Jammerfred 01 - 2013

  • Gestern hat sich ein alter, guter Bekannter gemeldet.
    Den machen sie grade in seiner Firma sowas von fertig, weil er es wagte, in einer Vorstandssitzung einer anderen Firma (ganz fetter Konzern und bester Kunde) meinte, das sie (der Vorstand) unfähig wären :D

    Nach einigen Tagen Zwangsurlaub bemerkte sein Chef und dessen Anwälte, das eine Kündigung zu teuer wäre.
    Jetzt fahren sie die japanische Schiene:
    Er bekam ein neues Büro mit Vorzimmer, nen neuen Titel, mehr Gehalt... alles ganz prima.
    Aber er hat keine Arbeit^^ Er bekommt kein Stück Papier zum bearbeiten. Er wird in keinerlei Geschäftsprozesse mehr einbezogen. Erhält keine eMails, Memos, Rundschreiben mehr, sein Vorzimmer steht leer, die Aktenschränke und Schubladen seines Arbeitsplatzes sind leer (mit Ausnahme von üblichem Bürowerkzeug halt).
    Sprich: Er sitzt seine Zeit ab und kann eigentlich nur zum Fenster rausgucken.

    Das ist ja mal ne richtig perfide Art der Bestrafung^^

    Wer zuerst "Datenschutz" sagt, hat verloren.

  • Peter Prinzip? das höre ich das erste mal. Aber wie es so ist:

    Zitat

    Das Arschloch - nicht zu erweichen,
    ließ hier und da ein Fürzchen streichen.
    Zum Schluß, da sehen‘s alle ein: Der Boss kann nur das Arschloch sein!
    Und die Moral von der Geschicht‘: "Mit Fleiß und Arbeit schafft man‘s nicht.

    aus:*** Link veraltet ***

    Frei nach Dieter Nuhr
    Das Internet ist zum Lebensraum der Dauerbeleidigten geworden, die immer einen Grund finden, anderen irgendetwas vorzuwerfen, um sich selbst moralisch zu erhöhen.

  • Hä hä :up:

    Das Peter-Prinzip ist die These, dass jeder solange Karriere macht (wenn er kann), bis er seine persönliche Stufe der Unfähigkeit erreicht hat, statt auf der letzten Stufe seiner Fähigkeiten zu bleiben. Und da man so manchen ja nicht immer einfach kündigen kann / sollte, gibt es dann das "seitwärts nach oben befördern". Toller Titel mit viel Hohlraum und schickem Schreibtisch. Der Peter-Klassiker: Firmenübernahme - wg. der Primärmotivation der Mitarbeiter (und wg. Kunden usw.) wird der Chef nicht entlassen, sondern kriegt ein schickes Büro.

    Er war Jurist und auch sonst von mäßigem Verstand.

    (Volker Pispers)

  • Ja gibt's ein nettes Buch zu, hat man in 1-2h durch.
    Wollte auch gerade sagen, das Büro würde ich mir schon passend einrichten. :D Naja, letztendlich würden sie dann darauf warten und hätten einen Grund Einen los zu werden.

    Aber ganz so einfach ist es auch nicht mit dem Peterprinzip oder eben der Pyramide der Unfähigkeit, gibt ja wie immer Abstufungen. Es soll schon passiert sein, wenn man jemand noch weiter nach oben befördert, das diese Person wieder Funktional wird. ;)

    EDIT: Hierarchie der Unfähigen hieß es. ^^
    *** Link veraltet ***
    Sehr angenehm geschrieben.
    War ganz lustig wie ich dazu kam. Der der mir das Ding auf Ebay verkaufte, hatte mir dieses Buch mit den original Anmerkungen vom Autor geschickt, seinem Prof, und wollte es nachdem er seinen Fauxpas feststellte wieder haben. ^^
    Ich hatte es gelesen und Geld wieder bekommen. Das war ein Deal den ich öfter haben wöllte, auch wenn ich mehr hätte rausschlagen können. Man ist halt kein Schwein.

  • Ich kannte das auch nicht unter diesem Namen.
    Ich habs mal in einem Kurs aufgeschnappt. Das das halt in Japan sehr populär wäre.
    Die entließen ja in den goldenen Jahren keine Mitarbeiter - unter keinen Umständen. Und selbst kündigen grenzte schon an Hochverrat.
    Also hat man unliebsame Mitarbeiter in ein Vakuum befördert, wo sie sich dann zwischen Sturz-aus-dem-Fenster oder Tod-durch-Langeweile entscheiden durften.

    Gut. Hier in DE kündigt man dann halt einfach mal, aber in Japan wäre eine Kündigung undenkbar.

    Wer zuerst "Datenschutz" sagt, hat verloren.

  • Aber das ist ja nicht unbedingt eben genau das Peter Prinzip, sondern eben Zweck entfremdet.
    Zum Teil geht es ja darum, das jemand sehr gut in seiner Tätigkeit ist und als Belohung für seine bisherige Leistung befördert wird. In diesem Tätigkeitsfeld nur dann leider nichts taugt. Nun akzeptiert man dies oder befördert in so lange weiter bis es wieder funktioniert, oder eben nicht.
    Schönes Bsp. war der Automechaniker, der Top war indem was er Tat. Zur Belohnung durfte er auf Meisterschule, bestand auch alles mit 1+, nur leider hat er lieber geschraubt als sich um die Buchhaltung und Aufträge zu kümmern..

  • Is das nicht auch in der Politik, beim Machtwechsel, ein beliebtes Intrument die Zuarbeiter (Staatssekretäre etc) der alten Machthaber kaltzustellen und eigne Unterstützer zu etablieren?

    „Arme Kinder sind genauso schlau und so talentiert wie weiße Kinder.“ :thumbup:

    US-Präsident Biden 2019 in einer Rede in Iowa,

  • Jau. Die wurden nach Brüssel ausgelagert, wobei man dachte, da könnten die Pfeifen dann nix mehr kaputtmachen oder dreinreden - was sich wohl als fataler Irrtum herausstellte :bad:

    Wer zuerst "Datenschutz" sagt, hat verloren.