht eingetroffen sind.

Wie das weitergehen wird, wird die Zukunft zeigen.

Und auch Deine Einschätzung vor einiger Zeit Syno, dass Deutschland bald an Spanien vorbeizieht, will sich einfach nicht bewahrheiten. Der Abstand Spaniens nach hinten wird immer grösser.

Und auch die erstaunlich wenigen Opfer in Deutschland können nur einen Grund haben, welcher mit dem Virus nichts zu tun hat. Das macht keine Unterschiede. Und womit sich jetzt welche schmücken "Wir waren besser vorbereitet, besseres Krisenmanagement" ist ja schlicht gelogen.

Wenn jemand durch "Krisenmanagement" dazu beigetragen hat, dann waren das nicht die grossen Bundespolitiker, sondern die "unwichtigen" Bürgermeister einiger kleiner Städte, welche sofort abgeriegelt hatten, während die "wichtigeren" Landes- und Bundespolitiker nach versuchten eine gemeinsame Linie für Förderalismus zu definieren.

Möglicherweise sind diese kleinen Bürgermeister die wahren Helden, weil sie verhinderten, dass das Virus auf ihren Städten rauskam. Ebenso der Bürgermeister von NY, der schon vor Wochen auf Konfrontationskurs zu Trump ging und versuchte seine Stadt auf das Schlimmste vorzubereiten.

Spricht heute noch jemand von denen?

Mann, ich hab eben so herzlich gelacht, wie schon lange nicht mehr. Die Situation treibt erstaunlich Blüten.

In den Nachrichten habense eben gezeigt, wie in anderen Ländern mit dem Virus umgegangen wird. In Indien treibense die Menschen zu Haufen zusammen und beschiessen sie mit Desinfizierkanonen.

Aber worüber ich so herzlich gelacht habe, ich hab nicht mitgekriegt wo das war: Da gibts doch diese Geräte, um Sachen vom Boden aufheben zu können, ohne sich zu bücken. Die haben vorne drei Klauen, die sich schliessen, wenn man am oberen Ende drückt.

Die haben die in gross gebaut, zwei Meter lang, aber mit nur zwei Klauen, die sich zu einem Ring schliessen lassen. Im Fernsehen haben die eben gezeigt, wie die Polizei damit einen eingefangen hatte. Drei Polizisten hatten mit diesen Geräten einen eingefangen und versuchten den in einen Polizeitransporter zu verfrachten, wogegen der sich wehrte. Jetzt hatte der drei von diesen Greifarmen um die Hüfte, am anderen Ende der drei Konstruktionen im wohl vorgeschriebenen Sicherheitsabstand von zwei Metern jeweils ein Polizist.

Der Festgenomme bewegte sich in alle Richtungen und es dauerte ewig, bis die drei eine Position gefunden hatten, in der sie ihn gemeinsam in den Transporter schieben konnten.

Ich hoffe, dass ich das Video mal irgendwo im Internet finde. Herrlich.

Du glaubst wirklich, dass wir wegen sowas zu Feinden werden könnten?

Syno, Du musst ja nicht alles lesen und schon gar nicht auf alles antworten. Wie z. B. auf meine Anmerkung zu Spanien > Deutschland, mit der ich lediglich zum Ausdruck bringen wollte, dass man im Moment nichts an irgenwas festmachen kann.

Ich rege mich ja nicht umsonst über die allgemeine Sprachwahl auf und plädiere dafür, dass man sich doch so präzise als möglich und so wenig Angst machend als möglich ausdrücken soll.

Ich bin hier nur noch von Leuten in Panik oder kurz davor umgeben, die mich langsam wahnsinnig machen.

Die Schwester meines Babys zieht sich 10 Stunden am Tag alles rein, was zum Virus und den Geschehnissen im Land gesendet wird. Seit der Ausgangssperre hockt die mir hier stundenlang im Haus und wenn sie kommt, muss als Erstes der Fernseher angemacht werden. Corona, Corona, Tote, Tote. Meinungen, Meinungen, Prognosen, Prognosen.

Ich sage zu den grossen Zahlen, die auch hier immer wieder gebetsmühlenartig wiederholt werden z. B.: "Jo, das sind Berechnungen für das Schlimmste was passieren könnte, es ist nicht sehr wahrscheinlich, dass das Schlimmste auch passieren wird."

Die Frage taucht im Fernsehen auf, irgendeiner beantwortet die Frage kurz: "Ja, die Zahlen sind leider real".

"Haste gehört, die Zahlen sind real. Verdad". Verdad = wahr.

Die andere Schwester, auch keine Dumme, fabuliert davon, dass das Virus überall auf der Welt gleichzeitig in Umlauf gesetzt wurde, um die Alten auszurotten.

Wenn ich dazu sage, "Jo, guud, man soll nie nie sagen, wenn man etwas nicht weiss, aber ich glaube das nicht", wird mir das als Bestätigung ausgelegt, nicht so ganz, aber fast, weil ich es nicht eindeutig verneine. Und mein Baby und ihre Geschwister sind keine Ausnahme, denen hat man so die Birne zugeknallt, dass sie das Sortieren nicht mehr geregelt kriegen.

Auch die Polizei hier im Ort redet nur noch mit einem, wenn man z. B. ne Frage hat, nur noch aus fünf Metern Entfernung, wobei sie im Auto sitzen bleiben und die Scheibe nur halb herunterkurbeln.

Vorgestern war ich mit meinem Baby draussen am meinem Auto, sie stand etwa vier, fünf Meter von mir entfernt, mein Nachbar war mit seinem Auto gekommen und kam uns entgegen. Er war noch so 10 Meter entfernt und ich hab einen Scherz gemacht, meinem Baby, Panik simmulierend, zugerufen: "Baby renn, es kommt ein Mensch". Da hat eine Hausfrau, die auf der anderen Strassenseite mit zwei Einkaufstüten unterwegs war und die ich nicht gesehen hatte, ihre Einkaufstüten fallen lassen ist ist weggerannt.

Heute wurde eine Arbeitskollegin meines Babys entlassen, weil die Geschäftsleitung erfahren hatte, dass sie übers Wochenende in Madrid war.

Die Laune meines Babys wird von Tag zu Tag schlechter, was auch damit zu tun hat, dass sie, ihre zwei Schwestern und ihr Bruder sich 24 Stunden am Tag um ihren 91-jährigen Vater kümmern müssen. Dem wurde vor zwei Monaten ne neue Hüfte eingesetzt, zusätzlich hat er Parkison und Alzheimer. Tagsüber schläft er in seinem Sessel, wenn er wach ist fordert er Zigaretten, Kaffee, Essen. Nachts schläft er nicht, versucht im Haus auf Wanderschaft zu gehen, ruft nach seiner verstorbenen Frau.

Hat zur Folge, dass mein Baby, der Bruder wohnt im Haus, die Schwestern sind abwechselnd für jeweils einen Tag im Haus, nachts kein Auge zumachen kann und dann total übermüdet morgens zur Arbeit geht.

Und eben konnte ich mir anhören: "Du hast ja kein Risiko, Du bist den ganzen Tag zuhause, ich bin diejenige die täglich raus muss".

Vor einigen Monaten klang das noch so: "Jo, ich kann verstehen, dass Dir die Decke auf den Kopf fällt, ich komme ja wenigsten mehrmals am Tag raus und sehe was anderes".

Panik ist wie eine ansteckende Krankheit, besonders, wenn viele davon befallen sind. Sie lässt die Infizierten nicht mehr klar denken.

Womit wir wieder bei den Panikverstärkern wären, Fernsehen, Radio, FB und Co.

Ich muss mir die Frage-Antwortsendungen ja zwangsläufig reinziehen, bevorzugt, wenn ihre Schwester im Haus ist und da ärgere ich mich von Tag zu Tag mehr über die Wortwahl, welche die Fragebeantworter an den Tag legen. Denke, jo Arschloch, das hätte man auch präziser verständlich, mit weniger Superlativen und einer Wortwahl ausdrücken können, die die eh schon hysterischen Zuhörer nicht noch hysterischer macht.

>> für den Betroffenen müssen die ganz kurzzeitig aufblitzenden Momente der Klarheit grausam sein.

Schwer zu sagen, mein Baby sagt mir, dass ihr Vater dann immer bester Laune ist.

...

Mir schlägt die absolute Ausgangssperre mittlerweile auch auf den Geist und die Laune. Ich gehe vor die Tür, kein Mensch zu sehen, totenstill, nichts, ausser umherschwirrenden Schwalben, bewegt sich, der Ort wirkt wie eine Kulisse aus einem Zombiefillm. Ab und an irrt mal ein Köter durch die Gegend. Gespenstig.

Die Zeitumstellung macht mir auch zu schaffen, ich gehe immer später ins Bett und stehe immer später auf.

Jo, Schwede, Endzeitstimmung ist eigentlich die treffendere Gefühlsbezeichnung.

"Es ist nur Corona"

Mir ist gerade wieder mal klargeworden: Wenn das Auge nicht beteiligt ist erscheint alles viel harmloser.

Vieles was ich hier geschrieben habe steht ja unter dem Eindruck der hier auf mich einwirkt. Hier braucht es keine Panikmache, hier herrscht Panik, hier wäre eher Beruhigung angesagt.

In Deutschland wäre aktuell etwas mehr Panikmache vielleicht angebracht.

Jemand der ein Restaurant hat und den ich kenne schreibt auf FB:

>> Wir vertrauen darauf, dass die ...... vernünftig sind und brav den Anweisungen unserer Regierenden folgen, so dass diese Ausgangsbegrenzungen bald wieder aufgehoben werden können. Genießt das wunderbare Wetter, man darf spazieren gehen und Sport treiben. Habt keine Angst, es ist nicht Ebola, nicht die Pest oder die Pocken, es ist nur Corona. Ich hoffe, Euch bald wieder im ...... begrüßen zu können. Schützt euch und bleibt gesund!

Ich habe ihm auf seinem Account einen Kommentar hinterlassen müssen. Unverantwortlich: Es ist nur Corona.

Nachdem der März mal wieder, ohne die Unterbrechungen für die ich keine Erklärung habe, normal war, ich mich freute und hoffte, mal wieder etwas Luft zu kriegen, habe ich jetzt auch absolut tote Hose. Und ich kann wirklich leider nirgendwo die Hand aufhalten. Auch sonstige Möglichkeiten, die ich noch hatte dafür zu sorgen, dass etwas Geld ins Haus kommt sind mir jetzt abgeschnitten. Aber gut, is halt so.

Hier sprechen die auch davon, die Schule wieder Anfang Juni zu öffnen. Realistischer dürfte jedoch der September sein, nach den dreimonatigen Ferien.

Und wenn ich mir die Zahlen hier nach der jetzt 16tägigen Quarantäne, bei einer Inkubationszeit von 14 Tagen, ansehe....

Klar ist nur, der absolute Stillstand kann nicht mehr lange beibehalten werden. Es kann aber auch nicht gesagt werden: Es geht wieder wie vorher gehabt weiter.

Ich weiss nicht Lunte: Gestern abend 21 Uhr 94 400, jetzt 102 100. Mal sehen, wie sich das die nächsten Tage entwickelt.

Aber was in den USA abgeht stellt ja wirklich alles Bisherige in den Schatten. Erschreckend.

https://www.zdf.de/gesellschaft/m…veAb8muJ_4i9shI

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Experten!

Der da ist Professort, Leiter eines virologischen Institus oder so und behauptet allen Ernstes man könne sich nicht im Supermarkt nicht anstecken.

Er sagt auch, dass es nur für Infizierte sinnvoll ist Schutzmasken zu tragen. Hat er sich mal die Konsequenzen überlegt, wenn wirklich nur Infizierte auf der Strasse Schutzmasken tragen würden? Dann wäre schon von Weitem erkennbar, dass da ein Infizierter kommt und so manch einer könnte das nicht überleben, weil er an den Prügeln irgendeines Idioten stirbt.